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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gigantische Gebilde, genannt die Anlage, ruhte zwölf Jahrhundertausende im Tiefschlaf - bis schließlich der Alarm gegeben wurde. Die Anlage war zum Leben erwacht. Sie hatte Raumschiffe und Orbiter am laufendeh Band ausgespien und zweifelte keinen Augenblick lang daran, daß das Alarmsignal wirklich die Bedeutung besaß, die ihm von Armadan von Harpoon vor langer Zeit verliehen worden war: Die Horden von Garbesch waren zum zweiten Überfall angetreten. Da aber die Orbiter in der Milchstraße nur die von Natur aus dort ansässigen Volker vorfanden, waren sie aufgrund ihrer Genprogrammierung und Bewußtseinspfropfung gezwungen, die Humanoiden für Garbeschianer zu halten.
    Inzwischen standen Orbiterflotten über Olymp, im Wega-Sektor und; über Terra. Terra war von den Orbitern als Zentrale der Horden von Garbesch „identifiziert" worden. Man hatte den Terranern ein Ultimatum gestellt, die Galaxis bis zum 20. September 3587 allgemeiner Zeitrechnung zu räumen.
    Inmitten dieses Wirrwarrs war Anson Argyris, das Metallei, durch eine Reihe geschickter Machenschaften nach Martappon, der Zentralwelt der; Anlage, gelangt. Nach mannigfachen Abenteuern fand sich der Vario schließlich im „Raum der Rückkehr", just in dem Augenblick, als der dort installierte Transmitter aktiv wurde und ein menschliches Wesen ausspie, das sich als Armadan von Harpoon bezeichnete. Im Zuge der Ereignisse, in denen sich der Neuankömmling nicht eben mit Ruhm bedeckte, war er jedoch gezwungen worden, mit einer anderen Geschichte an den Tag zu rücken: er sei Harden Coonor, ein ehemaliger Orbiter, sprich Diener, des Ritters Igsorian von Veylt. Der Vario nahm auch diesen Bericht mit Zurückhaitung zur Kenntnis. Von da an begannen die Ereignisse sich zu überstürzen. Der Plan des Varios war ursprünglich gewesen, ein Keilschiff der Orbiter zu kapern und sich mit Harden Coonor in Richtung Terra abzusetzen. Aber Coonor, anstatt ihm zu helfen, hatte soviel Schwierigkeiten verursacht, daß schließlich das Unvermeidbare geschehen war: die Orbiter hatten sie eingefangen, und jetzt waren sie, als vermeintliche Garbeschianer, auf dem Weg nach Durzuul, zur „Untersuchung".
     
    *
     
    Der Raum jenseits der Wand war eine Art Stollen, der sich nach rechts und links weiter erstreckte, als die scharfen Wahrnehmungsorgane des Varios reichten. Der Mi.ttelachse des Stollens entlang zog sich der Strang, der nach außen hin grau und unscheinbar wirkte und dennoch in jeder Sekunde von Millionen von Lichtimpulsen durcheilt wurde. Er war ein Lichtleiter, und die Impulse waren die modulierte Darstellung aller Interkomgespräche, die an Bord der SELOU-BAL geführt wurden. Es gab nur einen solchen Hauptleiter. Entlang der Strecke, die er überbrückte, waren an geeigneten Orten Kommunikationsverteiler installiert, die den Strang anzapften und ihm die Gespräche entnahmen, die für ihre unmittelbare Umgebung bestimmt waren. Ein solcher Verteiler hatte in dem Raum aufgestellt werden sollen, in dem Harden Coonor schlief. Die entsprechenden Zapfanschlüsse waren bereits am Lichtleiter angebracht.
    Kommunikation mit Hilfe modulierten Lichts war auch für die terranische Technik längst nichts Neues mehr. Der Vario kannte das grundlegende Prinzip. Hier ging es nur noch darum, die Modulationstechnik der Orbiter zu verstehen und das Multiplex-Verfahren zu begreifen, mit dem Hunderte oder Tausende von Gesprächen in einer einzigen Leitung zusammengepfropft wurden.
    Er überließ es dem Monitor des Bioponblocks, der seine beiden Bewußtseinshälften miteinander verband, die Bionik zu dämpfen, so daß die Egopositronik in den Vordergrund trat. Sie war für die bevorstehende Aufgabe ungleich besser geeignet als jene. Er führte eine der Zapfleitungen zu sich heran und stellte einen Kontakt mit einem seiner optischen Sensoren her.
    Für ein menschliches Auge wäre der Eindruck in seiner verwirrenden Fülle und der scheinbaren Abwesenheit jeglicher Ordnung überwältigend gewesen. Das positronische Bewußtsein des Varios indes begann alsbald, die einzelnen Lichtimpulse auseinanderzusortieren und Zuordnungen zwischen verschiedenen Impulsgruppen zu definieren. Er bedurfte des Demodulators nicht, der die optischen Signale für menschliche Ohren in hörbare Laute verwandelte; er verstand die Optik-Signale direkt. Freilich brauchte er eine Zeitlang, um den Informationskode zu entschlüsseln, dessen man sich an Bord der SELOU-BAL bediente, aber schließlich war auch dieses Hindernis

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