0978 - Heimkehr der Loower
registrierten weder Wärme noch Kälte. Überhaupt nichts.
Sein Körper war im Gleichgewicht, aber er vermochte nicht zu sagen, wo oben oder unten sein könnte.
Körperlich war ihm wohl, er war sich seiner vollauf bewußt. Ebenso wie er Laires Anwesenheit wahrnehmen konnte.
Er sah ihn nicht, aber er wußte stets, wo er war, wie er war, was er tat.
Eine hier gesetzte Handlung war jedoch nicht einer Handlung in der Realität, wie er sie kannte, gleichzusetzen. Dies hier war natürlich auch Realität, keine Fiktion. Aber - und das erkannte Pankha-Skrin bei seinen Überlegungen - hier fehlten die Bezugspunkte von Raum und Zeit. Ja, und das war wohl das Fremdartige an diesem Ort: Hier schienen weder Raum noch Zeit zu existieren.
Ihn beschlich eine Ahnung, die immer stärker wurde, je mehr Möglichkeiten er erwog und wieder verwerfen mußte. Dies mußte ...
„Sind wir hier in einem Vorfeld einer Materiequelle?" fragte Pankha-Skrin.
„Man könnte dieses Kontinuum sehr treffend als Vorfeld einer Materiequelle bezeichnen", antwortete Laire. „Aber es ist das Vorfeld einer ganz bestimmten Materiequelle, jener einen, ganz bestimmten, der du schon einmal so nahe warst."
„Was sollen wir hier?" fragte Pankha-Skrin ungehalten. „Das ist nicht das Ziel, das ich mir gesetzt habe.
Ich will weiter. Es kann nicht deine Absicht sein, mich nur bis hierher zu führen."
„Du kannst nicht weiter", sagte Laire bedauernd. „Das Vorfeld der Materiequelle muß für unsere Zwecke genügen."
„Wie das?" rief Pankha-Skrin heftig. Er konnte nicht glauben, daß Laire ihn so nahe dem Ziel schmählich im Stich lassen würde. „Warum willst du auf einmal nicht zu deinem Versprechen stehen?"
„Du weißt, daß eine Manipulation stattgefunden hat", erklärte Laire. „Die dadurch entstandenen Veränderungen machen es unmöglich, dich durch die Materiequelle auf die andere Seite zu führen. Ich könnte es bewerkstelligen - aber vielleicht um den Preis deines Lebens."
„Ich habe nur für dieses Ziel gelebt, es wäre kein zu hoher Preis für mich", bekannte Pankha-Skrin.
„Ein solches Opfer ist gar nicht nötig", erwiderte Laire. „Du wirst es schon bald selbst merken, daß du nicht weiterzugehen brauchst, um zu wahren Erkenntnissen zu gelangen."
„Du gibst mir Rätsel, anstatt mir Greifbares zu bieten", sagte Pankha-Skrin.
Laire schwieg dazu, und so tat es der Quellmeister auch.
Plötzlich spürte er einen Impuls an der Rückseite seines Organwulsts dort, wo sein Skri-marton saß. Sein Quellhäuschen regte sich!
Es war kein einmaliger Impuls das merkte er sofort, denn auf einmai begann sein Skri-marton heftig zu pulsieren - und immer rascher und heftiger.
Sein Skri-marton, das Sinnbild seiner Quellmeisterwürde!
Nur Loower von seinem Rang besaßen ein solches Organ. Es war ihm nicht genetisch vererbt worden, er haste es nicht bei seiner Geburt bekommen. Er haste sich das Skri-marton selbst erschaffen, indem er sein entelechisches Tiefendenken in langen Perioden der Meditation auf die eine, die existenzbestimmende Materiequeue ausgerichtet haste. Generationenlange, intensivste Beschäftigung mit der Materiequelle haste ihm das Quellhäuschen beschieden.
Aber dieses Organ war mehr als nur ein äußeres Zeichen seines Quellmeistar-Ranges. Das haste er damals erfahren, als er sich der Materiequelle näherte. Es war eines von drei Zeichen gewesen, die in ihrer Gesamtheit untrüglich waren, als das Skri-marton heftig zu pulsieren begann.
Und nun regte sich das Quellhäuschen im selben Rhythmus wie damals als er die Materiequelle gefunden haste.
Das zeigte ihm, daß er ihr wieder nahe war. Noch näher diesmal.
Ja, er war seinem Ziel so nahe wie nie zuvor. Das Organ signalisierte ihm, daß er direkt an der Schwelle zur Materiequelle stand.
Aber er erkannte auch, daß es bis hierher ging und nicht weiter. Er war an der Grenze der tödlichen Gefahrenzone.
Er fend es gar nicht seltsam, daß er nun nicht mehr den Wunsch verspürte, die Materiequelle zu durchqueren. Was Laire mit seiner Argumentation nicht geschafft haste, erreichte das Skri-marton mit seinen Einflüsterungen.
Es vermittelte ihm Gefühle und Emotionen,- die ihn zur Einsicht brachten. Das Skri-marton sagte ihm Dinge, die man mit Worten nie sagen konnte. Es vermittelte ihm tiefe Einsichten und Erkenntnisse, für die es in keiner Sprache die entsprechenden Synonyme gab. Und es war ein Teil von ihm, er haste es aus sich selbst geschaffen.
Bei dieser Überlegung
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