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0973 - Das verfluchte Volk

0973 - Das verfluchte Volk

Titel: 0973 - Das verfluchte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Amulett weiter unablässig Blitze abfeuerte. Zamorras Blasterstrahl hinterließ ein tiefes Loch in Velascos Stirn, doch den Sphärendiener schien das nicht mal zu schwächen.
    »Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch angelegt habt!«
    »Dann sag es uns doch«, fauchte Nicole.
    »Zu spät. Hier kommt ihr nicht mehr lebend raus.«
    Schlagartig färbten sich Velascos Augen milchig weiß, während sein brennender Körper von innen heraus zu glühen begann. Entsetzt realisierte Zamorra, was da vor seinen Augen geschah. Der ehemalige Soldat hatte offenbar einen Teil der ungeheuren Energien gespeichert, die bei der Nuklearexplosion von der schwarzen, öligen Masse des Sees absorbiert worden war.
    Und den ließ er jetzt wieder frei.
    Die Tür wurde von Velasco blockiert. Aber was nützte es, wegzurennen? Niemand entkam der Explosion einer Atombombe.
    Doch halt, das stimmte ja gar nicht. Er selbst hatte es geschafft, zusammen mit Devaine. Es konnte wieder funktionieren. Voraussetzung war allerdings…
    Egal, sie hatten sowieso keine andere Chance. Sie mussten es versuchen. Genau jetzt.
    Velasco glühte inzwischen so intensiv, dass Zamorras Augen schmerzten. Seine Gefährtin beobachtete entsetzt das gespenstische Schauspiel. Sie wusste, was ihnen unmittelbar bevorstand.
    »Nicole!«, schrie Zamorra. Er hechtete auf seine Partnerin zu und riss sie mit sich. Hart kamen sie auf dem Betonboden auf.
    Und Velasco explodierte.
    ***
    Paula schrie entsetzt auf, als die Detonation die Nacht zerriss. Für einen Moment war es taghell, und ihre Augäpfel schienen zu verbrennen. Zum Glück hatte sie nicht mitten in das Zentrum der Explosion geschaut, sonst wäre sie vermutlich für immer blind gewesen.
    Dann folgte die Druckwelle. Sie war vergleichsweise schwach. Doch überall um sie herum zerbarsten Fensterscheiben. Der Boden unter ihren Füßen schien zu tanzen, und schon fand sie sich auf dem harten Pflaster Wieder.
    »Zamorra«, keuchte die junge Journalistin. »Nicole.«
    Sofort war Paula wieder auf den Beinen. Bis auf ein paar harmlose Abschürfungen fehlte ihr nichts. Doch um sie herum herrschte das reine Chaos. Menschen schrien entsetzt, überall schrillten Alarmsirenen. Paula ignorierte es und rannte los.
    Sie hatte im Auto darauf gewartet, dass Zamorra und Nicole von ihrem Einbruch zurückkehrten. Nach einer Weile war sie ausgestiegen, um sich etwas zu bewegen. Das war ihr Glück. Denn die zerberstenden Seitenscheiben ihres Autos hätten ihr vermutlich das Gesicht zerfetzt.
    Das Archiv war nur wenige Hundert Meter entfernt. Der Bück darauf wurde ihr von anderen Gebäuden verstellt: Doch als sie um die Ecke eines Pavillons bog, prallte sie zurück, als wäre sie vor eine unsichtbare Wand gelaufen.
    Von dem Archiv waren nur noch ein paar geschmolzene Trümmerteile übrig geblieben. Der Großteil des Gebäudes schien bei der Explosion einfach verdampft zu sein.
    Niemand, der sich innerhalb des Gebäudes befand, konnte diese Explosion überlebt haben. Mit zittrigen Knien näherte sich Paula der Ruine. Von den Grundmauern und dem Dach war so gut wie nichts übrig geblieben. Und auch der Fußboden war völlig zerstört. Beklommen beugte sich Paula vor und starrte hinunter.
    »Gut, dass du da bist«, sagte Nicole. »Vielleicht könntest du uns raufhelfen.«
    ***
    Tagebuch von Friedrich Dörfler,
    20. Oktober 1801
    Wir rennen und rennen und rennen. Halten nur mal ein paar Minuten inne, um Luft zu holen, und sofort geht es weiter.
    Warum haben sie uns noch nicht erwischt? Spielen sie mit uns?
    Paco behauptet, er findet den Fluss, aber ich glaube, er lügt. Ihn hat die Angst genauso gepackt wie mich. Wenn einem der Teufel im Nacken sitzt, hält man sich nicht lange damit auf, den richtigen Weg zu suchen.
    Die stoffumwickelten Metallstücke stecken in meinem Hosenbund. Die Haut darunter brennt wie Feuer, doch um nichts in der Welt würde ich die Stücke hier lassen. Das ist der Beweis, dass wir keinem Hirngespinst nachgejagt sind, dass all die Wunder, von denen die alten Legenden künden, wirklich wahr sind.
    Es wird dunkel, und ich höre schon wieder die Trommeln.
    Und diesen Gesang. Diesen schrecklichen Gesang…
    Paco zieht sich die Hose hoch. Er hat sich direkt neben mir erleichtert. Keine Zeit für zivilisatorische Etikette. Er gibt mir ein Zeichen.
    Wir müssen weiter.
    ***
    Zwei Stunden später saßen sie in Paulas kleiner Wohnung und versuchten zu verstehen, was soeben passiert war.
    »Ich will ja nicht undankbar klingen, aber warum seid

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