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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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gegen ihn unternahm. Asmodis schnappte sich hingegen den immer noch erstarrten Pitcher. »Jetzt steh hier mal nicht so steif rum, Mantle. Wir müssen heute noch ein wenig arbeiten.«
    Im nächsten Moment schon tauchten sie in Mantles Wohnung auf. Bevor er mit dem Baseballspieler ins Spiel ging, konzentrierte er sich noch kurz auf Merlins Stern. Bilder erschienen in seinem Kopf.
    »Nein«, keuchte Asmodis erschrocken. »Muss ich denn heute überall die Feuerwehr machen? Du bleibst schön hier, Mantle, bis ich wieder zurück bin. Und keinen Unsinn machen, ja?«
    Und schon war Asmodis wieder weg.
    ***
    Lost Soul
    »Erzähl weiter, Taran«, bat Zamorra.
    »Natürlich, ich sehe ja, dass es dich interessiert. Ich - oh, was ist denn das?« Angst schlich sich in das Gesicht des Amulettwesens. Es begann zu zittern.
    »Was ist los?«
    »Er ist da. Der Böse ist im Spiel. Ich… ich kann ihn deutlich spüren.«
    »Der Böse?«
    »Ja. Asmodis. Ich fürchte mich vor ihm.«
    »Asmodis ist hier in Lost Soul?«
    »Ja.«
    »Was will der denn hier? Und ausgerechnet, wenn ich hier bin. War er schon öfters hier?«
    »Noch nie. Ich weiß nicht, was er will. Er… springt wie wir, er ist ein magisches Wesen. Ich muss fliehen. Wenn er mich bemerkt, ist es aus!«
    »Nein, bleib«, befahl der Meister des Übersinnlichen. »Asmodis will dir nichts Böses. Und wenn, beschütze ich dich.«
    »Ja, beschützen. Oh, er ist wieder draußen. Der Game Master hat ihn rausgeworfen.« Taran atmete erleichtert auf. »Aber was ist, wenn Asmodis wieder und wieder kommt? Er kennt nun meine neue Heimat.«
    Tatsächlich kam Asmodis drei weitere Male zurück.
    »Er spielt«, flüsterte Taran. »Zumindest testet er das Spiel.« Zamorra konnte ihn nur mit Mühe zum Bleiben bewegen. Er war sich sicher, dass Asmodis nichts gegen Taran hatte und demnächst ohnehin hier auftauchen würde. Aber das tat er nicht. Nach dem vierten Aufenthalt in Lost Soul kam der Erzdämon auch nicht wieder zurück. Das gab Taran, der sich langsam wieder beruhigte, die Gelegenheit, weiter zu erzählen. Er tat es nach einigem Zögern, weil er nun mehr denn je in die Sicherheit des Amuletts zurück wollte.
    »Nun, Zamorra, ich fühlte mich auf jeden Fall von Anfang an wohl in den Welten, die dieser Duncan Wexford geschaffen hat. Sie glichen meinem Haus, aus dem mich Asmodis hinausgeworfen hatte, noch am ehesten und konnten mir nicht wirklich gefährlich werden. Und im Gegensatz zu den Spielern kann ich mich als magisches Wesen frei in diesen Welten bewegen. Nur wenn ich spiele, bin ich auch an die programmatischen Regeln gebunden. Hin und wieder habe ich gerne gespielt. Es ist faszinierend, denn es gibt immer mehrere Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen. Nur so lebt man wirklich in ihnen und erlebt sie auch. Es ist großartig.«
    »Kannst du einfach so die Spielerrollen besetzen?«
    »Wenn sie gerade frei sind, ja. Das liegt an meiner magischen Stärke. Du könntest es hingegen nicht, du bist zu schwach.«
    »Und was ist, wenn du Fehler machst? Fliegst du dann auch raus?«
    »Ja, natürlich. Zumindest damals. Dann musste mich Turalel wieder ins Spiel zurückbringen. Heute spiele ich aber nicht mehr.«
    »Hm.« Zamorra nickte. »Nun begreife ich endlich, warum ich mich in Lost Soul gleich so frei bewegen konnte. Ich bin schließlich auch eine Art magisches Wesen. Das wird auch der Grund sein, warum ich gleich so viel Wissen über die jeweiligen Levels besaß.«
    »Genau richtig, Zamorra.« Immer, wenn sich Taran warm geredet hatte, wirkte er plötzlich gar nicht mehr ängstlich-infantil. »So ging es mir auch. Mir floss gleich sehr viel Hintergrundwissen zu, wenn auch lange nicht alles. Und das war gut so, denn ich wollte diese Welten und ihre Wunder langsam erforschen, mit allen Überraschungen, die sie bereithalten. Aber plötzlich musste ich mich eines Feindes erwehren.«
    »Turalel?«
    »Ja, genau. Turalel. Der Dämon war nicht immer im Spiel. Aber wenn er auftauchte, kam er nicht, um zu spielen. Er wollte sich vielmehr an den Leiden der Spieler berauschen, ihren Schmerz und ihre Angst aufsaugen. Vor allem dann, wenn wieder einer den höchsten Level erreicht hatte und statt der erhofften Belohnung von einer Million Pfund, was immer das sein soll, seine Seele an die Hölle verlor. Dem ekstatischsten Triumph folgte abgrundtiefe Enttäuschung und genau das wollte Turalel so oft wie möglich erleben. Ich allerdings wollte das nicht und versuchte, die Spieler zu retten, die kurz davor

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