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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Idealbild des Orbiter-Kämpfers entsprachen. Bei der gewaltigen Anzahl von Orbitern, die der pro-grammgesteuerte Brutprozeß erzeugte, war es allein aus statistischen Gründen nicht verwunderlich, daß solche Abweichungen immer wieder auftraten.
    „Gut, wir hätten uns die Bohrung also sparen können", sagte Demmid. „Aber wer weiß, wieviel Zeit wir mit der Suche nach dem Zugang vergeudet hätten. Wie sieht es dort unten aus? Gibt es eine Spur von dem Besitzer der Intervallwaffe?"
    Greer Venn beschrieb die Transmitteranlage.
    „Ich habe versucht, die Maschine zu aktivieren", berichtete er, „aber das läßt sich nicht ohne weiteres bewerkstelligen. Nach dem Umfang des Aggregats zu urteilen, handelt es sich um einen Transmitter mit interstellarer Reichweite. Ich habe keine Ahnung, wo die Gegenstation liegt.
    „Was die Spuren anbelangt - die gibt es. Hinter der Transmitteranlage befindet sich eine Maschinenhalle.
    Unter den Maschinen befand sich bis vor kurzem ein Prozeß-Simulator. Jetzt sind nur noch Trümmer davon vorhanden. Das muß die Explosion gewesen sein, die wir registriert haben. Der Besitzer der Waffe hat sich jedoch inzwischen entfernt."
    „Wohin?"
    „Die Meßroboter haben vor kurzem eine Serie von Thermalabdrükken entdeckt, die in den Hintergrund der Halle führen. Ich vermute, daß es dort einen Ausgang gibt. Den haben wir allerdings bis jetzt noch nicht gefunden."
    „Melde dich wieder, sobald du ihn hast", trug Grin Demmid ihm auf.
    Dann unterbrach er die Verbindung.
    Er war sehr nachdenklich gewor, den. Die Anlage, die Greer Venn gefunden hatte, war auf keiner der topologischen Karten verzeichnet. Welchem Zweck diente sie? Ging sie ebenfalls auf Armadan von Harpoon zurück? Welchen Grund hatte der Ritter gehabt, ihre Existenz denen, die an seiner Statt den Kampf gegen die räüberischen Horden von Garbesch führten, zu verheimlichen?
     
    4.
     
    Es verging nach dem Untergang der blauen Sonne noch eine Stunde, bis es dunkel wurde. Die Gegend, in der sich der Vario befand, gehörte zur nördlichen Polarregion des Planeten Martappon. Der Widerschein des Tages, unterstützt durch einen flachen Einfallswinkel des Sonnenlichts, spielte noch lang im violetten Himmel.
    Und als er endlich verglommen war, da erschien dem Vario die Dunkelheit alles andere als vollkommen.
    Martappon stand im Zentrumssektor der Milchstraße. Die Sterne am Nachthimmel waren nicht einzelne Lichtpunkte, sondern standen so dicht beisammen, daß sie einen Lichtteppich bildeten, der die Oberfläche des Planeten mit einer Helligkeit übergoß, die der einer irdischen Vollmondnacht in nichts nachstand.
    Der Vario näherte sich dem Wohnhaus am Südrand des Parks mit größter Vorsicht. An der nach Norden gewandten Rundseite des Gebäudes gab es eine Reihe hell erleuchteter Fenster. In der weichen Umhüllung des künstlichen Schwerefelds, das von seinem Feldtriebwerk erzeugt wurde, schwebte er mit einem Geräusch, das nicht lauter war als die Flügelschläge eines Nachtfalters, auf eine der Fensteröffnungen zu und blickte in einen großen Gemeinschaftsraum, der das vordere Drittel des halbrunden Hauses umfaßte. Er sah vier Menschen: eine Frau und drei Männer. Die Frau entsprach dem Vorbild der Kayna Schatten, von den Männern war einer eine Brack-, der andere eine Simudden-Type, und der dritte war das Ebenbild Josto ten Hemmings’, das der Vario vor Anbruch der Dunkelheit sich in Richtung des Hauses hatte bewegen sehen.
    Die vier Menschen waren in einer angeregten Unterhaltung begriffen. Der Vario konnte jedoch ihre Worte nicht verstehen. Er bewegte sich rings um das Haus und suchte nach einem Zugang, durch den er unbemerkt nach drinnen gelangen konnte. Im Hintergrund des Gemeinschaftsraums hatte er Speise- und Getränkeautomaten bemerkt, wie sie von den Orbitern überall in ihren Unterkünften und an Bord ihrer Raumschiffe verwendet wurden.
    Da das Haus einsam lag und weit von der nächsten Orbiter-Ansiedlung entfernt war, hielt es der Vario für unwahrscheinlich, daß es über Fernleitung versorgt wurde. Es gab statt dessen im Innern des Hauses vermutlich eine Vorratskammer, die in regelmäßigen Abständen mit synthetischen Nahrungsgrundstoffen gefüllt wurde, aus denen die Automaten die gewünschten Speisen erzeugten.
    Harden Coonor würde nicht begeistert sein, wenn er ihm eine Schüssel mit synthetischem Brei vorsetzte.
    Aber in dieser Lage galt es, sich mit dem zu begnügen, was ohne Gefahr beschafft werden konnte. Der

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