Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Gleiterstation am Videoschirm kann ich den Kauf buchen."
    Runny folgte Jean Salik zur Station. Gebannt verfolgte er, wie sein Lebensretter ihm eine Versicherungs-Aktie für den Wert orderte, der so gering war, daß er sich von seinem Taschengeld zehn hätte kaufen können.
    „Wieso wollen Sie Tifflor dabei helfen, das Orbiter-Problem zu lösen?" fragte Runny wenig später.
    „Vermutlich nur, weil es meine Spezialität ist, Probleme zu lösen. Gleich welcher Art. Falls es dich interessiert, ich weiß auch, wie wir dein Problem lösen."
    „Ich habe keine Probleme", erwiderte Runny trotzig.
    „Natürlich nicht", sagte Jen Salik lächelnd. „Dennoch möchte ich dir etwas zeigen. Kommst du mit?
    Natürlich erst, nachdem du deinem Hauscomputer angegeben hast, wohin du gehst und mit wem."
    „Einverstanden", sagte Runny.
     
    *
     
    Hernan Heigh landete mit seinem Privatgleiter auf dem mit Zierbüschen eingerahmten Parkplatz einer großen Villa am südlichen Stadtrand von Terrania-City. Als er ausstieg und zur Villa gehen wollte, kam ihm ein elegant gekleideter Mann entgegen. Überrascht blieb er stehen, als er Heigh bemerkte.
    „Nanu? Sie hier? Was hat das zu bedeuten?" fragte er. „Wieso haben Sie sich nicht angemeldet? Sie wissen doch, daß ich zu politischen Gesprächen nur nach entsprechender Voranmeldung bereit bin."
    Hernan Heigh war wesentlich kleiner als er. Er mußte zu ihm aufblikken. Er lächelte.
    „Ich muß Sie unbedingt sprechen, Coghan", erwiderte er.
    „Sie glauben doch wohl nicht, daß Sie mich umstimmen können?" forschte Coghan. Er lachte überlegen.
    „So verwegen kann seIbst der Vorsitzende der Fortschritts-Sektion nicht sein."
    „Es geht um etwas ganz anderes", erklärte Heigh. „Abel-Versicherungen, Trans-Space und ManhattanPositronics sind weiter gefallen."
    Coghan erbleichte.
    „Was geht mich das an?" Er wirkte plötzlich nervös. Es schien, als habe Heigh ihn mit diesen Worten bereits in die Enge getrieben.
    „Einen schönen Wohnsitz haben Sie", sagte Hernan Heigh und nickte anerkennend. Er näherte sich dem Bungalow und blieb am Swimmingpool stehen, der mit Wellenmaschine und Meerwassereinströmung versehen war.
    „Ich stelle mir vor, daß es nicht leicht ist, so etwas aufzugeben und ganz von unten wieder anzufangen. Was haben Sie doch gelernt, Coghan? Plasmapumpen-Mechanik. War es nicht so?"
    „Was wissen Sie, Heigh? Und was wollen Sie von mir?"
    „Wollen wir hier draußen darüber reden?"
    „Ich muß dringend ins Parlament. Wir haben eine Besprechung mit Tifflor wegen des Mißtrauensantrags aber ein paar Minuten habe ich wohl noch Zeit."
    Die beiden Männer gingen in das Arbeitszimmer Coghans und setzten dort die Besprechung fort. Hernan Heigh ließ durchblicken, daß er alles über die finanziellen Transaktionen Coghans wußte. Coghan war, wie Millionen anderer Terraner auch, der Versuchung der Spekulation erlegen, und er hatte Verluste dabei erlitten, die ihn ruinierten. Nur mühsam hielt er noch das Bild des wohlhabenden Parlamentariers aufrecht. Tatsächlich hatte er sich durch die Spekulation Schulden eingehandelt, die er aus eigener Kraft nicht begleichen konnte.
    „Was schlagen Sie vor?" fragte er, nachdem er erkannt hatte, daß es vor Heigh keinerlei Geheimnisse mehr gab.
    „Ich werde Ihnen helfen, finanziell über die Runden zu kommen", erwiderte der Vorsitzende der Fortschritts-Sektion. „Dafür erwarte ich, daß Sie gegen Tifflor stimmen. Diese Regierung muß abgelöst werden.
    Und so hart ist die Bank der Opposition nicht, wie Sie vielleicht meinen."
    Hernan Heigh holte einen Vertrag aus der Tasche und legte ihn Coghan vor.
    „Sie müssen nicht unterschreiben", sagte er. „Ich zwinge Sie nicht. Und Sie dürfen dieses Gespräch auch nicht als Erpressungsversuch ansehen. Es geht um ein Geschäft, und so etwas muB man sachlich sehen. Machen Sie sich von Emotionen frei, und retten Sie Ihren Hals. Es geht ja nicht nur um Sie, sondern auch um Ihre Familie. Es geht um die Zukunft Ihrer Kinder, die es doch ein wenig leichter haben sollen, als Sie es hatten, nicht wahr?"
    Coghan unterschrieb.
    Heigh steckte den Vertrag ein und kehrte zu seinem Gleiter zurück. Bevor er startete, legte er seine Hand auf einen kleinen Kasten, aus dem das Summen von Insekten erklang.
    „Das war weitaus besser, als wenn ich euch hätte einsetzen müssen", sagte er. „Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Schließlich haben wir noch einige weitere Besuche dieser Art zu

Weitere Kostenlose Bücher