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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief er schon von weitem.
    Die Ankömmlinge blieben stehen und warfen sich seltsame Blicke zu.
    „Was haben Sie?" fragte Ottarsk irritiert. „Kommen Sie schon, fassen Sie mit an, wir können hier jede Art von Hilfe gebrauchen."
    „Auch von uns?" fragte einer der Männer spöttisch.
    Ottarsk stutzte und sah sich die Ankömmlinge genauer an. Es waren keine reinrassigen Arkoniden. Sie besaßen zwar das typische weiße Haar, aber ihre Haut war goldbraun, und ihre Augen schimmerten bräunlich.
    Vermutlich handelte es sich um Raumfahrer, die während eines Aufenthalts auf Durgen eine Jagdexpedition unternommen hatten.
    „Auch von Ihnen!" sagte Ottarsk ärgerlich. „Oder wollen Sie nicht helfen?"
    „Dann wären wir nicht hier", antwortete einer der Raumfahrer ruhig. Er lehnte sich über die Bordwand des Gleiters und wollte nach einer Tasche greifen, aber plötzlich richtete er sich mit einem erschrockenen Laut auf.
    „Der Gleiter!" rief er verwundert. „Seht euch das an!"
    In der Bordwand befand sich eine Delle. Es sah aus, als hätte der Fremde einen Abdruck seines Körpers hinterlassen.
    Ottarsk schaltete ungewöhnlich schnell. Er drehte sich um und rannte wie von Furien gehetzt zu seinem Fahrzeug. Er registrierte nur- nebenbei, daß dessen Wände noch fest waren. Statt dessen entdeckte er, daß die Stahlgerüste der Trichterbauten sich in erschreckender Weise veränderten.
    An jenen Elementen, auf denen ein hohes Gewicht ruhte, sah man es zuerst. Sie bogen sich durch, als hätten sie plötzlich ihre Festigkeit verloren.
    Ottarsk benutzte abermals den Notkanal, über den er alle Roboter zur gleichen Zeit erreichen konnte.
    „Bringt sofort alle Überlebenden aus dem Bunker heraus ins Freie!" befahl er. „Die Bergungsarbeiten werden fortgesetzt. Alle Arkoniden, die gefunden werden, müssen sofort aus der unmittelbaren Nähe der Trichterbauten geschafft werden."
    „Meinen Sie, daß die Roboter noch fähig sind, mit diesen Befehlen etwas anzufangen?" fragte eine sanfte Stimme hinter ihm. Er drehte sich um und erblickte eine der Raumfahrerinnen, eine junge Frau, die ihn skeptisch betrachtete.
    „Wie meinen Sie das?" fragte er.
    Die Raumfahrerin deutete auf eine Maschine, die aus dem Bunker kam, einen Bewußtlosen auf den Armen.
    Die Beine des Roboters bogen sich durch. Die Maschine vermochte kaum noch, den Körper des Verwundeten zu halten, denn auch ihre Arme sanken mehr und mehr herab. Der Roboter war aber auch offensichtlich außerstande zu begreifen, was mit ihm geschah. Mit der für seine Art typischen Sturheit schleppte er den Arkoniden weiter, bis seine Arme unter dem Gewicht nachgaben. Der Verletzte fiel in den Sand. Die Maschine blieb stehen und bemühte sich, ihn wieder aufzuheben, wobei ihre Arme sich in schier unglaublicher Weise verbogen. Voller Entsetzen sah Ottarsk, daß das Gesicht des Roboters förmlich schmolz. Eine dünne Bahn von flüssigem Metall lief am Oberkörper der Maschine herab. Auch die Hände begannen zu zerfließen. Zwischen den künstlichen Fingern und dem Körper des Verletzten spannen sich plötzlich Fäden aus flüssigem Metall.
    Der Arkonide schlug in panischer Furcht auf die Sendetaste.
    „An alle - Roboter!" schrie er. „Brecht alle Arbeiten ab. Zieht euch sofort aus der Stadt zurück!"
    Die Maschine ließ den Verletzten endlich in Ruhe. Sie versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nicht und taumelte mit durch den Sand schleifenden Armen davon. Die metallenen Fäden spannten sich, der Verletzte wurde ein kurzes Stück mitgezogen. Dann kam der Punkt, an dem die Maschine nicht mehr fähig war, das Gewicht des mit ihr auf so unheimliche Weise verbundenen Körpers zu bewegen. Der Roboter trat au~f der Stelle, stemmte sich gegen die Fäden wie ein Zugtier, das man vor einen zu schweren Wagen gespannt hatte.
    Die Raumfahrerin stieß einen erstickten Schrei aus und sprang vorwärts, ril3 eine Waffe aus ihrem Gürtel und schoß auf die Fäden. Die dünnen Verbindungen aus flüssigem Metall zerschmolzen unter der Glut des Energiestrahls. Der Roboter stürzte vornüber in den Sand und kroch auf allen vieren weiter, wobei er mehr und mehr seine Form verlor.
    Ottarsk glaubte, den Verstand verlieren zu müssen.
    „Die Leute im Bunker", flüsterte er. „Sie sind alle verloren!"
    „Meine Freunde kümmern sich bereits darum", stieß die Fremde keuchend hervor. Ottarsk hatte kaum bemerkt, daß sie bereits zum Gleiter zurückgekehrt war. „Kommen Sie, wir müssen ihnen

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