Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
machen."
     
    *
     
    Julian Tifflor begrüßte David Rhaun, den Vorstandsvorsitzenden der Space- and Transport-Corporation, mit Handschlag, als dieser sein Arbeitszimmer betrat. Das Gesicht des Ersten Terraners war schmal geworden. Unter der Last der Verantwortung hatte Tifflor kaum Schlaf gefunden.
    David Rhaun kannte ihn schon seit Jahren. Sein Unternehmen hatte schon häufig Aufträge von der Regierung bekommen, sowohl zum Bau von zivilen wie auch für den von militärischen Raumschiffen, wenn NATHAN die Sonderwünsche der Militärs nicht erfüllen konnte.
    „Kommen wir gleich zur Sache", eröffnete Tifflor das Gespräch. „Sie kennen das Problem. Wir stehen eventuell vor der Notwendigkeit, die Bevölkerung der Erde in wenigen Tagen evakuieren zu müssen. Dazu aber fehlt uns der Transportraum. Wir haben zu wenig Raumschiffe. Um es genau zu sagen, es stehen uns 10.000 Kampfschiffe der Klassen über 200 Meter Durchmesser und 34.000 Einheiten der Handelsflotte zur Verfügung. Aber auch diese Zahl ist noch zu hoch gegriffen, weil nicht alle Raumer zur Evakuierung eingesetzt werden können. Wir müssen zudem davon ausgehen, daß viele Handelsraumer, die in diesen Tagen kommen sollten, nicht zur Erde zurückkehren werden, solange die Lage unklar ist. Die Frage ist, wie schnell können wir notwendige Reserven mobil machen? Wie schnell können Sie Transportraum zur Verfügung stellen?"
    David Rhaun schüttelte den Kopf.
    „Die Lage bei uns ist zum Verzweifeln", erwiderte er. „Obwohl die Menschen wissen, um was es geht, sind sie nicht mehr bereit, in gleichem Maß zu arbeiten wie vorher. Die Gewerkschaften haben gefordert, zunächst einmal Transportraum für unsere Mitarbeiter zu schaffen. Diese Forderung haben wir erfüllt. Niemand kann wohl von unseren Arbeitern und Angestellten verlangen, daß sie ein Raumschiff nach dem anderen für andere bauen, während sie selbst befürchten müssen, auf der Erde bleiben zu müssen."
    „Ich verstehe das", sagte Tifflor. „Und ich habe auch keine Einwände dagegen."
    „Leider kann von einer akzeptablen Arbeitsleistung keine Rede mehr sein, weil die Regierung eine klare Antwort auf das Ultimatum der Orbiter vermissen läßt. Je länger die Regierung mit dieser Antwort wartet, desto mehr werden die Massen verunsichert."
    Tifflor nickte.
    „Wir sind uns dessen bewußt", erklärte er, „und wir arbeiten an einer Erklärung für die Öffentlichkeit, die ihr Sicherheit gibt. Bedauerlicherweise bietet sich keine vertretbare Lösung an, die allen Menschen neue Hoffnung geben könnte."
    Er machte eine kurze Pause, als eine Mitarbeiterin hereinkam, um ihm einige Papiere auf den Tisch zu legen. Ein Servomat reichte ein Erfrischungsgetränk.
    „Wir könnten es darauf ankommen lassen", fuhr er dann fort. „Wir könnten uns durchaus auf eine militärische Auseinandersetzung mit den Orbitern einlassen. Und wir trauen uns zu, sie auch aus dem Sonnensystem zu verjagen. Aber damit hätten wir nur eine Schlacht gewonnen. Den Krieg gegen die Orbiter können wir nicht gewinnen. Niemals."
    David Rhaun trank einen Schluck Saft. Er zögerte, Tifflor einen Vorschlag zu machen.
    „Was haben Sie, David?" fragte dieser schließlich. „Warum spreehen Sie nicht offen aus, was Sie sagen wollen?"
    „Sie sollten eine Entscheidung fällen", empfahl ihm der Manager. „Wir könnten Pläne für eine Evakuierung entwickeln. Außerdem sollten Sie eine Verlängerung des Ultimatums erreichen. Falls gar nichts anderes mehr bleibt, müßten wir die Menschen von der Erde zunächst auf einen anderen Planeten bringen und von dort aus wiederum in Etappen weiter zu anderen Planeten, bis wir den Rand der Galaxis erreichen. Dieses Planetenspringen würde ich vorschlagen, damit der geringe Transportraum, der uns zur Verfügung steht, optimal genutzt werden kann."
    Tifflor hörte zu, ohne erkennen zu lassen, was er von diesem Vorschlag dachte.
    „Sodann muß geklärt werden, welche finanziellen Leistungen die LFT zu erbringen gedenkt", fuhr Rhaun fort. „Ich brauche Ihnen nicht zu erklären, daß die Raumfahrt nun mal mit hohen Kosten verbunden ist. Eine Evakuierung der gesamten Bevölkerung der Erde würde Billionen kosten, ohne daß irgend jemand etwas daran verdient."
    Der Industrielle lächelte flüchtig.
    „Dabei gehe ich davon aus, daß die derzeitige Spekulation mit den Frachtraten ins Leere läuft."
    „Wir haben in Imperium-Alpha bereits eine Reihe von Evakuierungsplänen entwickelt", erwiderte Julian

Weitere Kostenlose Bücher