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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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festlegen. Mehr weiß ich erst nach dem ersten Feindkontakt.«
    »Ich bin dafür, daß wir erst mal Boram vorschicken«, sagte ich.
    »Einverstanden«, gab Mr. Silver zurück. Er stieß mit dem Zeigefinger gegen mich. »Und wir beide trennen uns auch. Jeder versucht für sich allein, ihn zu kriegen.«
    »Okay«, sagte ich. »Aber…«
    »Keine Sorge«, fiel mir der Ex-Dämon ins Wort. »Ich werde nichts tun, was das Leben der Frau gefährdet. Wenn der Kerl dich in seiner Gewalt hätte, würde ich weniger zimperlich vorgehen. Du bist schließlich robust und hältst etwas aus.«
    Ich blickte mich um. Boram war verschwunden.
    So war er. Er machte nie viele Worte, handelte lieber.
    ***
    Die Frau war kein Trick! Sie war echt, und sie hatte wahnsinnige Angst. Sie hieß Janet Ashby, war 38 Jahre alt, rothaarig und trug einen zyklamefarbenen Arbeitsmantel aus Perlon.
    Sie leitete die Filiale eines Schuhgeschäfts. Als das Chaos ausbrach, hatte sie gerade die Garage aufgesucht, um in ihrem Wagen nach der Geldbörse zu suchen, die ihr heute morgen aus der Handtasche gerutscht sein mußte.
    Man sammelte für den Geburtstag einer Kollegin, und Janet Ashby hatte sich großzügig mit 20 Pfund in die Spendenliste eingetragen. Nach dem Eintragen kam das Bezahlen, deshalb hatte sich die Filialleiterin während der Arbeitszeit in die Garage begeben.
    Das Krachen der Schüsse hatte sie zwar wahrgenommen, aber nicht richtig gedeutet. Wie hätte sie auf die Idee kommen sollen, daß im Einkaufszentrum geschossen wurde?
    Das hatte es noch nie gegeben.
    Als sie dann aber die Schreie der Menschen bewußt wahrnahm, wurde ihr doch ein bißchen merkwürdig zumute. Ihre Geldbörse hatte sie gefunden, und sie wollte ins Schuhgeschäft zurückkehren, aber das war nicht mehr möglich.
    Man hatte alle Tore geschlossen, hatte alle Schotten dichtgemacht, als wäre in der Garage ein Großbrand ausgebrochen.
    Janet Ashby war von Tor zu Tor gelaufen, hatte mit den Fäusten dagegen geschlagen und geschrien, man solle sie rauslassen.
    Plötzlich war ein Mann da gewesen. Dutzende Projektile hatten seine Kleidung zerfetzt, und als er den rechten Arm hob, saß die Frau seine grauenerregende, blutige Horrorpranke.
    Sie hatte entsetzt geschrien und zu fliehen versucht, aber der Dämon hatte sie erwischt, und seither befand sie sich in seiner Gewalt. Er hielt sie fest, und seine Krallen saßen an ihrer Kehle, in der die Angst pochte.
    Ihr rotes Haar war zerzaust, und auf ihrem furchtverzerrtem Gesicht glänzte ein dünner Schweißfilm. Tränen rannen ihr über die Wangen. Sie war verzweifelt. Wenn man sie zu befreien versuchte, würde der Mann mit der Horrorklaue sie auf der Stelle töten!
    »Bitte«, stammelte Janet Ashby. »Bitte lassen Sie mich laufen… Ich habe solche Angst…«
    »Zu Recht!« knurrte der Dämon.
    Die Frau schluchzte laut. »Was haben Sie mit mir vor?«
    »Ich brauche dich, um von hier fortzukommen.« Er hustete. »Ich dachte, ich hätte noch etwas Zeit…«
    Janet Ashby wußte nicht, was er damit meinte.
    »Ich wußte nicht, daß es schon soweit ist«, knurrte der Dämon. »Es hat mich überrascht…« Wieder hustete er.
    »Sind Sie krank?« fragte die Frau. Sie nahm an, daß die Horrorklaue nicht echt war. Sie hoffte es.
    »Ja, krank«, gurgelte der Dämon. »Sehr krank… Aber immer noch stark genug, um es mit all diesen Leuten, die mich kriegen wollen, aufnehmen zu können. Sie sind mir nicht gewachsen, trotz ihrer Waffen. Ich bin ihnen überlegen. Bis zu meinem Ende werde ich das sein. Aber ich brauche nicht zu sterben. Nicht, wenn ich es schaffe, nach Croydon zu kommen. Solange du bei mir bist, können sie mich nicht aufhalten. Sie müssen mir freies Geleit geben. Tun sie es nicht, töte ich dich.«
    Die rothaarige Frau stieß einen Entsetzenslaut aus.
    »Ich habe bereits einen Mann getötet«, sagte der Dämon. »Sie wissen, daß mit mir nicht zu spaßen ist.«
    Die Frau weinte verzweifelt. »Ich halte das nicht aus… Es ist zuviel für meine Nerven. Ich flehe Sie an, geben Sie mir meine Freiheit wieder.«
    »Du kriegst sie in Croydon«, sagte der Dämon hart. »Vielleicht!« schränkte er ein. »Das hängt von dir ab. Wenn du mich ärgerst, mußt du sterben!«
    »Sie werden mich auf jeden Fall töten, Sie Satan!« schluchzte Janet Ashby mit tränenerstickter Stimme, und in ihrer grenzenlosen Verzweiflung versuchte sie sich loszureißen, doch der Dämon preßte sie gleich so fest an seinen Körper, daß sie verstört japste: »Ich

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