Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
auf fünf Meter. Boram setzte dem Schwarzblütler zu. Er ging aufs Ganze, und der Dämon heulte immer wieder auf.
    Jeder Kontakt schwächte den Schwarzblütler. Zweimal hatte der weiße Vampir versucht, dem Dämon seine Dampfzähne in den Hals zu schlagen, doch beide Male war es ihm nicht gelungen.
    Der Schwarzblütler war noch nicht schwach genug!
    Ob Boram den Dämon attackierte, oder ob dieser den Nessel-Vampir angriff, es kam dabei immer das gleiche heraus: der Dämon verlor Kraft.
    Sehr schnell begriff er, daß Boram zu stark für ihn war, und er war nicht gewillt, den Kampf fortzusetzen. Flucht war seiner Ansicht nach die bessere Lösung.
    Er ließ Boram stehen, wirbelte herum und rannte los, direkt auf mich zu!
    Ich sprang ihm mit schußbereiter Waffe in den Weg. Er brüllte seine Wut heraus und wollte mich mit einem Prankenhieb niederstrecken, doch soweit ließ ich es nicht kommen.
    Ich fackelte nicht lange. Er war ein Killer, ein Dämon, deshalb schoß ich ohne Vorwarnung. Die Polizeikugeln hatten ihn nur geärgert. Meine geweihten Silberkugeln taten ihm weh.
    Die erste Kugel stoppte ihn, die zweite warf ihn nieder. Mehr brauchte ich nicht zu tun, denn den Rest bekam er von Boram. Der Nessel-Vampir ließ sich heißhungrig auf den Dämon fallen.
    Und dann kam der Todesbiß!
    ***
    Die dämonische Kraft ging auf Boram über. Mir kam vor, als könnte ich sehen, wie der Nessel-Vampir stärker wurde, aber das bildete ich mir natürlich ein.
    Sehr viel schwarze Kraft gab es nicht umzuwandeln, sonst hätte Boram nicht so schnell von seinem Opfer abgelassen.
    »Er war schwach«, bemerkte Boram.
    »Mit anderen Worten, er war nicht besonders ergiebig für dich«, sagte ich.
    »So ist es, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir.
    Ich war versucht, ihm wieder einmal zu sagen, daß ich nicht sein Herr, sondern sein Freund war, ließ es dann aber bleiben. Oft genug hatte ich von ihm schon verlangt, er solle mich, wie alle andern, Tony nennen. Er war kaum mal dazu zu bewegen.
    Mr. Silver trat neben mich. »Du kommst wie immer zu spät«, sagte ich, um ihn zu ärgern.
    »Hör mal, ich mußte mich um die Frau kümmern«, begehrte er auf. »Ich…« Erst jetzt fiel ihm auf, daß ich grinste. Irgend etwas passierte mit seinen Augen, und plötzlich hatte ich Schluckauf.
    »Laß das, Silver - hicks!« sagte ich ärgerlich.
    Er machte eine Unschuldsmiene. »Was willst du denn von mir?«
    »Hör - hicks - auf damit, Silver - hicks - verdammt - hicks - noch mal!« wetterte ich. Er hörte auf, und mein Schluckauf war weg. »Wir müssen Entwarnung geben«, sagte ich. »Übernimmst du das?«
    »Gleich«, antwortete der Ex-Dämon. »Laß uns zuerst noch schnell diesen Mann untersuchen.«
    »Was sich an dämonischen Kräften in ihm befand, ist jetzt in Boram«, sagte ich. »Oder bezweifelst du das?«
    Mr. Silver blieb mir die Antwort schuldig. Er beugte sich über den Mann, der gekrümmt auf der rechten Seite lag. Er sah aus wie ein völlig normaler Mensch.
    Er war tot, aber es war nicht zu erkennen, woran er gestorben war, denn Borams Vampirhauer hatten keine Spuren hinterlassen.
    Der Ex-Dämon drehte den Toten auf den Rücken. Der Mann hatte keine Horrorklaue mehr. Boram schien einen Menschen getötet zu haben, aber wir wußten es besser.
    Der Körper, der hier vor uns lag, hatte einem gefährlichen Dämon zur Tarnung gedient!
    Mr. Silver durchsuchte die Taschen des Toten. Er fand Schlüssel, etwas Geld - an die siebzig Pfund - und eine Kreditkarte, die auf den Namen Jonathan Dewaere ausgestellt war.
    Ich nahm an, daß Dewaere ein unauffälliges Leben geführt hatte. Bestimmt wußte keiner seiner Nachbarn, daß er ein Dämon gewesen war.
    Mr. Silver steckte die Schlüssel ein. Geld und Kreditkarte schob er dem Toten wieder in die Taschen.
    »Boram sagte, er wäre schwach gewesen«, bemerkte ich.
    »Jetzt bin ich sicher, daß er ein Endzeitdämon war«, sagte Mr. Silver. »Ich glaube nicht, daß er noch lange gelebt hätte. Diese unkontrollierte Verwandlung im Einkaufszentrum war der Anfang vom Ende, der Beginn eines langsamen Sterbens, das manchmal sehr qualvoll ist. Die sterblichen Dämonen haben Angst vor diesem Ende. Sie sind bereit, alles zu tun, um es hinauszuschieben.«
    »Du sagtest, jemand müsse ihnen dabei helfen«, sagte ich.
    Der Ex-Dämon nickte. »Ja, allein schaffen sie es nicht. Komm, Tony, wir müssen der Polizei mitteilen, daß die Gefahr vorüber ist.«
    Ich wollte Boram empfehlen, sich wieder unsichtbar zu machen, doch

Weitere Kostenlose Bücher