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0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versuchte, die Erinnerung daran zu verdrängen.
    Das gelang ihr nicht. Die Gedanken waren stärker und störten sie auch beim Einschlafen. Sie hatte regelrecht mit sich zu kämpfen, da brachte es auch nichts, wenn sie des öfteren laut gähnte. Hinzu kam auch das Wissen um den fremden und irgendwo komischen oder leicht unheimlichen Gast in ihrer Wohnung. Ein Skarabäus kam in diesen Breiten höchstens im Zoo vor.
    Shao hatte gute Nerven. Und sie verstand es auch, sich zu entspannen.
    Den Vorteil hatte sie anderen gegenüber schon. So fielen ihr irgendwann die Augen zu.
    Nur sank sie nicht in einen tiefen Schlaf. Es war nur ein leichter Schlummer, der sie festhielt, aber er war gefüllt mit nicht eben angenehmen Träumen. Die drehten sich um die Ereignisse, die Shao vor kurzem erlebt hatte.
    Käfer spielten darin eine Hauptrolle.
    Nicht nur einer, sondern viele. Es waren schon Hunderte dicker, schillernden Käfer, die sich aus einer fahlen Dunkelheit hervorhoben wie eine gewaltige Woge aus dem Wüstensand, in dem sich die Käfer zuvor versteckt gehalten hatten.
    Sie kamen.
    Sie waren schnell.
    Sie blieben zusammen. Und sie trampelten alles nieder. Nichts konnte sie aufhalten. Die Masse der Käfer war so schlimm wie die Heuschreckenplage, von der im Alten Testament die Rede gewesen war.
    Damals waren sie und sechs andere Plagen über das Land Ägypten hergefallen, um den Pharao zu zwingen, das Volk der Israeliten aus der Gefangenschaft und der Knechtschaft gehen zu lassen.
    Aber diesmal kamen die Käfer.
    Überall waren sie. In einer gewaltigen Breite näherten sie sich einem Ziel, um es zu zerbeißen, zu fressen und es einfach zu überrennen.
    Dieses Ziel war Shao.
    Im Traum versuchte sie, der mächtigen Woge zu entkommen. Aber sie mußte dabei durch den tiefen Sand laufen. Bei jedem Schritt sackte sie bis über die Knöchel hinweg ein. Sie hatte Mühe, ihre Füße wieder hervorzuziehen, um weiterzurennen, obwohl die Woge der Käfer schneller war und aufholte.
    Shao gab ihr bestes.
    Dann fiel sie hin. Der Sand stob auf, als sie mit dem Gesicht darüber hinwegscharrte.
    Sie wollte schreien, nur drangen Sand und Staub in den offenen Mund.
    Sie erstickte.
    Die Käfer kamen näher. Die gewaltige Masse fiel zuerst wie ein Schatten über sie hinweg. Dann hatten sie die hilflose Shao erreicht. Sie bissen zu. Sie zwickten. Sie fanden immer wieder Stellen. Die Kleidung schützte sie nicht, und nahe ihrer Ohren hörte sie ein Summen, das einfach nicht weichen wollte. Shao erwachte.
    Sie keuchte, schnappte nach Luft, richtete sich auf und war schweißgebadet.
    Das Summen blieb auch in diesem Zustand, aber es war relativ harmlos geworden, denn eine Mücke hatte sich ins Schlafzimmer verirrt und summte an ihren Ohren entlang.
    Tief atmete sie aus. Dieser Alptraum war einfach schrecklich gewesen und hatte auch ihr Herz in Mitleidenschaft gezogen, das schnell und unregelmäßig schlug. Sie war fertig. Fühlte sich erschöpft. Sie hatte im Traum gekämpft, ohne jedoch gewinnen zu können, denn letztendlich waren die Käfermassen doch schneller gewesen.
    In Schweiß gebadet blieb sie sitzen. An und hinter den Augen spürte sie einen starken Druck. Der Atem drang keuchend über ihre Lippen. Das Haar klebte in der Stirn. Es war zerwühlt, als wären immer wieder Hände durch die dunkle Flut gefahren.
    Sie wußte auch nicht, wie lange sie geschlafen und geträumt hatte.
    Jedenfalls war das Bett neben ihr leer. Suko war noch nicht wieder zurückgekommen.
    Sie schaute auf die Uhr, verglich die Zeit und kam zu dem Ergebnis, daß dieser kurze Schlaf mit dem schlimmen Traum nicht mal eine halbe Stunde gedauert haben konnte.
    Die Uhr zeigte genau sechs Minuten nach zwei.
    Eine Zeit, in der kaum jemand auf den Beinen war. Da schliefen die Menschen tief und fest, aber sie war hellwach.
    Nur durch den Traum?
    Ja und nein. Shao war es nicht fremd. Schon öfter war sie durch irgendwelche Träume geweckt worden, aber dieser letzte hatte sie doch stark mitgenommen. Er war einfach so schrecklich real gewesen. Sie hatte die Woge aus Käfern genau gespürt, wie sie über sie hergefallen war und sie gebissen hatte.
    Die Mücke war verschwunden. Kein Summen störte Shao. Die nächtliche Ruhe hatte sich wieder eingefunden - bis sie das Geräusch hörte.
    Nicht im Schlafzimmer, auch nicht von ihr selbst abgegeben, es war aus der Wohnung gekommen. Dem Wohnraum.
    Dort stand auch das Glas mit dem Käfer!
    Shao rieselte ein Schauer über den Rücken, als sie

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