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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Katastrophen gesichert hatte. Das Innere eines Planeten so zu stabilisieren, daß es zu großmaßstäblichen Veränderungen der Oberfläche, zu schweren Beben und Magmadurchbrüchen nicht mehr kommen konnte, war eine Aufgabe, die auch die gegenwärtige Technik Terras hätte bewältigen können. Das Bewundernswerte hier war nicht die technische Leistung als solche, sondern die immense Zeitspanne, die Armadan von Harpoons Maschinen überdauert hatten, ohne ihre Pflicht zu vernachlässigen. Sicherlich gab es auch einen Schutz gegen Gefahren aus dem All. Man konnte sich unschwer ausmalen, daß geheime Ortungsanlagen den Raum in der Umgebung der Planeten der Anlage unter Kontrolle hatten und örtliche oder planetenumspannende Schirmfelder errichteten, um zum Beispiel die Verwüstung der Oberfläche durch einen abstürzenden Asteroiden zu verhindern.
    Das alles waren Leistungen, deren -vollen Umfang der menschliche Verstand zu erfassen kaum in der Lage war. Dem menschlichen Beobachter und der Vario betrachtete sich in seinem bionischen Bewußtseinskreis durchaus als menschlich - verschlug es den Atem. Und dennoch war all das eine Kleinigkeit im Vergleich mit dem eigentlichen, dem wahren Wunder, das Armadan von Harpoon gewirkt hatte: der Erschaffung des Orbiter-Heeres.
    Die Roboter hatten die Vorarbeit geleistet, die ersten vermeintlichen Garbeschianer eingefangen, nach de.ren Muster die Orbiter-Armeen geformt werden konnten. Aber woher kamen die unzähligen Millionen befruchteter Keimzellen, und welche Zaüberkraft yerlieh ihnen die Fähigkeit, sich jedem Muster anzupassen, zu jeder denkbaren äußeren Erscheinungsform, deren sich die Horden von Garbesch bei ihrem zweiten Einfall in die Milchstraße bedienen mochten, heranzuwachsen? Die Aufzucht eines Orbiters von der Keimzelle bis zum selbständigen Wesen dauerte nur wenige Stunden. Welch unheimlicher Prozeß war da am Wirken?
    Atemberaubend auch die Zuteilung von Intelligenz und Wissen. Die Orbiter waren sieben armseligen Flibustiern äußerlich nachgebildet, aber in ihrem Bewußtsein verfügten sie ein jeder über seine eigene Persönlichkeit. Es gab keine Duplizierung der Individuen. Von zehntausend Orbitern, die allesamt wie Pearl Simudden aussahen, war dennoch jeder seine eigene Person. Jeder besaß den Wissensstand, der seiner Aufgabe entsprach, und die Intelligenz, die er in seiner Rolle brauchte, um sich zusätzliche Kenntnisse zu erwerben.
    Es gab keinen Orbiter, der aus der Brutkammer hervortrat und nicht wußte, was es für ihn zu tun gab. Sie wurden mit dem Wissen um ihre Aufgabe geboren. Die, die zu gehorchen hatten, waren sich über ihre Rolle vom ersten Augenblick an ebenso im klaren wie diejenigen, denen das Befehlen oblag. Es war wie in dem alten terranischen Märchen vom Dornröschen. Wer die riesigen Behälter mit den künstlich am Leben erhaltenen Keimzellen nicht gesehen hatte, der konnte meinen, die aus den unterirdischen Hallen hervorströmenden Orbiter hätten nur geschlafen und nähmen nun an dem Punkt die Arbeit wieder auf, an dem sie sie vor 1,2 Millionen Jahren niedergelegt hatten.
    Das war die wahre Leistung des Armadan von Harpoon - unvorstellbar und mit den Mitteln keiner bekannten Zivilisation nachvollziehbar. Es schauderte einen bei dem Versuch, die Macht zu ermessen, die dem Ritter der Tiefe in die Hand gegeben sein mochte.
     
    *
     
    „Wir haben den Ausgang gefunden", meldete Greer Venn.
    „Wohin führt er?"
    „Nach oben, an die Oberfläche, vermute ich. Die verborgene Tür mündet auf einen Korridor, und dieser endet am Einstieg eines bipolaren Antigravschachts, der senkrecht in die Höhe geht."
    „Du hast vor, diesen Schacht zu benützen?" fragte Grin Demmid.
    „Selbstverständlich. Der Besitzer der Intervallwaffe kann nur diesen Ausweg genommen haben." Greer Venn stutzte plötzlich. „Es sei denn, du hättest einen anderen Auftrag für mich."
    Grin Demmid schüttelte den Kopf.
    „Nein, das nicht. Aber irgendwann kommen wir nicht mehr darum herum, uns Gedanken darüber zu machen, wer diese Anlage eingerichtet hat, und warum wir bis jetzt nichts von ihr wußten."
    Ein mattes Lächeln huschte über Greer Venns breites Gesicht.
    „Ich wußte, daß du darauf kommen würdest. Ich habe die Augen offengehalten und von den Robotern ein paar Analysen anfertigen lassen. Die Maschinen, die wir bisher gefunden haben, entstammen derselben Technik wie alle anderen Einrichtungen auf Martappon."
    „Du meinst ... Armadan von

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