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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alles andere wäre einer Katastrophe gleichgekommen. Er beobachtete die Kontrollanzeigen und atmete erleichtert auf, als er feststellte, daß er keinen Fehler gemacht hatte.
    „Ich habe mich draußen umgesehen und genügend Informationen gesammelt", sagte er vorsichtig.
    „Gut, mein Ritter", lautete die Antwort der Maschine.
    „Ich will, daß du dich für einen Transmitterschuß nach Martappon programmierst", fuhr er fort. „Es ist möglich, daß ich mich kurzfristig für einen Sprung dorthin entscheiden muß."
    „Das war zu erwarten."
    „Noch etwas", sagte Harden Coonor nervös. „Sobald ich von dieser Welt verschwunden bin, mußt du deine Selbstvernichtungsanlage aktivieren."
    „Weshalb?"
    Die kategorische Frage genügte, um Coonor völlig aus der Fassung zu bringen. Er riß sich zusammen.
    „Weil ich verhindern will, daß mir jemand folgt."
    „Wer sollte dir folgen?"
    „Die Garbeschianer!" schrie Coonor aufgebracht über die robotische Sturheit der Anlage.
    „Ja", erwiderte die mechanische Stimme. „Das leuchtet mir ein. Ich werde mich zerstören, sobald ich dich nach Martappon abgestrahlt habe."
    Coonor fühlte Erleichterung. Der Fluchtweg war offen, und außerdem hatte er dafür gesorgt, daß ihm niemand folgen konnte.
    Nur zögernd kam er auf den zweiten Grund seines nächtlichen Besuchs zu sprechen.
    „Es gibt da noch etwas", sagte er schwerfällig. „Es handelt sich um eine ... Veränderung in meiner ...
    meiner Mentalität."
    „Ich möchte wissen, ob du mir helfen kannst!" brach es aus Coonor hervor.
    „In welcher Beziehung?"
    „Das sagte ich doch bereits!" rief Coonor verzweifelt. „Etwas geschieht mit mir - ich verändere mich."
    „Das ist nicht erkennbar."
    Coonor zwang sich zur Ruhe. Die Anlage konnte mit Abstraktionen nichts anfangen. Er mußte sich deutlicher erklären, wenn er auf Hilfe hoffen wollte.
    „Es geht um meinen Status als Ritter der Tiefe", sagte er. „Ich fürchte, daß ich ihn allmählich verliere."
    Das war das Außerste, was er riskieren durfte und kam schon fast einer Selbstaufgabe gleich. Es war eine Gratwanderung zwischen den beiden Möglichkeiten, von der Anlage Hilfe zu erhalten oder von ihr verstoßen zu werden.
    Die Anlage sagte: „Der Ritterstatus wird auf Lebzeiten verliehen. Man kann ihn nicht verlieren."
    „Es handelt sich um mein spezifisches Wissen. Es strömt regelrecht aus mir heraus."
    „Im Freien bewegt sich ein Flugobjekt", verkündete die Anlage zusammenhanglos.
    „Die Kolonisten!" sagte Coonor verärgert. „Sie kommen her, um Vorbereitungen für den Transport zu treffen. Wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern. Ich habe die Antigravprojektoren zerstört, und sie werden sich hüten, gewaltsam hier einzudringen."
    „Das Flugobjekt entfernt sich", stellte die Anlage klar.
    Coonor ballte die Hände zu Fäusten. Er wußte, was diese Auskunft zu bedeuten hatte. Draußen hatten ein paar Menschen auf ihn gelauert und vermutlich beobachtet, wie er die Anlage betreten hatte. Das bedeutete Schwierigkeiten.
    „Ich muß sofort zurück in die Stadt", sagte er zu der Anlage. „Es ist möglich, daß ich meine Stellung dort nicht halten kann und fliehen muß. Der Zugang bleibt geöffnet."
    „Ich bin bereit", antwortete die Anlage.
    Coonor kroch hinaus und schaute sich um. Es war niemand zu sehen, aber es war auch ausgeschlossen, daß die Auffangstation sich getäuscht h?tte. Coonor hatte nicht die geringste Vorstellung davon, wie er sich gegenüber den Kolonisten verhalten sollte, wenn sie ihn mit der Behauptung konfrontierten, daß er sich im Innern des Fundobjekts aufgehalten hatte. Er war jedoch entschlossen, ihnen gegenüberzutreten. Wenn er sich aggressiv und bösartig genug verhielt, konnte er sie vielleicht einschüchtern und auf diese Weise Zeit gewinnen, denn er hatte nach wie vor keine Lust, nach Martappon zu gehen und dort in unvorhersehbare Ereignisse verwikkelt zu werden.
    Er schaltete sein Flugaggregat ein und flog davon. Jene, die ihn beobachtet hatten, besaßen einen so großen Vorsprung, daß sie die gesamte Kolonie alarmieren konnten, bis Harden Coonor dort eintraf.
    Ich werde es ihnen zeigen! dachte er.
     
    *
     
    Zaghaft begann die Nacht dem Tag zu weichen, aber die Kolonie lag noch in tiefem Schlaf, als Lisatee Pletzsch den Gleiter unmittelbar vor dem Kommunikationszentrum landete. Das Stadtparlament war in einem Gebäude neben der großen Kuppel des Kommunikationszentrums untergebracht, und dort befand sich auch die Unterkunft

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