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0974 - Monsterzeit

0974 - Monsterzeit

Titel: 0974 - Monsterzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machten die Straße nur eingeschränkt befahrbar.
    Es ging um die schreienden Bäume, und es ging um Greta Kinny. Sie hatte ich noch nicht gesehen. Die Bäume hatten wir erlebt, wenn auch nur kurz. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn wir uns durch den Wald und zu Fuß bis zu unserem Ziel durchgeschlagen hätten. Das wiederum hätte zuviel Zeit gekostet, und deshalb waren wir auf den Vorschlag des Mannes eingegangen.
    Killarney war einer dieser irischen Bilderbuchorte, die in jeden Werbeprospekt gepaßt hätten. Eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft lag das Dorf da. Besonders bei Sonnenschein konnte Killarney gefallen, mit seinen kleinen Häusern, von denen erst in der jüngsten Zeit einige renoviert worden waren.
    Diese Welt war nach außen hin friedlich und idyllisch.
    Wir fuhren an der Kirche vorbei, wo der Pfarrer stand und mit zwei älteren Frauen sprach. Hinter der Kirche, dicht an dem kleinen Friedhof, bogen wir in eine schmalere Straße ein, die leicht abschüssig war. Am Ende der Straße standen einige Häuser. Suko und ich gingen davon aus, daß die Dermonts hier irgendwo wohnten.
    Richtig, denn Doug Kinny hielt seinen Wagen vor dem ersten der drei Häuser an, stieg aus und wartete, bis auch wir den Jeep verlassen hatten. Er deutete über die Mauer mit den wilden Rosen hinweg in den Vorgarten hinein, wo zwei Kirschbäume standen und Schatten spendeten. »Hier wohnen die Dermonts.«
    Wir waren bereits gesehen worden, denn die grün gestrichene Haustür wurde von innen geöffnet. Es erschien eine etwa fünfzigjährige Frau, die ein blaues Jeanskleid trug und ihre rötlichen Haare hochgesteckt hatte.
    »Das ist Neil Dermont, Ginettes Mutter.«
    »Bitte«, sagte ich.
    Doug Kinny hob die Schultern und ging vor. Er mußte noch ein kleines Tor aufschieben, das die Steinmauer unterbrach, dann knirschten unsere Schritte über hellen Kies. Hinter dem Haus bellte ein Hund. Er zeigte sich aber nicht.
    Mrs. Dermont lächelte, als sie Doug erkannte. »Oh, auch mal wieder im Lande, Doug? Du hast sogar noch Besuch mitgebracht.«
    »Ja, das sind zwei Freunde aus London.«
    »So?« Neil Dermont dehnte das Wort. Sie mochte wohl keine Briten, aber durch unser Lächeln wurde auch sie zur Freundlichkeit bewegt, reichte uns die Hand, bat uns ins Haus, und als sie unsere Namen hörte, fragte sie mich: »Sinclair klingt schottisch.«
    »Das ist es auch.«
    »Wie schön.«
    Sie führte uns in eine Wohnküche, wo wir Plätze angeboten bekamen, die wir nicht einnahmen, denn Doug Kinny fiel direkt mit der Tür ins Haus. »Es geht uns um Ginette, und es geht natürlich um meine Tochter. Da wir gerade hier in der Nähe waren, wollte ich mich erkundigen, um…«
    »Da kommst du gerade richtig, Doug.«
    »Wieso?«
    »Ginette ist nicht bei Greta.«
    Ich sah, wie Kinny blaß wurde. Die Augen verengten sich für einen Moment, und seine Hände bildeten plötzlich Fäuste. Aber er riß sich zusammen und fragte mit normal klingender Stimme: »Warum ist Ginette nicht bei ihr?«
    Neil Dermont hob die Schultern. »Da kann ich dir auch keine genaue Antwort geben. Am besten ist, wenn du sie selbst fragst.«
    »Sie ist hier?«
    »Ja, draußen im Garten. Dort hängt sie ihre Wäsche auf. Soll ich sie holen?«
    »Das wäre super.«
    »Moment.« Neil Dermont verließ die Küche.
    Wir waren allein. Suko und ich umstanden einen sehr nachdenklichen Doug Kinny, der zu Boden starrte und schwer durch die Nase atmete.
    »Es ist nicht normal«, erklärte er. »Eigentlich hätte Ginette um diese Zeit bei meiner Tochter sein müssen. Daß sie hier bei ihrer Mutter ist, gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Haben Sie schon an Gründe gedacht?«
    »Nein oder ja. Nur fällt mir nichts ein. Mein Gefühl sagt mir allerdings, daß da einiges nicht in Ordnung ist.« Er rieb seine Hände gegeneinander, als wollte er sie trocken bekommen. Sicherlich waren sie auch mit einem Schweißfilm bedeckt.
    »Ginette wird uns schon eine vernünftige Erklärung geben«, meinte Suko.
    »Davon bin ich nicht überzeugt.«
    »Abwarten.«
    Lange brauchten wir nicht zu warten, denn wir hörten die Stimmen zweier Frauen, die sich der Küche näherten. Zuerst betrat die Mutter den Raum, danach ihre Tochter, die Ähnlichkeit mit Neil aufwies. Sie war auch etwas füllig, hatte aber hellblondes Haar und dunkle Augen. Sie trug eine dunkle Hose und einen dünnen Pullover. Ihr Lächeln wirkte irgendwie kokett.
    Suko und ich hielten uns zurück, und so konnte sich Doug Kinny mit ihr

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