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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann auch schon wieder hier sein können?" warf Mahler ein. „Er besitzt keine Maschine."
    Springs sagte düster: „Er hatte ein Flugaggregat !„ Coonor lächelte geringschätzig.
    „Außerdem behauptet Springs", fuhr der Bürgermeister fort, „daß Sie in ein Depot am Landefeld eingedrungen sind und die dort gelagerten Antigravprojektoren zerstört haben."
    „Das sollte sich doch leicht feststellen lassen", meinte Coonor überlegen.
    Cherkor sah verblüfft aus. Es brachte ihn immer aus der Fassung, wenn jemand zur Lösung eines Problems einen einfachen Vorschlag machte.
    „Tatsächlich", sagte er. „Lund, gehen Sie ins Haus und nehmen Sie Verbindung mit dem Raumhafen auf.
    Einer der Leute dort soll die Depots überprüfen."
    Widerwillig verschwand Mahler im Parlamentsgebäude.
    „Alle anderen warten hier, bis wir Nachricht haben", entschied Cherkor.
    Coonor gab sich nur äußerlich den Anschein eines belustigten Menschen, der zu Unrecht verdächtigt wurde. Innerlich war er von Haß auf Springs und die anderen Kolonisten zerrissen. Er mußte an sich halten, um sich nicht auf den Nächstbesten zu stürzen und ihn niederzuschlagen. Noch nie hatte er die Lust nach Gewalttätigkeit mit einer derartigen Intensität in sich gespürt.
    Das Warten verlief schweigend. Als Lund schließlich herauskam, war er blaß und verstört. Coonor wußte, was er sagen würde, und er war darauf vorbereitet.
    „Es stimmt", sagte Lund. „Alle Projektoren sind unbrauchbar."
    Entrüstete Rufe wurden laut.
    „Das beweist überhaupt nichts!" behauptete Coonor. „Seit ich ihn niedergeschlagen habe, verfolgt Springs mich mit unversöhnlichem Haß. Ich bin sicher, daß er die Projektoren selbst zerstört und dann diese lächerliche Geschichte erfunden hat. Die junge Frau hält zu ihm, jeder weiß, daß sie mit ihm befreundet ist. Das ist ein jämmerlicher Komplott."
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Kolonisten, das hatte Coonor längst herausgefunden, waren fast ohne Ausnahme aufrechte Demokraten, die niemand verurteilten, solange nicht der Beweis einer Schuld erbracht war. Und im Augenblick stand Coonors Aussage gegen die von Springs. Erst Ermittlungen, die unter Umständen sehr langwierig sein würden, konnten die Wahrheit ans Tageslicht bringen.
    Angesichts der Verwirrung, die er ausgelöst hatte, fühlte Coonor tiefe Befriedigung.
    „Wir können nichts anderes tun, als die ganze Sache zu untersuchen", sagte Cherkor matt.
    „Das heißt, Sie werden nichts gegen ihn unternehmen?" fragte Springs ungläubig.
    Cherkor schüttelte den Kopf.
    „Vorläufig nicht."
    „Aber es gibt eine Verbindung zwischen dem Gebilde dort draußen und Harden Coonor", mischte Lisatee sich ein. „Jupiter und ich glauben, daß Coonor überhaupt kein Mensch ist. Es handelt sich um eine extraterrestrische Verschwörung gegen Sentimental -was immer auch ihr Ziel ist."
    „Was soll ich denn sein - ein Garbeschianer?" fragte Coonor.
    Einige lachten. Coonor fühlte sich mehr und mehr Herr der Situation. Je wahrheitsgetreuer die Argumente von Springs und dem Mädchen waren, desto verrückter mußten sie den Kolonisten erscheinen. Seine strategische Überlegenheit beschwingte Coonor regelrecht und reizte ihn, daß Spiel fortzusetzen und auf die Spitze zu treiben.
    In diesem Augenblick sagte Lisatee Pletzsch: „Ich verlange, daß in die Besatzungsliste der ELLOREE Einblick genommen wird."
    Der Überschwang in Coonors Gefühlen fand ein jähes Ende. Er wußte, daß er in wenigen Minuten als Lügner entlarvt sein würde. Nun kam es für ihn nur noch darauf an, zur Anlage zurückzukehren, bevor man ihn verhaften und gefangennehmen würde.
    Er bewahrte die Fassung und sagte ruhig: „Ich bin damit einverstanden."
    Die Kolonisten um ihn herum bildeten keine Streitmacht, die ihm gefährlich werden konnte - es sei denn, einige von ihnen hätten Waffen getragen. Aber das schien nicht der Fall zu sein. Allerdings hatte Coonor seine überragenden körperlichen Fähigkeiten schon lange nicht mehr überprüft und wußte nicht, wieviel davon er im Verlauf dieses schrecklichen Prozesses verloren hatte. Er traute sich jedoch zu, mit den hier versammelten Männern und Frauen fertig zu werden. Es kam darauf an, daß er möglichst schnell einen Gleiter fand, mit dem er zur Anlage fliegen konnte.
    Springs’ Maschine stand noch immer auf der Straße vor dem Kommunikationszentrum. Sie zu erreichen, sollte für Coonor nicht schwierig sein. Da er nicht in allen

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