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097 - Das Dämonenbuch

097 - Das Dämonenbuch

Titel: 097 - Das Dämonenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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hatte.
    »Es ist schon halb neun«, klagte sie vorwurfsvoll.
    »Glaubst du, dass sich der Kaviar in der Dose zu sehr langweilt?« fragte er.
    Biggy fiel ihm um den Hals.
    »Ich weiß ja, dass ich dumm bin. Aber ich habe mich eben auf diesen Abend schon so lange gefreut.«
    ***
    Ben Russel hatte das Buch gelesen und die wichtigsten Passagen auswendig gelernt. Er traute es sich zu, Sratnaros zu beschwören.
    Den Todesvogel.
    Er dachte auch noch über den Inhalt des Buches nach, als er schon an der Bar des Nelson-Klubs saß. Früher war er oft hier zu Gast gewesen. Doch bis auf Paola hatte das Personal schon wieder gewechselt.
    Paola war die Barfrau, die ihn bediente. Eigentlich hieß sie Julie Highsmith. Ben Russel wusste auch das. Er hatte mehr als einmal ihre Dienste in Anspruch genommen. Paola war auch ein vorzügliches Freudenmädchen.
    Sie wusste, dass Ben Russel ein paar absonderliche Neigungen hatte. Manche nannten ihn einen Perversen. Aber bisher hatte Paola alles mitgemacht, was Ben Russel hatte ausprobieren wollen.
    »Hast du Sorgen?« fragte sie in diesem Augenblick. Ben Russel hatte minutenlang in sein Glas gestiert.
    Irritiert schaute er hoch und versuchte ein mattes Lächeln.
    »Ich warte nur auf einen Anruf«, sagte er. »Und dann hätte ich mich gern mit dir unterhalten.«
    Paola streckte sich, sodass man ihr Betriebskapital unter der Bluse bewundern konnte.
    »Hast du deine schwule Phase endlich überwunden?« fragte sie provozierend.
    »Möchtest du wieder Frauen haben?«
    Ben Russel grinste.
    »Wenn sich mein Anrufer gemeldet hat, sprechen wir darüber. Ich werde dich mitnehmen, Paola.«
    »Das sind ja ganz neue Töne. Hoffentlich treibst du’s nicht mehr so pervers wie früher. Deine Peitsche tut mir heute noch weh, wenn ich daran denke.«
    Sie schüttelte sich geziert.
    »Keine Bange«, sagte er. »Ich will nur ein bisschen reden. Du kommst doch weg hier?«
    »Du kennst doch die Regeln. Fünfzig Pfund in die Kasse des Hauses, und alles geht.«
    »Ich erinnere mich«, meinte Russel. »Aber erzähl nichts herum.«
    Sie lehnte sich über den Tresen, sodass Russel einen tiefen Blick in ihren Ausschnitt werfen konnte. Die Ansicht war ein Versprechen. Paola hatte sich trotz ihrer fast schon vierzig Jahre vorzüglich gehalten.
    »Okay, junger Mann«, lächelte sie. »Sag mir, wenn es soweit ist.«
    »Wie spät ist es?«
    »Neun Uhr.«
    »Dann mach dich schon mal fertig. Wir können in ein paar Minuten gehen.«
    »So früh schon?«
    »Wir fahren in mein Landhaus hinaus. Dort sind wir ungestört.«
    »Herrlich. Wir sehen uns dann draußen.«
    Julie Highsmith alias Paola flüsterte mit einer Kollegin, schaute dabei kurz in seine Richtung und verschwand dann hinter einem Vorhang.
    Ben Russel legte die »Ablösesumme« unter sein Glas und erhob sich. Auf Peter Lester konnte er sich verlassen. Der Anruf musste jede Sekunde kommen.
    Russel schlenderte auf den Ausgang zu, wo er die Telefonkabine wusste. Sie war besetzt. Ein Mann hatte den Hörer in der Hand, gestikulierte wild und sah nicht so aus, als ob er sein Telefonat so schnell beenden würde.
    In diesem Moment tupfte ihm ein Ober auf die Schulter. Russel kannte ihn flüchtig. Er hatte ihm bei seinem heutigen Eintritt einen Tisch angeboten.
    »Sind Sie Mr. Russel?« fragte er. »Warten Sie auf einen Anruf?«
    »Ein Ja auf beide Fragen«, antwortete der Finanzmakler.
    »Es ist ein Gespräch für Sie in der Leitung. Es wurde auf einen Hausapparat gelegt. Würden Sie mir bitte folgen?«
    Russel warf noch einen Blick in die Telefonzelle, wo der Mann an der Muschel eben die Stellung wechselte, um es sich auch für die nächste Zeit bequem zu machen. Dann ging er dem wartenden Ober nach.
    Der öffnete ihm eine Türe in einen der hinteren Räume.
    Der Apparat stand auf dem Tisch, der Hörer lag daneben.
    Russel drückte dem Ober ein Trinkgeld in die Hand.
    Peter Lester war am anderen Ende der Leitung.
    »Apartment 466«, wiederholte Russel. »Okay. – Nein, Sie brauchen sich nicht mehr zu bemühen. Ich kümmere mich selbst um Mister Sheller.«
    Ben Russel legte auf.
    Fünf Minuten später stand er am BMW. Paola wartete schon. Sie hatte den Mantelkragen hoch gestellt.
    Es nieselte leicht. Von der Themse herauf schlich der Nebel. Es war kälter geworden.
    Auch Ben Russel fröstelte. Nicht so sehr wegen der Witterung, sondern wegen dem, was er vorhatte.
    Er öffnete der Bardame galant den Wagenschlag. Sanft fiel die schwere Tür ins Schloss. Paola räkelte sich

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