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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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streiften sein
Gesicht, und er merkte es nicht.
    Er
erreichte den Platz, wo sein Auto stand.
    Er
hörte den Vogel wieder über sich. Die Flügel rauschten, der Wind pfiff, und die
Luft knallte hart über ihm zusammen, als der Leichenvogel abermals angriff.
    Twister
riß die Autotür auf, warf sich nach innen und riß die Tür sofort wieder zu.
    Es
knirschte häßlich, als die Krallen über den Lack kratzten.
    Twister
drehte den Schlüssel im Zündschloß. Der Motor war kalt, er sprang nicht gleich
an.
    Es
krachte und splitterte.
    Der
Leichenvogel flog mit voller Wucht gegen die Windschutzscheibe. Die Splitter
flogen dem Inspektor in das Gesicht.
    Das
unheimliche Tier flatterte über den Wagen hinweg, zog einen Kreis und kehrte
zurück.
    Der
Wagen war auch nur noch ein begrenzter Schutz. Ohne Scheibe hatte der Geier die
Möglichkeit, seine krallenbewehrten Füße in sein Gesicht zu schlagen. Twister
kam es so vor, als wäre der unheimliche Vogel wütender mit seinen Angriffen
geworden.
    Jetzt
wollte er töten. Twister durfte ihm auf keinen Fall entkommen. Er wäre der
erste Zeuge, der aussagen konnte, was sich wirklich zugetragen hatte.
    Röhrend
sprang der Motor an.
    Der
Inspektor hatte den Gang bereits eingelegt und die Handbremse offengelassen.
    Twister
gab sofort Gas. Der Wagen machte einen Sprung nach vorn.
    Auf
dem holprigen Weg fuhr er viel zu schnell. Die Federung ächzte und quietschte,
als würde sie jeden Augenblick durchbrechen.
    Unter
normalen Umständen wäre er niemals so halsbrecherisch gefahren.
    Der
Wagen rutschte mehr, als daß er rollte.
    Die
kommenden dreißig Sekunden kamen Twister vor wie eine Ewigkeit.
    Dann
spürte er endlich den befestigten Weg.
    Er
achtete nicht auf Schnee und Eis. In tollkühner Fahrt jagte er der Hauptstraße
entgegen in der Hoffnung, dem furchtbaren Vogel zu entkommen und Bericht zu
erstatten über die Dinge, die sich ereignet hatten und die sieh eigentlich gar
nicht so hätten ereignen dürfen, denn sie widersprachen aller Logik, aller
Vernunft, allen Gesetzen der Natur.
    Der
Wind krallte ihm ins Gesicht. Die zerbrochene Windschutzscheibe war ein
Handicap. Er starrte mit zusammengekniffenen Augen nach draußen.
    Er
sah kaum etwas, fuhr mehr nach Gefühl und spürte sein Gesicht nicht mehr, so
kalt und erstarrt wie eine Maske war es.
    Der
Schnee verklebte ihm die Augen. Der Wagen rutschte förmlich über die Hauptstraße
von Tonklin.
    Die
Straßen und Bürgersteige waren wie leergefegt. Tonklin schlief, sobald es
dunkel wurde. Die Menschen hier fürchteten sich. Er hatte es nie so recht
glauben wollen, doch nun verstand er es. Sie fürchteten sich vor dem Vogel, und
das mit gutem Grund.
    Und
jetzt gab es zwei dieser Exemplare!
    Die
Gefahr wuchs.
    »Wer
den Vogel sieht, der ist verloren!«
    Die
Leute von Tonklin nahmen sich in acht. Sie wollten ihn nicht sehen. Er aber
hatte ihn gesehen und war auf der Flucht, aber er war noch nicht tot und hatte
auch kein Interesse daran, eine leichte Beute zu werden. Im Dorfwirtshaus
brannte noch Licht.
    Doch
Twister hielt nicht an. Die Straße lag vor ihm, die er fahren mußte, soweit wie
möglich.
    Steil
ging es bergab.
    Er
nahm noch immer nicht das Gas weg. Wie eine Faust saß ihm die Angst im Nacken.
    Die
nächste Kurve. Da ging es noch gut. Er hatte mehr Glück als Verstand.
    Eine
Meile außerhalb Tonklin passierte es.
    Scharf
ging es nach links.
    War
da nicht ein Schatten über ihm?
    Erschreckt
packte ihn der Gedanke, für den Bruchteil eines Augenblicks riß er den Kopf in
die Höhe und versuchte mehr zu erkennen.
    Der
Leichenvogel – war er noch immer hinter ihm her?
    Ein
Ruck, ein Krach.
    Die
Felswand.
    Er
bremste, riß das Steuer herum.
    Der
Wagen kam ins Schleudern.
    Er
überschlug sich, Twister verlor die Kontrolle über das Fahrzeug und schrie
gellend auf.
    Frontal
krachte das Auto gegen die Sperre, durchbrach sie.
    Die
Türen flogen auf.
    Twister
wurde herausgeschleudert und landete zwischen den kahlen Ästen eines Gestrüpps,
während sein Auto seitlich gegen einen Baum knallte und auseinanderplatzte wie
eine reife Frucht.
     
    ●
     
    Drei
Stunden später erst wurde er durch einen Zufall gefunden.
    Bill
Bovery war ganze zwanzig Jahre alt. Der Aufruf eines großen englischen Männermagazins
war schuld daran, daß er mit seinem Sportwagen noch unterwegs war.
    Am
kommenden Wochenende sollte im Bergland von Cumberland ein
Geschicklichkeitsfahren stattfinden, bei dem junge Fahrer ihr Können zeigen
sollten.
    Tausend
Pfund

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