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0978 - So jagten wir Shimada

0978 - So jagten wir Shimada

Titel: 0978 - So jagten wir Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Traum hätte sich für beide erfüllen können, wäre da nicht Shimada gewesen, sein Todfeind. Er hätte es nie zugelassen, und so war Yakup nichts anderes übriggeblieben, als sich auf den endgültigen Kampf vorzubereiten.
    Seine Freundin hielt er versteckt. Er hatte die Insel und das Kloster bisher für sicher gehalten. Nun mußte er einsehen, daß er Shimada nicht entkommen konnte. Er hatte seine Blutspur hinterlassen.
    Mehr als zwanzig Tote redeten eine deutliche Sprache, und Yakup wollte nicht, daß ihm dasselbe Schicksal widerfuhr.
    Er kämpfte mit sich selbst, weil er sich nicht so sicher bewegen konnte, wie er es gern gehabt hätte.
    Zwar lag der Handschuh im Freien, nur bereitete es ihm große Mühe, ihn auch über die Finger der rechten Hand zu streifen. Er zitterte. Der böse Schmerz durchflutete seinen Körper wie Wellen mit scharfen Kanten.
    Manchmal stiegen sie hoch bis zu seinen Augen. Dann verwandelte sich der Himmel für eine kurze Zeitspanne in ein rotes Tuch, dessen Farbe aber sehr schnell verblaßte.
    Der Ninja hatte seinen rechten Arm angewinkelt. In der linken Hand hielt er den Handschuh. Er streifte ihn über. Er wollte sich beeilen, denn er wußte, daß Shimada sicherlich erscheinen würde, um sich von seinem Tod zu überzeugen.
    Yakup hörte sich stöhnen. Er zitterte stark. Beim ersten Versuch klappte es noch nicht. Da glitten seine Finger über den Handschuh hinweg.
    Yakup gab nicht auf. Verbissen machte er weiter. Seine Hand war ausgestreckt, trotzdem leicht gekrümmt, und sie zitterte auch. Die normale Öffnung des Handschuhs kam ihm plötzlich zu eng vor. Wie ein schwer zu treffendes Ziel.
    Er spürte die Schwäche auch im Arm. Zugleich jedoch drückten sich seine Finger in die Handschuhöffnung hinein.
    Er paßte, als wäre er für ihn geschaffen worden. Noch jetzt dankte er dem alten Schamanen für dieses Erbe. Nun streckte er den Arm aus, um mit dem Handschuh die erste Wunde zu erreichen.
    Es war die in Magenhöhe. Der Wurfstern steckte noch fest. Zur Hälfte schauten die Zacken durch die zerfetzte Kleidung, und Yakup faßte sie mit den Fingern.
    Sein Gesicht verzerrte sich, als ihn der Schmerz wie ein glühendes Messer durchfuhr.
    Aber er hatte den Wurfstern aus der Wunde zerren können und schleuderte ihn weg.
    Noch in derselben Sekunde berührte er mit seiner rechten Hand die Wunde. Er preßte sie nicht hart darauf, sondern strich vorsichtig darüber hinweg. Noch immer durchfluteten ihn die Schmerzen. Die Wunde tuckerte und biß. Als steckte ein kleines Tier mit scharfen Zähnen in seinem Körper. Die zweite ließ er zunächst außer acht. Sehr sanft strich er mit der behandschuhten Hand über den Spalt in der Magenhöhe hinweg, und er merkte, wie die Kraft des Handschuhs für den ersten Schub der Heilung sorgte. Es trat etwas ein, das er kaum beschreiben konnte. Die Schmerzen im Leib wurden an dieser Stelle zurückgedrängt. Die Ränder der Wunde zuckten, dann fingen sie an, sich zu schließen.
    Es gab die Wunde nicht mehr. Sensationell. Und auch der Schmerz war verschwunden. Zumindest an dieser Stelle, denn da gab es noch die zweite Verletzung, und die lag höher.
    Über seinen Körper hinweg bewegte er die Hand darauf zu. Auch hier war es nur mehr ein sanftes Gleiten, denn Yakup selbst spürte die Berührungen kaum. Er lag starr auf dem Rücken, den Blick gen Himmel gerichtet, die Augen leicht verdreht. Seine Lippen zuckten. Manchmal schäumte Speichel vor dem Mund, und er spürte, daß Tränenperlen seine Augenlider verließen und an dem schweißfeuchten Rand des Gesichts entlang nach unten rannen.
    Endlich lagen seine Finger auf der zweiten Wunde. Noch zerrte der Schmerz in ihr und um sie herum. Hier oben hatte der Wurfstern ein regelrechtes Loch gerissen, keinen Spalt wie bei der Verletzung am Magen.
    Kreisend strich Yakup mit der Hand über die Wunde hinweg. Er selbst war dabei, sich mit guten Gedanken zu beschäftigen. Er dachte nicht mehr an den Tod, er dachte wieder daran, daß er Shimada eine Lektion erteilen wollte, die ihm endgültig den Garaus machte.
    Er fragte sich auch, weshalb Shimada ihn nicht endgültig getötet hatte, nachdem ihn die beiden Wurfsterne so schwer verletzt hatten. Es würde wohl für immer das Geheimnis des Samurais bleiben. Möglicherweise hatte er auch daran geglaubt, daß die beiden Wurfsterne tödlich genug waren, und sie wären es sicherlich auch gewesen.
    So aber reichte die heilende Macht des Handschuhs aus, um auch die zweite Wunde zu

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