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0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Deckenlicht eingeschaltet.
    Die künstliche Sonne leuchtete den Raum aus, aber der Käfer blieb verschwunden.
    Er hockte nicht auf einer freien Fläche des Teppichs. Noch immer hielt er sich versteckt, und Shao bückte sich. Sie wollte feststellen, ob er unter dem Tisch saß, sich vielleicht hinter einem Bein verborgen hielt.
    Da hörte sie etwas kratzen.
    Es war schon ein komisches Geräusch, weil es von knisternden Lauten überdeckt wurde. Es hörte sich an, als hätte jemand mit einer Tüte geraschelt.
    Das war er, das war der Skarabäus.
    Und das Geräusch verschwand nicht. Shao fand sogar heraus, von wo es aufklang. Aus der Eßecke. Dort standen die Rattanmöbel. Der Tisch, die vier Stühle. Die bunten Kissen auf den Sitzflächen. Das alles war ihr so vertraut. Davor hätte sie sich nicht zu fürchten gebraucht.
    Shao hatte sich noch tiefer gebückt. Im Entengang bewegte sie sich voran. Eine Frau, die alles wissen wollte, die unter den Tisch schaute, die ihn dann dort auch entdeckte.
    Sie sah ihn, weil er sich genau in dieser Sekunde in Bewegung gesetzt hatte, um den relativ dunklen Ort unter dem Tisch zu verlassen. Nun tauchte er im Licht auf.
    Sie traute ihren Augen nicht. Sie blieb nur in dieser anstrengenden Haltung und benützte den Hammer als Stütze. Sie dachte auch nicht daran, den Käfer anzugreifen, und sie fragte sich sogar, ob es wirklich dieser Käfer war, der einmal in dem Marmeladenglas gesessen hatte.
    Das mußte er eigentlich sein - auch wenn er nicht mehr so aussah wie vorher, denn er war stark gewachsen. Wahrscheinlich hatte er das Glas gesprengt!
    ***
    Wir hielten uns in dem Teil des Yard-Gebäudes auf, in den wir normalerweise seltener gingen, denn hier arbeiteten die Spezialisten von der Obduktion. Ärzte, die einen Job hatten, um den ich sie nicht beneidete.
    Möglicherweise sah ich das auch falsch, denn die Kollegen waren anderer Meinung. Einer mußte die Arbeit ja machen, und große Gefühle zu zeigen, das hatten sie sich bei den meisten ihrer »Kunden« abgewöhnt.
    Die Leiche war angeliefert worden, und wir warteten in einem Vorraum.
    Der zuständige Arzt wollte zu uns kommen und kurz mit uns reden. Zuerst aber erschien Peter Hellman wieder. Das schattenlose Licht der Deckenlampe ließ ihn noch bleicher erscheinen.
    »Den bin ich los«, sagte er.
    »Wieso reden sie so?«
    Er blickte mich an und befeuchtete die Lippen mit der Zungenspitze.
    »Kann ich Ihnen auch nicht genau sagen, Mr. Sinclair, aber auch in meinem Job hat man Gefühle. Die sind ja nicht abzustellen, denke ich.«
    »Richtig. Was fühlten Sie?«
    Er deutete auf seine Brust. »Darin bohrte es, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Und immer dann, wenn es darin bohrt, weiß ich, daß etwas schiefgeht.«
    »Bisher gab es keine Unregelmäßigkeiten«, gab ich zu bedenken.
    »Noch nicht.«
    »Glauben Sie denn, daß etwas passiert?«
    Er kam so nahe an uns heran, daß wir seinen Körpergeruch wahrnahmen.
    »Ich will nicht den Hund in der Pfanne verrückt machen, aber einen derartigen Toten habe ich noch nie gesehen. Da ist aus dem Auge etwas herausgekommen. Da hat sich ein Kanal gebildet, und darin ist nichts. Der hatte keinen normalen Kopf, sondern einen leeren Schädel, wie man es oft zu schlechten Schülern sagt. Das hier war für mich kein Witz. Sie glauben gar nicht, wie froh wir waren, als wir hier eintrafen.«
    »Haben Sie sich die Leiche denn angeschaut auf der Fahrt hierher?« fragte Suko.
    Hellman hob beide Hände und trat wieder zurück, was uns ganz lieb war.
    »Gott bewahre, das habe ich nicht getan. Wir haben den Deckel zugelassen.«
    »Das war auch gut.«
    »Wie meinen Sie das denn, Mr. Suko?«
    »Nur so.«
    »Oder wissen Sie etwa Bescheid?«
    Jetzt war es an uns, überrascht zu sein. »Was meinen Sie damit, Mr. Hellman?«
    »Die Geräusche. Das Kratzen. Das komische Knacken oder wie auch immer.«
    »War das in dieser Wanne zu hören?«
    Er nickte zweimal. »Ja, ja, ja. In der Wanne. Wir haben es gehört, als hätten wir einen Zombie bei uns. Wir wollten den Fahrer schon zum Anhalten zwingen, aber es war kurz vor dem Ziel. Die paar Minuten hielten wir auch noch durch.«
    »Und später, als Sie den Toten aus der Wanne holten, haben Sie da etwas bemerkt?« fragte Suko.
    »Nein, da war nichts mehr. Wir schauten ihn uns genau an. Er hatte sich nicht verändert.«
    »Gut. Dann haben Sie sich die anderen Geräusche möglicherweise nur eingebildet.«
    Peter Hellman warf uns einen schrägen Blick zu. »Meinen Sie das

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