0975 - Hier wohnt der Tod
als die Scherben zu Boden fielen und dort weiterhin zerbrachen.
Ich nahm das Kreuz zurück. Dann öffnete ich die Augen und ließ Patterson zu Boden sinken.
Er war tot.
Sein Schädel, der sich durch die Einwirkung einer anderen, fremden und unheimlichen Magie zu diesem Skelettkopf verwandelt hatte, bestand nur mehr aus Resten. Haut, Blut und Gehirnmasse mußten einfach weggedampft worden sein.
Als der Körper den Boden berührte, da zerbrachen auch die letzten Reste des Gebeins. Zurück blieben nur mehr ein paar Halssplitter, die wie die Reste einer zerbrochenen Flasche in die Höhe standen.
Ansonsten lag der normale Körper neben mir.
Ich schaute mir den Spiegel an.
Nein, den gab es nicht mehr. Es sei denn, wir zählten den Rahmen hinzu, denn er war noch vorhanden.
»Hast du schlagen müssen?« fragte ich.
Suko schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht nötig gewesen. Das Allsehende Auge hat nicht nur den Käfer zerstört und Patterson, sondern auch den Weg zurück.«
»Gut so?«
»Ja, irgendwo schon.«
Ich stimmte meinem Freund zu. Wir verließen den Raum des Todes und gingen zurück zu Sir James…
***
Wir wußten nicht, daß er seit neuestem ein Handy bei sich trug. Das hatte ihm jetzt einen großen Dienst erwiesen, denn durch zwei Anrufe war bereits alles in die Wege geleitet worden. Auch der Arzt würde bald erscheinen und sich um unseren blassen Chef kümmern, der trotz seiner Schmerzen nicht klagte.
Suko schaute sich die Wunde an und gab auch seinen Kommentar. »Sie ist lang, Sir, aber nicht tief. Da haben Sie Glück gehabt.«
»Das denke ich auch. Ich soll Ihnen beiden wohl noch für eine Weile erhalten bleiben.«
»Das sehen wir auch so.«
»Da haben Sie mir sogar das Leben gerettet.« Er hatte schon Mühe, seine Stimme zu halten. Danach schwieg er, denn ihm fehlten die Worte, um die Verlegenheit zu überbrücken.
Ich stand bei dem toten Assassinen. Sein Körper sah nicht normal aus.
Er erinnerte mich an den aus dem Leichenhaus. Da hatten sich die in dem Menschen lebenden Käfer auch zu schimmernden dunklen Klumpen verdichtet. Das war bei ihm ebenfalls der Fall gewesen.
Doch welche Zusammenhänge es dabei gab, war uns leider fremd geblieben. Dann kam es mir vor, als könnte Sir James Gedanken lesen, von Suko gestützt, hockte er auf dem Steinboden. »Wenn Sie beide mich gleich ins Krankenhaus begleiten, habe ich Ihnen einiges zu erzählen.«
»Sie wissen Bescheid, Sir?« fragte ich.
»Ja, mein Clubfreund Harvey Patterson war so frei. Aber mit ihm ist es wohl vorbei - oder nicht?« Er sah mir dabei fragend ins Gesicht.
»So ist es, Sir. Hätte ich einen bissigen Humor, würde ich sagen, Sie können den Platz im Club neu besetzen…«
ENDE
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