Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
Zamorra, der Meister des Übersinnlichen.«
    »Eben der. Und warum sollte ich dir dann etwas tun? Wir waren immer Freunde.«
    »Ja, wir sind Freunde«, flüsterte Taran und lächelte plötzlich selig. Dann verzerrte sich sein Gesicht.
    »Wie hast du mich bloß erkannt? Weil wir Freunde sind?«
    Zamorra lächelte. »Ich kenne dich zumindest gut. Ich weiß zum Beispiel genau, wie deine Art des Teleportierens aussieht. Immer, wenn du dich sendest, wie du das nennst, musst du das Aussehen deiner Zielperson annehmen. Als plötzlich eine zweite Catwoman in der Loge stand, war mir sofort klar, um wen es sich da handelte. Du siehst, ich weiß alles.«
    »Alles? Und du… du bist nicht mehr böse auf mich, dass ich dich töten wollte?«
    »Mich töten? Wann soll das denn gewesen sein?«
    »In Coringham Castle. Ich habe den Baggerfahrer auf dich gehetzt, damit ich wieder in mein Haus kommen kann. Ich war so froh, als du mit meinem Haus plötzlich hier in Lost Soul aufgetaucht bist. Abef ich komme nicht hinein und an meinen warmen behaglichen Ofen zurück. Dieser böse Asmodis hat mich immer noch ausgesperrt. Ich hasse ihn. Aber dich nicht mehr. Du bist ein Freund. Lässt du mich wieder an meinen warmen Ofen zurück?«
    Der ist ja immer noch ganz schön abgedreht.
    »Wir können darüber reden«, wich Zamorra aus. »Aber nur, wenn du mir versprichst, dass wir uns erst mal eingehend unterhalten. Ich würde gerne wissen, wie es dir in den letzten eineinhalb Jahren ergangen ist und was du mit diesem Spiel zu tun hast. Bevor du mir das nicht erklärt hast, verhandle ich nicht mit dir.«
    »Ja, gut.« Taran grinste ein wenig debil und nickte, obwohl sein Kopf auf dem Boden lag. »Ich werde mich nicht mehr wegsenden. Ich rede gerne mit dir, Zamorra, Meister meines Hauses. Wenn du mir versprichst, dass du mich wieder zurücklässt. Ich habe so lange auf mein Haus gewartet.«
    Zamorra zögerte. »Wir werden sehen«, sagte er unverbindlich. Das Gespräch mit Asmodis kam ihm wieder in den Sinn, als er von diesem Merlins Stern runderneuert zurück erhalten hatte.
    »Die Zeiten, in denen du die gigantische Kraft des Amuletts unbegrenzt nutzen konntest, sind für immer vorbei«, erläuterte Asmodis. »Das heißt, dass du ab nun etwas kleinere Brötchen backen musst.«
    Zamorra schluckte. Das war sicher nicht das, was er zu hören gehofft hatte. »Wie viel kleiner?«
    »Nicht viel, aber doch spürbar. Lass mich dir zuerst erklären, wie das Amulett gearbeitet hat. Damit die Kraft einer entarteten Sonne, die darin gespeichert ist, von seinen Benutzern überhaupt in magische Energie umgesetzt werden kann, hat Merlin einen winzigen Teil seiner Mentalsubstanz als ordnende Macht in diesem tobenden Chaos verankert, weil nur er stark genug war, mit diesen gigantischen Kräften einigermaßen umzugehen. Kein Benutzer, ob Mensch oder Dämon, hätte es alleine geschafft, mit seiner Magie diese Kräfte zu transformieren. Wenn du nun also dem Amulett einen Befehl erteilt hast, Zamorra, ging dieser direkt an Merlins Bewusstseinssplitter. Der sorgte zuverlässig dafür, dass das Amulett die gewünschten Funktionen ausführte, von denen er viele Tausend angelegt hat.«
    »Viele Tausend«, flüsterte Zamorra. »Ich kenne gerade mal zwei Dutzend, wenn’s hochkommt.«
    »Ja. Die Silberscheibe ist neben Caermardhin das größte magische Wunderwerk, das ich je gesehen habe. Der Respekt vor meinem toten Bruder ist dadurch ins Unendliche gestiegen. Nun, im Laufe der Zeit bildete sich aus Merlins kleinem Stückchen Mentalsubstanz eine neue Wesenheit, genauso wie Shirona im sechsten Amulett, denn auch dort gab es diesen Mentalsplitter. Diese Bewusstseinssplitter, die eigentlich klein genug waren, um sich nicht zu selbstständigen Wesen entwickeln zu können, wurden durch die vierzehndimensionalen Kräfte der Sonnen, in denen sie schwammen, quasi aufgeladen. Stell es dir wie eine Art Geburt vor, Zamorra, denn die Mentalsplitter entwickelten sich nicht vollkommen zu Taran und Shirona. Als ich zum ersten Mal in die magischen Strukturen von Merlins Stern eindrang, was mir erst nach dem Tod meines Bruders möglich war, denn das hatte ich selbstverständlich auch zuvor schon versucht, fand ich neben Taran eben diesen Mentalsplitter vor. Er war bereits am Ersterben und wärst du einige Zeit später gekommen, wäre er gar nicht mehr vorhanden gewesen. Er ist nach Merlins Tod ebenfalls langsam abgestorben, auch wenn mein Bruder jede Verbindung zu dem Bewusstseinssplitter

Weitere Kostenlose Bücher