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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wunderbare, schier unzerstörbare, glänzende Panzer, an dem Generationen von Apaso-Wissenschaftlern gearbeitet hatten, zog sich zusammen und zerquetschte das Schiff, das er eigentlich beschützen sollte - und kein Apaso wußte, warum das geschah. Als das Unglück in Gestalt eines Weltraumbebens über den Planeten Apas hereingebrochen war, da hatte niemand Zeit gefunden, Messungen anzustellen.
    Die Elite der Apasos, die fähigsten Wissenschaftler dieses Volkes, die ehrenvollsten Mütter, die gerissensten Schiffsführer, die geschicktesten Piloten - kurz, alle, die den Apasos zu neuem Ruhm verhelfen konnten, hielten sich in den Molkex-Schiffen auf.Nur etwa zwei Drittel von ihnen überlebte die Katastrophe. Sie schafften es, rechtzeitig aus den Schiffen zu fliehen und sich in den freien Raum zu retten. Von dort aus konnten sie beobachten, wie die Molkex-Hüllen sich zu dicken Klumpen verdichteten, die unförmig im Raum hingen.
    Irsiccirt starb in seinem Schiff, und alle anderen Apasos von der HUINLAVIZ gingen mit ihm ein in das sanftblaue Reich der Gottheit des ehrenvollen Friedens. Viele andere folgten ihnen, und die, die übrigblieben, flehten die graue Kreatur des Zweifels an, sie aus ihrer unsicheren Lage zu erlösen. Die Rettung nahte schließlich in Gestalt eines GAVÖK-Schiffes, das mit einem Transport von Menschen, die ausnahmslos am Bebenkrebs litten, Tahun ansteuerte.
    Der Kommandant des Schiffes ging ein erhebliches Risiko ein. Er schleuste alle Beiboote und Rettungskapseln aus, damit ein Teil der überlebenden Apasos darin Platz fand, und die restlichen Blues lud er in sein Sehiff, bis darin kaum noch Platz genug war, um tief Atem zu holen. Derart überladen kam er im Tah-System an, wo die Orbiter nur darauf warteten, von den „Garbeschianern" in irgendeiner Weise provoziert zu werden.
    Der Kommandant des GAVÖKSchiffes erfuhr niemals, ob die Orbiter ihm die Geschichte wirklich abgenommen hatten.
    Daß ein Garbeschianer, auch wenn es sich möglicherweise um einen von der gutartig gewordenen Sorte handelte, ein derart hohes Risiko auf sich nahm, um Schiffbrüchige zu retten, die einem ganz anderen Volk angehörten - das war für die Orbiter ein schier unglaubliches Ereignis. Entweder steckte eine List dahinter, oder !-- ja, oder was?
     
    5.
     
    Die Erde selbst blieb von all diesen Ereignissen vorerst völlig unberührt, und es mochte sein, daß es für immer so blieb. Nicht, daß Terra in irgendeiner Weise gegen die Weltraumbeben und deren Folgen gefeit war. Es konnte jeden Planeten treffen. Aber noch lag die „Trefferquote" bei etwa eins zu fünfhundert, und die Chancen standen damit nicht schlecht, daß man auf Terra tatsächlich sowohl den Betonchor nicht zu hören bekam, als auch um das zweifelhafte Vergnügen gebracht wurde, Arkon-Stahl in Bächen davonfließen zu sehen. Molkex gab es auf der Erde ohnehin nicht.
    Unter diesen Umständen war es nicht weiter verwunderlich, daß es auf Terra immer noch ruhige, abgeschiedene Winkel gab, in denen man in Frieden leben und den ganzen Trubel vergessen konnte.
    Einer dieser Orte war Tumain.
    Tumain lag im bolivianischen Hochland, östlich vom Titicacasee, am Fuß des Berges Illampu. Es war eine relativ neue Stadt, kaum eintausend Jahre alt. Ihre Bewohner jedoch hatten sich seit jeher besonders stark den Traditionen ihres Landes verpflichtet gefühlt. Im Zuge von „Unternehmen Pilgervater" kamen denn auch ausnahmslos Leute nach Tumain, deren Familien früher hier ansässig gewesen waren. Fremde schlugen in dieser Stadt selten Wurzeln. Dafür sorgten die „Eingeborenen" notfalls auch mit sanfter Gewalt.
    Zur Zeit hatten die Leute von Tumain allerdings Probleme, die so gut wie unlösbar waren. In dieser Situation wären sie bereit gewesen, sich mit dem Teufel selbst zu verbünden. Eines Tages kam ein Fremder in die Stadt ...
     
    *
     
    Jen Salik hatte nicht das Gefühl, sich aus Terrania fortgestohlen zu haben. Im Gegenteil: Nachdem er Julian Tifflor geholfen hatte, die Orbiter zu überlisten und einen Aufschub zu erzielen, hatte er plötzlich mit seinem eigenen Kummer ganz alleine dagestanden. Er hatte nicht erwartet, daß man sich mit ihm und seinen Sorgen beschäftigen würde. Trotzdem war er enttäuscht. Abgesehen davon wußte er zu genau, daß das Orbiter-Problem noch längst nicht gelöst war, und es bedrückte ihn, daß auch er keinen Ausweg sah, der die Gefahr ein für allemal beseitigen würde.
    Als er sich aus Imperium Alpha zurückgezogen hatte,

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