Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0973 - Das verfluchte Volk

0973 - Das verfluchte Volk

Titel: 0973 - Das verfluchte Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
Vom Netzwerk:
diesmal hielt die Mentalsperre.
    Doch auch die Metallobjekte waren nicht bereit, ihre Geheimnisse preiszugeben. Bis…
    »Ich habe etwas«, sagte Zamorra.
    »Spann mich nicht auf die Folter. Was sind das für Dinger?«
    Der Dämonenjäger grinste: »Keine Ahnung, aber ich glaube, ich habe den Aus-Schalter gefunden.«
    »Den was?« Nicole starrte ihren Gefährten verständnislos an.
    »Denk doch mal nach. Wenn die Artefakte immer so verheerende Auswirkungen auf Menschen hätten wie auf Rovira und seinen Kollegen, hätte das verfluchte Volk den Umgang damit vermutlich nicht lange überlebt.«
    »Vielleicht ist genau das der Grund, warum so lange keiner was von ihm gehört hat.«
    »Möglich. Oder diese ›magische Radioaktivität‹ ist gar nicht der Normalzustand der Objekte. Vielleicht ist sie durch irgendetwas aktiviert worden.«
    Nicole verstand sofort: »Das Ritual, von dem Dörfler laut Rovira in seinem Tagebuch schreibt.«
    Zamorra nickte. »Und das ist durch die Schwarzpulver-Explosion und die daraus resultierende Kettenreaktion abrupt unterbrochen worden. Dadurch standen die Objekte permanent auf ›on‹.«
    »Und du kannst sie wieder ausschalten?«
    »Ich kann es zumindest versuchen.«
    Die Vorbereitungen dauerten nur wenige Minuten. Mit einem Stück Kreide, das er fast immer dabei hatte, bedeckte Zamorra den Wandschrank und den Boden davor mit einer Reihe weißmagischer Symbole. Dann bat er Nicole, zurücktreten, für den Fall, dass etwas schief ging.
    Mit der linken Hand umfasste der Dämonenjäger Merlins Stern, während er mit der rechten geheimnisvolle Zeichen in die Luft schrieb. Unablässig kamen dazu fremdartige Worte einer uralten, längst vergessenen Sprache über seine Lippen.
    Plötzlich glühte eine rötliche Aura um die Artefakte auf, schwoll bedrohlich an, um dann genauso unvermittelt wieder zu erlöschen. Sofort kühlte sich Merlins Stern merklich ab. Erschöpft wischte sich Zamorra den Schweiß von der Stirn. »Ich glaube, das war’s.«
    »Sehr schön, Meister des Übersinnlichen«, sagte eine höhnische Stimme hinter ihm. »Wenn Sie mir jetzt bitte das Artefakt übergeben könnten?«
    ***
    »Velasco!«, sagte Zamorra fassungslos.
    »Sie erinnern sich also an mich.« Der Soldat in der von Brandlöchern übersäten Uniform grinste. »Ich fühle mich geschmeichelt.«
    »Du kennst den Herrn?«, fragte Nicole. Ihre Hand umfasste den Griff des Blasters, aber noch hatte sie die Waffe nicht gezogen.
    »Ich fürchte, ja«, erwiderte Zamorra. »Wie kommen Sie hierher, Velasco?«
    »Sie meinen, warum ich noch lebe? Gute Frage. Sie haben mich schließlich zurückgelassen. Das war nicht sehr nett von Ihnen.«
    Beklommen erinnerte sich Zamorra an den Moment, als Devaine die Atombombe gezündet hatte. Das unheimliche Machtzentrum der Anomalie, der schwarze See, hatte die gesamte Energie der Detonation absorbiert und wäre daran fast zugrunde gegangen. Unzählige Blitze waren aus der vor ihnen aufgebäumten öligen Fläche des »Sees« hervorgeschossen und hatten das gesamte Einsatzteam vernichtet. Nur Zamorra und Devaine wurden durch Merlins Stern geschützt. Die anderen hatten keine Chance.
    »Sie können dieses Inferno nicht überlebt haben.«
    »Haben Sie meinen Tod gesehen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Sie lagen ohnmächtig bei den Ruinen.«
    »Wo Sie mich zuvor niedergeschlagen hatten.«
    »Sie waren mein Bewacher. Ich musste verhindern, dass Devaine die Bombe zündet.«
    Velasco verzog die schmalen Lippen zu einem bösen Grinsen. »Das ist Ihnen ja auch wunderbar gelungen, Zamorra.«
    Gedankenverloren ließ der Uniformierte seinen Rosenkranz durch die Finger gleiten.
    »Gib mir das Artefakt, Dämonenjäger!«
    »Wohl kaum«, sagte Zamorra und sch ickte einen Gedankenbefehl an Merlins Stern. Sofort schoss eine Salve silberner Blitze aus dem Amulett und fuhr dem Soldaten in die Brust.
    Die Reaktion des Amuletts bewies ihm, was er sowieso schon längst wusste. Was immer aus der Sphäre in die Welt der Menschen zurückgekommen war, war nicht Velasco. Was vor ihnen stand, war nur eine tote Hülle für etwas anderes, sehr mächtiges. Der Abgesandte der Sphäre grinste höhnisch, als die Blitze tiefe Löcher in seine Brust brannten.
    »Nicole!«, rief Zamorra. Doch seine Gefährtin hatte längst reagiert. Ein nadelfeiner, blassroter Laserstrahl schoss aus ihrem Blaster und setzte den untoten Körper in Brand. Jetzt griff auch Zamorra nach seiner Energiewaffe, während das an seiner Brust baumelnde

Weitere Kostenlose Bücher