Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
durchgeschüttelt und dem Boden gleichgemacht. Unter diesen Umständen dachte kaum noch jemand an die Keilraumschiffe der Orbiter, die die Milchstraße bedrohten. Viele Flüchtlinge starben in Schiffen, die in den Gravitationswellen der Weltraumbeben deformiert, zerquetscht oder zerrissen wurden. Andere ließen ihr Leben in Raumern, bei deren Bau vorzugsweise Arkon-Stahl verwendet worden war.
    Und doch war dies alles nur ein Anfang. Julian Tifflor wußte das. Mittlerweile gab es überall in der Galaxis Planeten, in deren Städte massive Bauten zerfielen und stählerne Türme und Brücken zerschmolzen. Die Bebentätigkeit aber nahm noch immer zu. Der Höhepunkt der Welle war noch längst nicht erreicht.
     
    *
     
    Die Apasos waren einst ein großes und einflußreiches yolk in der Eastside der Galaxis gewesen, fast so groß und mächtig wie die Gataser, zu denen sie in erbitterter Konkurrenz gestanden hatten. Etwas von diesem uralten Streit war erhalten geblieben und äußerte sich in einem mit großer Leidenschaft geführten Wettkampf auf technischem Gebiet. Daß die Gataser so range Zeit hindurch ihre führende Rolle hasten behalten können, lag allein daran, daß ihnen das meiste Molkex zur Verfügung gestanden haste und sie es meisterhaft verstanden, mit diesem Stoff umzugehen. Nach der Niederlage, die die Blues im Kampf mit den Terranern erlitten hatten, schien es vorübergehend, als sollte die Macht der Gataser gebrochen sein. Zum Leidwesen der Apasos erholten sich die arroganten Bewohner von Gatas jedoch sehr schnell von dieser Schlappe.
    Es geschah so marches, was die Machtverhältnisse im Blues-Sektor veränderte, aber die Sucht der Gataser und Apasos, sich gegenseitig auszustechen, hielt sich über alle Katastrophen hinweg: Kürzlich nun haste man auf dem Planeten Apas im Pahl-System eine aufregende Entdeckung gemacht: Es war gelungen, künstliches Molkex herzustellen.
    Das war der Durchbruch! Dem konnten die Gataser nichts entgegensetzen. Die Apasos taten alles, um ihr Geheimnis zu wahren, und gleichzeitig rüsteten sie in aller Eile sämtliche Raumschiffe, die ihnen zur Verfügung stander, mit dem legendären Panzer aus. Das künstliche Molkex war dem natürlichen Grundstoff sogar noch überlegen, denn es ließ sich nicht nur problemloser bearbeiten, sondern erwies sich auch als immun gegen die Anti-Molkex-Bomben.
    Die Apasos sahen sich bereits als die neuen Herren der Milchstraße.
    Dann kamen die Orbiter und gaben ihr Ultimatum bekannt. Die Apasos hasten von den Keilraumschiffen nichts zu befürchten, denn sie gehörten nicht zu den Menschenvölkern. Sie hätten jedoch eigentlich die Pflicht gehabt, ihren bedrohten Verbündeten zu Hilfe zu eilen. Sie-gehörten der GAVOK an und hielten sich sonst in alien Punkten an die bestehenden Vereinbarungen.
    Ihre neuen Molkex-Schiffe aber mochten sie nicht in den Dienst dieser Organisation stellen. Sie hielten sich zurück und warteten ab.
    Bis es in der Nähe des Pahl-Systems ein Weltraumbeben gab.
    Binnen weniger Minuten wurden die Städte der Apasos zerstört. Eine Gravitationsfront traf den Planeten und schüttelte ihn durch, ließ vulkanische Spalten aufbrechen, Meere über die Ufer treten und Berge zerbersten. Die fünf Raumhäfen, auf denen die Molkex-Schiffe standen, waren von diesen Zerstörungen ebenfalls betroffen, aber als der Planet aufhörte, sich wie ein bockiges Fohlen zu benehmen, standen die MolkexSchiffe unversehrt inmitten von Trümmern und Schuttbergen.
    Die Überlebenden von Apas nahmen dies als ein Zeichen der schneeweißen Gottheit der Zuversicht, die den Apasos schließlich auch einiges an Gefälligkeit schuldig war, nachdem sie oft genug das Flehen ihrer Anhänger unbeachtet gelassen hatte.
    Die Apasos gingen in aller Eile an Bord ihrer Schiffe und ließen .den malträtierten Planeten hinter sich.
    Zu denen, die das Unglück überlebten, gehörte Pakaluk, ein Diener der Gottheit der Zuversicht, der sich zum Zeichen seiner Würde und Kompetenz den Pelz schneeweiß gefärbt hatte.
    Pakaluk erlebte eine berauschende Vision, als die Flotte der MolkexSchiffe das Pahl-System verließ. Er verfiel in einen Krampf und begann zu schreien.
    „Hört, was die Gottheit der Zuversicht euch durch mich verkünden läßt!" gellte seine Stimme durch die HUINLAVIZ. „Ruhm und Ehre Reichtum und Glück hält das gnädige Schicksal für das Volk der Apasos bereit. Die Gottheit der Zuversicht hat uns zu ihren Söldnern berufen. Wir werden siegen, wohin auch

Weitere Kostenlose Bücher