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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kalt. Eiseskälte kroch in Jubilees Glieder, und sie schloß mit ihrem Leben ab.
    Die nadelspitzen Zähne kratzten über ihre salzig schmeckende Haut. Sie schloß die Augen und wartete.
    Jetzt, dachte sie. Jetzt!
    ***
    Jonathan hatte uns alles gesagt, was er wußte. Nun war es wichtig für uns, so rasch wie möglich das Haus der Silentis zu erreichen. Ehrlich gesagt, mir wäre es lieber gewesen, wenn Vicky hiergeblieben wäre, aber dazu war sie mit Sicherheit nicht zu bewegen.
    Sie war ein tapferes Mädchen und besaß einen bewundernswerten Mut. Sie konnte auch kämpfen. Ich hatte ihr viele Tricks beigebracht, und wenn ich nicht auf der Hut war, schlug sie mich praktisch mit meinen eigenen Waffen. Dennoch setzte ich meine Freundin nicht gern einer Gefahr aus. Aber es ging um Jubilee, und Vicky sah sich als deren mütterliche Freundin oder Schwester. Wie auch immer - wenn jemand sich an Jubilee vergriff, sah Vicky Bonney rot.
    Ich würde sie also mitnehmen müssen.
    Der Butler sah mich besorgt an. »Was wird aus Lord und Lady Barrington? Sie können für Ihre Taten - wenn man Ihren Worten Glauben schenken soll - genauso wenig wie ich.«
    »Ich werde versuchen, auch sie vom Bann des Bösen zu befreien und wohlbehalten hierher zurückzubringen«, versprach ich.
    Jonathan sagte etwas, das vor kurzem noch nicht über seine Lippen gekommen wäre: »Ich drücke Ihnen die Daumen, Mr. Ballard.«
    Ich nickte.
    »Komm«, sagte ich zu Vicky. »Wir gehen.«
    Wir verließen das riesige Haus der Barringtons.
    Es war mir immer noch unbegreiflich, daß wir so total auf diesen verdammten Schwindel hereingefallen waren.
    So leicht war es also, uns an der Nase herumzuführen. Der dämonische Drahtzieher hatte alle getäuscht: Die Detektive, die für Tucker Peckinpah arbeiteten, den Industriellen, uns… Niemandem wäre es auch nur im entferntesten in den Sinn gekommen, eine Falle zu wittern.
    Und das Schlimmste daran war, daß so etwas immer wieder passieren konnte. Dagegen würden wir nie ganz gefeit sein. So gut konnten wir uns gar nicht schützen.
    Ich öffnete für Vicky Bonney den Wagenschlag. Sie stieg ein. Ich gab der Tür einen leichten Stoß, und sie fiel mit einem satten Geräusch ins Schloß.
    Wenn ich daran dachte, wie wir hier angekommen waren…
    Wie grundlegend sich die Situation doch geändert hatte.
    Ich ging um den Rover herum und schwang mich hinter das Steuer. Jonathan hatte mir den Weg durch Fog Forest so genau beschrieben, daß ich das Haus der Silentis nicht verfehlen konnte.
    Ich startete den Motor und schaute Vicky an.
    »Ich habe Angst, wir kommen zu spät, Tony«, sagte sie leise.
    Ich legte meine Hand auf ihren Arm. »Es wird alles gut. Wir holen uns unseren Prä-Welt-Floh wieder«, sagte ich, aber ich hatte dabei einen gallbitteren Geschmack im Mund.
    ***
    Als Chelo Silenti zubeißen wollte, traf ihn ein gewaltiger magischer Schlag, der ihn aufbrüllen ließ und zu Boden schleuderte. Jubilee riß die Augen auf. Wer hatte dem Vampir einen solchen Schmerz bereitet? Silenti lag zitternd auf dem Boden. Stromstöße schienen durch seinen Körper zu rasen. Seine verrenkten Glieder zuckten heftig. Er winselte um Gnade.
    »Ich habe die Beherrschung verloren!« schrie er. »Sie ist so ein junges Geschöpf, und ich habe Hunger!«
    Zu wem sprach er? Jubilee konnte niemanden sehen. Sie blickte sich aufgeregt um. Es mußte jemanden geben, dem der Vampir kräftemäßig nicht das Wasser reichen konnte. Wer war das? Cantacca?
    Die unsichtbare Kraft ließ von dem Blutsauger ab. Chelo Silenti wagte aber nicht, sich zu erheben. Ängstlich starrte er in den Nebel. Für den anderen schien es keine Schwierigkeiten darzustellen, den Vampir zu vernichten.
    »Du Narr!« kam es zornig aus dem Nebel. »Du weißt doch, wozu wir das Mädchen brauchen!«
    »Ich… konnte mich nicht beherrschen«, stöhnte Chelo Silenti. »Es tut mir leid. Es wird nicht wieder passieren.«
    »Steh auf!« befahl ihm die Stimme.
    Der Vampir erhob sich augenblicklich. Jubilee hörte das Schleifen von Blättern. Zweige knackten, und das Knirschen von Schritten geisterte durch die neblige Nacht.
    Doch erst kamen die Barringtons. Sie traten zwischen zwei Bäumen hervor und schienen sehr zufrieden, daß Jubilee die Flucht nicht geglückt war.
    Mit wachsender Spannung wartete Jubilee darauf, daß die Blätter sich nochmals teilten, die jetzt schon sehr heftig zitterten.
    Im nächsten Moment schnellten sie auseinander.
    Jubilee hielt die Luft an. Er versteht es,

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