0974 - Wachfort SkarabÀus
Stellen nachzustoßen. Eine Space-Jet flog mit nahezu halber Lichtgeschwindigkeit in die Schutzschirme. Zugleich feuerte SKARABÄUS mit vier Transformkanonen auf den Kreuzer. Entsetzt beobachtete die Pilotin, daß erhebliche Energiemengen die Schutzschirme des Großraumschiffes durchschlugen. Eine Explosion riß die Schiffswand auf, doch dann schlossen sich die Schutzschirme auch schon wieder, und erneut heranflutendes Energiefeuer prallte wirkungslos daran ab.
Wenige Kilometer davon entfernt verging eine Korvette im atomaren Feuer.
Ester Mirkham hielt den Atem an. Sie dachte an die Männer und Frauen, die in dieser Sekunde an Bord des Raumschiffs gestorben waren.
Und dann fiel ihr ein, daß schon der nächste Angriff des Kreuzers den Untergang von.SKARABÄUS und damit ihr eigenes Ende bringen konnte.
4.
Julian Tifflor blickte auf die Bildschirme der Zentralstation von Imperium-Alpha.
„Die Schlacht entwickelt sich plangemäß", stellte Jen Salik fest, der hinter ihm stand.
Der Erste Terraner erhob sich. Er nickte. Flüchtig blickte er zu den Militärs hinüber, die die Schlacht leiteten.
„Das Täuschungsmanöver müßte gelingen", sagte er. „Alles verläuft so, wie wir es uns vorgestellt haben.
Ich bin beeindruckt. Die Vorbereitungen waren perfekt. Das gleiche gilt für die Choreographie des Kampfes."
In Imperium-Alpha war bekannt, wie SKARABÄUS bewaffnet war und welche Möglichkeiten die Roboter des Wachforts hatten. Auf der Basis dieser Informationen war der Angriff aufgebaut. Die Raumflotte der LFT hätte ohne weiteres die Möglichkeit gehabt, das Wachfort aufgrund ihrer überlegenen Feuerkraft mit einem einzigen Angriff zu vernichten. Doch das war nicht im Sinn des Psychospiels, das Jen Salik dem Ersten Terraner vorgeschlagen hatte.
Es galt, eine Horde von bösartigen Garbeschianern zu vernichten. Das durfte auf gar keinen Fall mit einem Schlag gelingen, weil dann der Eindruck entstanden wäre, daß diese Garbeschianer allzu harmlos waren. Ihnen mußte die Gelegenheit gegeben werden, einige der angreifenden Raumschiffe zu zerstören. Dementsprechend waren die Schutzschirme einiger Raumschiffe programmiert. -Diese Schiffe, die für die Verlustliste vorgesehen waren, hatten ausschließlich Roboter an Bord. Tifflor war nicht bereit, das Leben auch nur eines einzigen Menschen aufs Spiel zu setzen. Daher hatten die Raumschiffe, die Menschen an Bord hatten, ihre Schutzschirme auf Höchstleistung geschaltet. Diese Raumer konnten nach menschlichem Ermessen von SKARABÄUS nicht vernichtet werden.
„Der Kampf wird dadurch in unserem Sinn erfolgversprechend, daß SKARABÄUS unbeeinflußt reagiert", sagte Jen Salik. „Das Wachfort nutzt seine Möglichkeiten. Es ist wie bei einem Schachspiel. pie Möglichkeiten der Kontrahenten sind bekannt, dennoch gibt es Überraschungsmomente. Das macht die Sache überzeugend."
Die Bilder, die von Bord der angreifenden Raumschiffe nach ImperiumAlpha überspielt wurden, zeigten an, daß SKARABÄUS mehrere schwere Treffer erhalten hatte. An der Oberseite des kastenförmigen Forts waren mehrere Trichter entstanden. Die Hauptzentrale und die darunter befindliche Hauptpositronik lagen sicher unter aufgewölbten Schutzschirmen.
„Können wir nicht noch mehr für die Männer und Frauen tun, die das Wachfort noch nicht verlassen konnten?" fragte Salik.
Tifflor schüttelte den Kopf.
„Sie müssen sich selbst helfen", antwortete er. „Wenn wir noch mehr unternehmen, gefährden wir den ganzen Plan. Oder haben Sie eine Idee?"
Salik schüttelte den Kopf.
*
„Haben Sie eine Idee, Hargus?" fragte Sue Annelois, als der Kommandant aus der Space-Jet zurückkehrte, mit der sie fliehen wollten.
Hargus Clarnd sah sich um. Die Männer und Frauen in den Robotmasken standen abwartend vor dem Raumschiff. Sie alle hofften, daß er eine Lösung für das Fluchtproblem hatte.
„Ja, ich habe eine Idee", antwortete er, „aber ich weiß nicht, ob wir sie verwirklichen können. Dazu benötige ich Ihre Hilfe, Sue."
„Was haben Sie vor?"
„Ich möchte, daß wir einen Schutzschirmprojektorumprogrammieren, so daß bei einem der nächsten Angriffe eine Strukturlücke entsteht. Durch diese Lücke muß soviel Energie eindringen, daß dann wenigstens eins der Transformgeschütze ausgeschaltet wird. Erst wenn das der Fall ist, können wir es wagen, mit der Space-Jet zu starten."
„Eine selbstmörderische Idee", wandte Raylor Gust ein. „Auf so etwas kann wohl nur ein Mann
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