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0975 - Hier wohnt der Tod

0975 - Hier wohnt der Tod

Titel: 0975 - Hier wohnt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich nicht verhört.«
    Ich mischte mich wieder ein und fragte: »Kennst du die Adresse?«
    »Nicht direkt. Er wollte zu seinem Privathaus fahren. Die Adresse wird sich finden lassen.«
    »Suchst du sie uns bitte heraus?« Mein Gesicht zeigte einen sehr ernsten Ausdruck. Glenda verstand und verließ den Raum. Ich drehte mich wieder Suko zu. »Du kannst sagen, was du willst, aber da braut sich einiges zusammen. Das ist kein Zufall. Mich, wollte man killen. Sir James ist zu diesem Patterson gelockt worden…«
    »Gelockt, sagst du? Das klingt nach einer Falle.«
    »Inzwischen denke ich so.«
    Suko grübelte. »Und was sollen wir unternehmen? Anrufen oder hinfahren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keinen Anruf, wir werden hinfahren und ihn überraschen.«
    »Das wird am besten sein.«
    »Allerdings mache ich mir Sorgen um unseren Chef.« Beim Sprechen stand ich auf. »Er wird ahnungslos gewesen sein und sich nichts Böses dabei gedacht haben. Wahrscheinlich kennt er Patterson nur als einen ehrenwerten Gentleman aus seinem Club. Das kann natürlich schwer in die Hose gehen.«
    Glenda hatte die Adresse herausgefunden. Sie kam zu uns und nickte dabei wie jemand, der schwer beeindruckt war. »So, dieser Herr lebt in der Nähe von Schloß Windsor. Ich würde von einer sehr noblen Gegend sprechen.«
    »Da hast du recht.« Ich nahm ihr den Zettel aus der Hand. »Du weißt ja, wo du uns finden kannst.«
    Als ich an ihr vorbeigehen wollte, hielt sie mich an der Schulter zurück.
    »Und Sir James, John? Was ist mit ihm?«
    Ich las die Sorge in ihren Augen. »Hoffen wir das Beste, Glenda…«
    Sie senkte den Blick. »Klar, ich verstehe. Ich verstehe sehr gut…«
    ***
    Harvey Patterson lächelte. Er war ein Mensch, der fast immer lächelte.
    Er gab sich sehr verbindlich, und er war zudem eine imposante Erscheinung. Hochgewachsen, grauhaarig, ein Mann, der genau wußte, was er wollte. Er trug einen grauen Zweireiher, darunter ein dunkelblaues Hemd und eine dezente Streifenkrawatte. Mit Sir James befand er sich allein im Salon, dessen Möbel einen gewissen Klassizismus nicht verbergen konnten, denn sie stammten aus der Zeit, als das letzte Jahrhundert auslief. Dunkles Holz, ein ebenfalls dunkler Teppich, Sessel aus Leder, das wie Ochsenblut schimmerte.
    Die beiden Männer waren allein. Bereits seit mehr als zwanzig Minuten, und Sir James wußte noch immer nicht, weshalb ihn Patterson zu diesem Treffen gedrängt hatte. Sie hatten zuvor über Allgemeines gesprochen, auch über den Club, dem sie beide angehörten, aber auf das eigentliche Thema war noch keiner gekommen.
    Statt dessen servierte er Sherry, den Sir James aus Gründen der Höflichkeit auch nicht ablehnen konnte, obwohl sein Magen ihn nicht vertrug.
    Die Männer saßen sich gegenüber. Zwischen ihnen stand ein ovaler Tisch mit einem dunklen Schachbrettmuster als Platte. Eine Zigarrenkiste war aufgeklappt worden, doch keiner der beiden Männer rauchte. Sie hatten bisher geredet, sich gegenseitig zugehört, wobei Patterson am meisten gesprochen hatte.
    Als Sir James einen Schluck Sherry getrunken hatte und das Glas abstellte, da überwand er sich und fragte in vorsichtigen Worten nach dem eigentlichen Grund des Besuches. »Ich will Sie ja nicht drängen, Harvey, aber weshalb haben Sie mich zu sich eingeladen? Nicht, daß es mir hier nicht gefällt, aber ich habe noch einiges in meinem Büro zu erledigen. Sie wissen ja selbst, daß der Dienst am Staat nicht wartet. Schließlich sind sie auch als Berater im Innenministerium tätig und wissen, auf was es ankommt.«
    Patterson verlor nicht die Kontrolle. »Das bin ich in der Tat, Sir James. Und es gibt auch einen Grund, weshalb ich Sie zu mir gebeten habe. Mit dem Club hängt es nicht zusammen, sondern mehr mit dem, was mich sehr interessiert.«
    »Sie machen mich neugierig.« Harvey lächelte verkniffen. »Ja, das ist wohl Sinn der Sache. Und da wir gerade bei dem Begriff Sinn sind - zusammen mit meiner Frau bin ich schon seit längerem dabei, unserem Leben einen anderen Sinn zu geben.«
    »Das kann sehr löblich sein.«
    »Danke, daß Sie es sagen, Sir James. In unserem Fall ist es auch löblich.«
    »Sie wollen sicherlich näher darauf eingehen.«
    »Das werde ich. Und Sie bekommen dann auch gewisse Beweise von mir geliefert.«
    »Das hört sich sehr danach an, als würde es mich als Polizisten interessieren.«
    »Richtig. So sollte es auch sein.« Er räusperte sich und suchte nach den passenden Worten. Schließlich sagte er,

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