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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denen ich meine Anlage errichten werde."
    „Ich werde lange Zeit weg sein", bemerkte der Lazarter nachdenklich.
    Von Harpoon kannte ihn gut genug. um seinen Gesichtsausdruck deuten zu können. Grenodart sah traurig aus.
    „Ich verstehe dich", sagte der Ritter der Tiefe teilnahmsvoll. „Aufgrund deiner Ausbildung bist du gewöhnt, in meiner Nähe zu sein. Jeder Orbiter ist darauf fixiert. Aber du bist auch in der Lage, selbständig zu handeln. Du wirst ein zuverlässiger Kurier sein."
    Grenodarts Augenband verdunkelte sich.
    „Ich habe ein unbehagliches Gefühl", gestand er. „So, als würden wir uns niemals wiedersehen."
    Armadan von Harpoon war bestürzt. Für einen Lazarter war diese Äußerung ein ungewöhnlicher Gefühlsausbruch, den man nicht einfach abtun konnte.
    „Wenn du erst in Arla Mandra bist, wird sich deine Stimmung bestimmt wieder ändern", versicherte er dem Orbiter. „Das Reich der zweiundzwanzig Sonnen soll in jeder Beziehung voll beispielhafter Harmonie sein."
    Sie beendeten das Gespräch, und Armadan von Harpoon begann damit, die Koordinaten von Arla Mandra in den Rechner der NYLE einzugeben. Es war ein blitzschneller Vorgang, der über das synchrone Funksystem der beiden Lichtzellen abgewickelt wurde. Danach packte der Ritter der Tiefe alle Unterlagen in die vorbereitete Sonde.
    Dazu gehörten auch die genetischen Informationen für die Bewohner von Arla Mandra.
    Von Harpoon versiegelte die Sonde, und Zeidik brachte sie zur Schleuse, um sie zur NYLE hinüber zu schicken. Wenig später bestätigte Grenodart den Empfang.
    Unmittelbar vor dem Aufbruch der NYLE meldete sich der Lazarter noch einmal.
    „Ich bedaure, daß ich den endgültigen Triumph über die Horden von Garbesch nicht miterleben kann", sagte er. „Ich habe jetzt solange gegen sie gekämpft, daß ich an ihre Niederlage nur glauben kann, wenn ich sie persönlich miterlebe."
    Armadan von Harpoon schüttelte den Kopf.
    „Ich kenne deine Motive, aber ich kann sie nicht gutheißen. Du haßt die Garbeschianer, obwohl du weißt, daß sie nur Marionetten von Seth Apophis sind. Ich wünschte, dein Verhältnis zu all diesen Dingen wäre etwas differenzierter."
    „Ich bin nun einmal so", sagte Grenodart kategorisch.
    Sie verabschiedeten sich, und obwohl sie wußten, daß sie für lange Zeit -wenn nicht für immer - getrennt sein würden, verhielten sie sich wie zwei Freunde, die davon ausgingen, einen Tag später wieder zusammenzusein.
    Gleich darauf stürzte die NYLE in die Tiefe des Weltraums und erlosch.
     
    *
     
    Die Welt, die Armadan von Harpoon und die Bewohner von Arla Mandra als Treffpunkt gewählt hatten, hieß Gandrasur. Es war ein ebenso wilder wie seltsamer Planet. Große Teile der Oberfläche waren von verschiedenfarbigen Protoplasmamassen bedeckt, die während der Nacht zu harter Gallerte erstarrten und tagsüber wallten und brodelten. Die einzelnen Kolonien befehdeten einander mit unvorstellbarer Grausamkeit, und ab und zu geIang es einem solchen Kollektivlebewesen, einen Gegner zu überrollen und auf diese Weise zu ersticken. Der Unterlegene verhärtete dann und blieb in diesem Zellenmeer als festes Eiland zurück.
    Auf einer dieser Inseln Iandete Grenodart mit der NYLE. Er war sieben Tagen unterwegs gewesen, und es hatte keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Seine verzögerte Ankunft war auf seinen Zusammenstoß mit einer versprengten Horde von Garbeschianern zurückzuführen, clenen er einen heftigen Kampf geliefert hatte.
    Die Insel war kreisrund und durchmaß etwa zwanzig Kilometer. Die NYLE stand ziemlich genau in der Mitte. Grenodart stieg aus. Er trug seinen Schutzanzug und ließ den Helm geschlossen. Nach seinen Berechnungen war früher Morgen.
    Gegen Mittag fiel ein Schatten auf den dunkelbraunen Boden, und am Himmel erschien ein merkwürdiges Flugobjekt. Es war ein aus vielen Kugelteilen zusammengesetztes Raumschiff, dreimal so groß wie die Lichtzelle des Orbiters. Der Hauptantrieb funktionierte lautlos, aber feuerspeiende Steuerdüsen bewiesen dem Laz arter, daß der Besucher nicht gerade über eine überragende Raumfahrtechnik verfügte. Doch Grenodart hütete sich, den Ankömmling danach zu beurteilen.
    Er empfing das verabredete Funksignal über Helmfunk und wußte, daß er sich keine Sorgen zu machen brauchte.
    Das fremde Raumschiff kam auf einem Luftkissen zur Ruhe. Einer der unteren Kugelabschnitte glitt zurück und gab den Blick in eine geräumige Schleuse frei. Darin stand ein kleiner,

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