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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ängstlich.
    „Wir haben nichts damit zu tun!" beteuerte Gyrinnik.
    Es knackte und knisterte, dann ging ein Seufzen durch das ganze Schiff.
    „Wirklich nicht?" fragte Pakaluk kleinlaut.
    „Bei der strahlendblauen Gottheit der aufrichtigen Rede!" rief Gyrinnik, und die ehrenvollen Mütter stimmten murmelnd mit ein. „Diese Geräusche sind uns fremd!"
    Pakaluk wurde durch ein doppeltes Knacken, das von rechts und links zugleich kam, einer Antwort enthoben. Das Knacken sprang Meter um Meter auf ihn und die ehrenvollen Mütter zu, die unwillkürlich von der Wand abrückten, an der sie aufgereiht standen. Mit einem letzten, betäubend lauten Knall trafen sich die springenden Knackser in der Mitte dieser Wand.
    Pakaluk riß erschrocken die Augen auf. Die Wand sah plötzlich sehr seltsam aus. Sie war nicht länger glatt, sondern bildete einen spitzen Trichter, an dessen Ende durch eine schmale Öffnung helles Licht fiel.
    Ehe er noch begriff, was diese Veränderung darstellen konnte, vernahm er laute Schreie, die im Ultraschallbereich begannen und dann bis in jene dumpfen Regionen absanken, in denen sie für die Ohren von Terranern und ähnlichen, schwerhörigen Kreaturen vernehmbar wurden. Es waren die Todesschreie von Apasos.
    Pakaluk wirbelte herum und sah entsetzt die andere Wand, an der zwei Techniker gestanden hatten, sich zusammenfalten. Die beiden Männer waren schon fast völlig in den Falten verschwunden.
    Pakaluk vergaß die ehrenvollen Mütter, die Gottheit der Zuversicht und die ihr zugedachte Huldigung und raste auf die einzige Tür zu, die noch den Anschein erweckte, daß man durch sie diesen zur Todesfalle gewordenen Raum verlassen konnte. Er hörte, daß die Mütter ihm nacheilten, und sprang auf den Gang hinaus. Auf den ersten Blick schien hier alles noch in Ordnung zu sein. Als Pakaluk aber durch die Tür trat, spürte er das seltsame Beben unter seinen FüBen.
    Er rannte so schnell er nur konnte. Der Boden zuckte unter ihm wie der Leib eines lebendigen Wesens, und .jedes Zucken warf Pakaluk aus dem Kurs.
    Er erreichte das Ende des Ganges, und gerade als er den ersten Schritt machen wollte, ging ein Donnerschlag durch den Korridor. Pakaluk wurde vorwärtsgeschleudert und prallte hart mit dem flachen Kopf gegen die gegenüberliegende Wand. Er sackte benommen zu Boden und blickte genau in den Gang hinein.
    Das ganze Ding hatte sich völlig verändert. In spitzen Winkeln stießen Wände, Boden und Decken aneinander, und mit einem grausigen Knirschen schoben die Falten sich enger zusammen. Pakaluk hörte die Todesschreie der sterbenden Mütter, und eine entsetzliche Furcht griff nach ihm. Er kam taumelnd auf die FüRe, hob die Arme und flehte die Gottheit der Zuversicht an.
    „Schau auf mich!" rief er verzweifelt. „Ich habe meinen Pelz weiß gefärbt, dir zu Ehren. Ich habe Irsiccirt dazu gebracht, deinem Plan zu folgen. Ich habe dafür gesorgt, daß die Apasos dir huldigen wollten - warum strafst du mich so schrecklich? Ube Gnade, Gottheit der Zuversicht. Rufe die grüngefleckte Kreatur der Rache zurück und schenke uns das Leben."
    Er schloß demutsvoll die Augen und riß sie sogleich wieder auf, denn ein Knirschen und Bersten ganz in seiner Nähe bewies ihm deutlich genug, daß all sein Flehen vergeblich war.
    Wieder sprang er vorwärts, von panischer Angst getrieben, und irgendwie fand er einen Durchschlupf, dann den nächsten, und plötzlich fand er sich in einer Kammer, in der mehrere Raumanzüge hingen.
    Er zog einen davon an. Dann drückte er auf den Knopf, der die Schleuse öffnen sollte.
    Nichts geschah.
    Pakaluk fluchte und weinte, flehte und verdammte. Mittendrin hörte er die Stimme Irsiccirts, und er verstummte.
    „Verlaßt das Schiff!" schrie Irsiccirt schrill. „An alle Einheiten: Sofort Raumanzüge anlegen und aus den Schiffen fliehen! Der Molkex-Panzer zieht sich zusammen!"
    Pakaluk stand lange Zeit wie erstarrt da. Jetzt begriff er, was die seltsamen Veränderungen zu bedeuten hatten. Das ganze Schiff wurde zusammengedrückt, als hätte eine Riesenfaust sich darum geschlossen.
    „Oh, du schneeweiße Gottheit der Zuversicht", sagte Pakaluk leise. „Es lohnt sich wahrhaftig nicht, dir zu dienen!"
    Das Innenschott der Schleuse bog sich durch und platzte krachend aus den Halterungen. Die schwere Metallplatte flog auf Pakaluk zu. Er spürte nicht einmal, wie er starb.
     
    *
     
    Alle zweihundertvierundsechzig Schiffe der Apasos gerieten in die Gewalt der Molkex-Presse. Dieser

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