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098 - Die Blutfurie

098 - Die Blutfurie

Titel: 098 - Die Blutfurie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor?« fragte Jubilee verwirrt.
    »Das wirst du bald sehen«, antwortete Lord Broderick Barrington.
    »Was ist passiert? Wo sind Vicky Bonney und Tony Ballard?« wollte Jubilee wissen.
    »Die sind gut aufgehoben«, sagte der Lord grinsend. »Jonathan paßt auf sie auf.«
    »Ihr gemeinen Banditen! Wer seid ihr wirklich?«
    »Lord und Lady Barrington.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Jubilee entschieden.
    »Das stört uns nicht«, sagte der besessene Lord.
    »Was ihr tut, ist eine glatte Entführung!« rief Jubilee anklagend. »So etwas würden die echten Barringtons niemals machen. Ich sehe keinen Sinn darin. Warum sollten mich meine Großeltern entführen?«
    Lord Broderick Barrington sah sie eiskalt an. Jubilee erschauerte bei diesem Blick. »Wir sind nicht deine Großeltern. Du bist keine Barrington. Mag der Teufel wissen, wessen Balg du bist. Unserer Familie entstammst du jedenfalls nicht.«
    Jubilee war verdutzt. »Aber…«
    »Schwindel«, sagte Lord Barrington triumphierend. Er wirkte so stolz, als hätte er die Idee dazu gehabt. »Alles Schwindel. Inszeniert, um deiner habhaft zu werden.«
    Jubilees Herz wurde von einer frostigen Furcht jäh zusammengepreßt. »Wer will mich haben?« fragte sie krächzend. »Zu wem bringt ihr mich?« Kalte Schweißtröpfchen glänzten auf ihrer Stirn. »Ist es… ist es… Cantacca?«
    Der Lord schwieg, denn er kannte den Namen des Dämons nicht, für den er diese Handlangerdienste ausführte.
    Cantacca! Dieser Name ließ Jubilee nicht mehr los. Er hatte sie vor dreizehn Jahren von der Erde fortgeholt und wollte sie, als sie siebzehn war, zu seiner Gefährtin machen. Eine Dämonenhochzeit war geplant gewesen, und Jubilee hätte davor die Dämonenweihe empfangen sollen.
    Es war ihr gelungen, zu fliehen, und Tony Ballard und seine Freunde hatten sie gerettet, aber Cantacca hing wie ein Damoklesschwert über ihr.
    Er konnte jederzeit auftauchen und sie sich wiederholen. War er nun gekommen? Befand sie sich auf dem Weg zu ihm? Seine Strafe würde grausam sein.
    Jubilee hatte gräßliche Angst davor. Sie wollte nicht zurück nach Coor. Sie wollte nicht Cantaccas Gefährtin werden. Alles in ihr lehnte sich gegen ein solches Schicksal auf.
    Lieber sterbe ich! dachte sie verzweifelt. Ich werde auf jeden Fall bei der ersten Gelegenheit, die sich mir bietet, fliehen. Sollte mir die Flucht nicht gelingen, bin ich bereit, mein Leben zu lassen. Ich möchte Cantacca auf keinen Fall lebend in die Hände fallen. Das wäre zu schrecklich für mich.
    Sie blickte aus dem Fenster.
    Lady Armanda Barrington lenkte den Weg durch einen gespenstischen, unwirklich anmutenden Nebelwald.
    Die Fahrt dauerte nur noch wenige Minuten. Jubilees Spannung wuchs.
    Ein unheimliches Haus schälte sich aus dem Nebel. Um hier zu wohnen, braucht man gewiß sehr viel Mut, durchzuckte es Jubilee. Oder man muß einen bösen Kern in sich tragen.
    Lady Amanda Barrington hielt auf das düstere Gespensterhaus zu. Jubilee war entschlossen, da nicht hineinzugehen. Sobald der Wagen anhielt, würde sie ihr Glück versuchen.
    Sie würde aus dem Fahrzeug springen und um ihr Leben rennen. Sie würde so lange laufen, bis die Kräfte sie verließen!
    Himmel, flehte sie im Geist. Steh mir bei!
    Ihre Handflächen waren feucht. Sie zitterte. Die Flucht mußte gelingen, sonst war sie verloren. Voller Ungeduld wartete sie.
    Endlich nahm die Lady den Fuß vom Gaspedal. Der Wagen fuhr langsamer. Lady Amanda Barrington steuerte ihn auf eine graue Treppe zu. Jubilees Herz schlug bis zum Hals hinauf.
    Es war ihr gelungen, Cantacca davonzulaufen. Es würde ihr auch gelingen, den Barringtons zu entkommen.
    Sie krallte sich an diese Hoffnung.
    Kurz bevor der Wagen anhielt, griff Lord Broderick Barrington nach Jubilees Handgelenk. Seine Finger schlossen sich darum wie Stahlklammern.
    Diese Kraft hätte man dem alten Mann nicht zugetraut. Jubilee erschrak zutiefst, denn der Mann hielt sie so fest, daß sie sich außerstande sah, sich von seinem Griff zu befreien.
    Sie schaute ihn an und erschrak abermals. Er grinste gemein. Hatte er ihre Absicht durchschaut? War er in der Lage, anderer Menschen Gedanken zu lesen? Oder war er einfach nur vorsichtig?
    Der Wagen blieb stehen. Jubilee hätte am liebsten losgeheult, so wütend und enttäuscht war sie. Lord Broderick Barrington öffnete die Tür auf seiner Seite.
    Jubilee wollte die Tür auf ihrer Seite öffnen, doch der Lord sagte: »Wir steigen hier aus.«
    Jubilee mußte gehorchte, denn der alte

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