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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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es sich bei den Höllischen lediglich um Gestalt gewordene Albträume des unbegreiflichen Wesens handelte.
    Aber LUZIFER war nun tot. Weil Asmodis versagt hatte, war der KAISER doch noch das Opfer eines uralten Fluchs, der Jahrmillionen auf ihm gelastet hatte, geworden. Asmodis hatte sich daraufhin hoch traumatisiert nach Avalon, der Feeninsel, zurückgezogen, um dort, in seinem Hadern gefangen, der Ewigkeit entgegenzudämmern. Doch ein Bote des Wächters der Schicksalwaage hatte ihn unmissverständlich in die Welt zurück zitiert. »Es wäre ein großer Irrtum zu glauben, dass du von dir aus die Zusammenarbeit mit dem Wächter beenden kannst. Du bist weiterhin in seinen Diensten und wirst dringender denn je gebraucht.«
    Zu was?
    »Solltest du dich weigern, zurückzugehen, werde ich dich zwingen. Du weißt ja, dass mir das nicht schwerfallen würde.«
    Asmodis wusste, dass es so war. Deswegen hatte er Avalon den Rücken gekehrt und seinen Posten erneut angetreten. Denn seit Merlins Tod musste er als Sklave des Wächters der Schicksalswaage fungieren. Ein Job, zu dem er gekommen war wie diese seltsame Jungfrau der Gegenseite zum Kind. Freiwillig hätte er das niemals gemacht. Aber auch damals hatte ihm der Bote des Wächters nicht die geringste Wahlmöglichkeit gelassen.
    Asmodis ging durch die mächtigen Gänge und Säle seiner neuen Heimat Caermardhin. Der Gestaltwandler hatte mal wieder das Aussehen des dunkelhäutigen menschlichen Kriegers angenommen. Ein armfreier schwarzer Waffenrock hüllte seinen muskulösen Körper ein, an den Beinen trug er kniehohe Stiefel, die mit magischen Mustern verziert waren. Die langen schwarzen Haare, so glatt und glänzend wie ein Seidentuch, flatterten hinter ihm her, als bausche ein böiger Wind sie auf. Da aber kein Lüftchen ging, war dieser Effekt eher auf einen kleinen magischen Trick zurückzuführen.
    Ein paar der Haare wickelten sich um die blutroten Hörner, während der lange rote Schwanz mit der Speerspitze am Ende wild um seine Beine peitschte.
    Im Hof der Burg, die in einige andere Dimensionen hinein gebaut war, breitete sich ein gepflegter Park mit Rasenflächen, schattigen Bäumen und liebevoll angelegten Blumenbeeten aus. Seit Merlins finalem Abgang waren die Blumen verwelkt und die Gräser abgestorben. Sie glitzerten in einem ungesunden Gelb. Nur die Bäume lebten noch. Falls es hier jemals Tiere gegeben hatte, waren sie Merlin nachgefolgt. Mit einer Ausnahme.
    Kühlwalda!
    Asmodis liebte die große, warzige, braungelbe Kröte, die er vor einiger Zeit an dem kleinen verwunschenen Teich im hinteren Bereich entdeckt hatte, luziferisch. Und er war froh, dass sie seine längere Abwesenheit in der leeren Burg gut überstanden hatte.
    Kühlwalda saß am Fuß einer uralt wirkenden bemoosten Statue, die einen Silbermonddruiden und seinen Lebensbaum zeigte. Asmodis setzte sich auf einen Stein und blickte sie an.
    »Quak«, begrüßte ihn die alte Kröte, die tatsächlich Vertrauen zu ihm gefasst zu haben schien.
    Asmodis dünne, lange, rote Zunge peitschte hervor, wickelte sich um das Tier und zog es heran. Vorsichtig setzte er die Kröte auf seine Handfläche und betrachtete sie sinnend.
    »Ich grüße dich auch, Kühlwalda«, eröf fnete Asmodis das Selbstgespräch, das in erster Linie der Reflexion diente. »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dir auch heute wieder ganz unverbindlich meine Sorgen anhören könntest.« Der Erzdämon stellte die Beine breit und stützte sich mit dem rechten Ellenbogen darauf, während er die Kröte nun auf seinem linken Knie absetzte.
    »Weißt du, Kühlwalda, die Anzeichen verdichten sich immer mehr, dass ich die Andeutungen des Boten, die er mir auf Avalon gemacht hat, richtig interpretiere. Die Hölle ist nicht komplett untergegangen. Das deckt sich im Übrigen mit meinen eigenen Beobachtungen. LUZIFER ist zwar tot, daran lässt sich leider nichts mehr ändern. Ich selbst habe gesehen, wie er gestorben ist und dieses Bild quält mich immer und immer wieder, wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit.«
    Asmodis kratzte sich an einem seiner überdimensionalen Ohren, die wie gezackte Klingen aussahen. »Aber die Behauptung des KAISERS, mit ihm würde die gesamte Hölle mit allen Kindern der Schwarzen Familie untergehen, war gelogen. Aber er war ja schon immer auch der Meister der Lüge. Nichts also, weswegen ich ihm gram sein müsste!«
    Der Erzdämon kicherte und hielt einen Moment inne. »Wie auch immer, Kühlwalda, es gibt noch viele von

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