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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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waren dabei zu gewinnen.
    Viele
Prüfungsaufgaben waren dabei zu bestehen. Unmittelbar vor dem Start wurden den
Teilnehmern – achtundsiebzig hatten sich gemeldet – verschlossene Umschläge
überreicht, in denen die Aufgaben vermerkt waren.
    Bovery
ahnte, daß die Experten die schlechten Wetterbedingungen zu einem Teil ihrer
Prüfungen machen würden. So etwas ließ sich kurzfristig einbauen. In den
Teilnahmebedingungen wurden Fahrer gesucht, die besonders gut sahen, und es
wurde darauf hingewiesen, daß ärztliche Untersuchungen und Sehtests
durchgeführt würden.
    Dies
ließ darauf schließen, daß auch Nachtfahrten vorgesehen waren.
    Tausend
Pfund waren kein Pappenstiel.
    Die
gewann man nicht durch leichte Arbeit.
    Es
konnte also auf keinen Fall schaden, sich die vermutlichen Strecken einmal anzusehen.
Es gab nur ganz wenige Straßen und befahrbare Wege, und wenn man die alle
einmal benutzt hatte, dann hatte man schon eine Vorstellung, was einen
erwartete.
    Daß
seine nächtliche Fahrt mit einigen erstaunlichen Überraschungen gespickt sein
würde, damit hatte er allerdings nicht gerechnet.
    Er
sah die durchbrochene Sperre und wurde auf das ferne, verschwommene Licht aus
der Tiefe aufmerksam.
    Da
war etwas passiert.
    Er
stellte sein Fahrzeug seitlich ab und lief zu der Stelle, wo das Fahrzeug die Befestigungslinie
durchbrochen hatte.
    Mit
einer Taschenlampe leuchtete er die Umgebung ab.
    Dort
unten zwischen den Bäumen hing ein Auto. Ein Scheinwerfer brannte noch, aber er
war von dem stetig fallenden Schnee schon so verdeckt, daß das Licht nur noch
spärlich durchschimmerte.
    Leise
Musik klang ihm von weitem entgegen.
    Der
Abstieg war beschwerlich und gefährlich, dennoch wagte Bovery sich daran.
    Ein
Unfall forderte Verletzte, vielleicht sogar Tote. Vielleicht konnte er noch
helfen. Er war offensichtlich der erste, der hier vorbeikam.
    Auf
dieser gottverlassenen Strecke war um diese Zeit kein vernünftiger Mensch
unterwegs.
    Auf
halbem Wege stoppte er.
    Zwischen
den kahlen Ästen hing etwas. Ein Mensch. Halb zugeschneit.
    So
wurde Inspektor Twister gefunden.
    Bill
Bovery konnte an Ort und Stelle nichts für den Verletzten tun.
    Er
deckte ihn notdürftig mit einer Wolldecke zu und fuhr dann umgehend nach
Tonklin. Dieser Ort lag am nächsten. Er benachrichtigte den dortigen
Polizeiposten, der alles Weitere in die Wege leitete.
    Jonathan
Twister wurde eine gute Stunde später mit einem Unfallwagen abtransportiert.
Während der Fahrt zum Krankenhaus erhielt er schon seine erste Bluttransfusion.
    Twister
sollte gerettet werden.
    Aber
es kamen die Stunden, in denen er sich wünschte, in jener Nacht nicht mit dem
Leben davongekommen zu sein.
     
    ●
     
    Larry
Brent verbrachte eine unruhige Nacht.
    Er
fand keinen Schlaf und mußte immer wieder an die verschwundene Schwedin denken.
    Unmittelbar
nach seiner Ankunft im Royal Hotel, wie sich die Herberge großspurig nannte,
hatte er einen Funkbericht nach New York gegeben. Die Computer werteten die
Einzelheiten aus, die er hatte mitteilen können, aber bis zur Stunde war noch
keine weitere Nachricht von X-RAY-1 eingegangen.
    Als
er unten auf der Straße ein Geräusch hörte, achtete er zunächst nicht darauf.
    Dann
krachte es.
    Die
Fensterscheibe in seinem Zimmer zersplitterte. Ein schwerer Gegenstand flog
herein.
    Geistesgegenwärtig
ließ Larry sich einfach aus dem Bett fallen, um einem eventuellen Anschlag auf
sein Leben zu entkommen.
    Sofort
robbte er vor zu dem Gegenstand, der ins Zimmer geflogen war.
    Eine
Bombe, die jeden Augenblick explodieren konnte?
    Nein,
es war ein Stein. Daran war mit einem Klebestreifen ein Stück Papier befestigt.
    X-RAY-3
eilte im Dunkel zum Fenster, starrte hinunter auf die Straße und sah einen
dunklen Schatten auf der anderen Seite verschwinden.
    Es
wäre sinnlos gewesen, jetzt die Verfolgung aufzunehmen. Es gab hier zahllose
Schlupfwinkel und verschlungene Pfade, die er nicht kannte. Das kleine Hotel
lag auf einer Anhöhe, und außer einem schuppenähnlichen Flachbau genau dem
Royal Hotel gegenüber gab es nichts, das nach einem Haus ausgesehen hätte.
    Die
nächste Ortschaft war Tonklin und lag mindestens zehn Meilen weiter nördlich.
    In
verschiedenen Zimmern des Hotels ging das Licht an. Fenster wurden geöffnet.
    Der
Knall war von vielen gehört worden.
    Der
Hotelbesitzer, eingemummt in einen flauschigen Morgenmantel, tauchte vor dem
Eingang auf und blickte an der Fassade empor.
    »Irgend
jemand hat einen Stein durch die Scheibe

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