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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Rösch
in das Mordzimmer zurück. Da sah er seine Frau an der Ecke der Terrassentür
stehen. »Du bist ja immer noch da !« , entfuhr es ihm.
»Und du ...«, sagte sie tonlos und noch immer außer Atem, »hast dir verdammt
... viel Zeit gelassen, hier ... nach dem Rechten zu sehen .«
    »Was willst du damit sagen ?«
    »Sieh mich an, dann wirst du's verstehen ...«
    »Ich versteh überhaupt nichts mehr ...« Er schluckte trocken und
hielt erschrocken inne. »Wie siehst du denn ... aus ?« ,
entfuhr es ihm. Sonja Röschs Haare waren zerzaust, ihre Bluse zerrissen, und
der Rock hing tief über die Hüften herab, so dass sie
halb im Schlüpfer vor ihm stand. »Sie war hier ... die Rothaarige, von der Lilo
noch gesprochen hat, bevor sie ... starb ... Sie wollte auch mich töten ...«
    Stockend und schluchzend berichtete Sonja, was sich auf der
Terrasse abgespielt hatte. Und dann begann sie haltlos zu weinen. Die ganze
Angst, das Grauen, das sie durchlebt hatte, schien mit diesem Tränenstrom aus
ihr zu fließen.
    »Warum ?« , fragte sie dann keuchend.
»Warum bist du ... erst jetzt gekommen? Ich habe ... wie von Sinnen ...
geschrien! Ich habe die ganze Nachbarschaft rebellisch gemacht .« Erwin Rösch sah seine hübsche Frau mit großen Augen an.
»Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich habe - keinen einzigen Laut von dir
gehört, Sonja !«
     
    ●
     
    Sie konnten es beide nicht fassen. »Ich habe es geahnt ...«,
wisperte sie, während er ihr ein Taschentuch reichte, damit sie sich schnäuzen und die Augen wischen konnte. » Heute Nacht ... passiert noch etwas. Aber, dass es gleich so dick kommen würde ... das habe ich nicht gewusst ... Eine seltsame Nacht ist das ...«
    Vor dem Haus hielt ein Wagen. Reifen quietschten. Der Widerschein
zuckenden Blaulichts war auf den Büschen und an den Baumstämmen im Garten zu
sehen. Hastige Schritte waren zu hören. Im nächsten Moment tauchten zwei
bewaffnete Beamte auf, erblickten die beiden Menschen und kamen misstrauisch auf sie zu.
    »Hier soll jemand um Hilfe gerufen haben«, wandte der Polizist
sich an das Paar. Der Mann war mittelgroß, trug einen gepflegten Oberlippenbart
und hatte lange Koteletten. »Das war ich«, antwortete Sonja Rösch. Sie redete
etwas von den Freunden, die sie tot im Wohnzimmer entdeckt hatten, und der
Fremden, die vermutlich die Mörderin war. Die beiden Polizisten warfen einen
Blick auf die beiden Toten. Der eine Uniformierte lief sofort zurück zum Wagen
und gab über Polizeifunk einen ersten Lagebericht an die Zentrale. Der andere
Polizist leuchtete inzwischen mit einer lichtstarken Taschenlampe die Büsche
zum Nachbargrundstück ab, wo die von Sonja Rösch beschriebene Frau angeblich
verschwunden sein sollte.
    In die nächtliche Straße waren Unruhe und Verwirrung eingezogen.
Viele Nachbarn hatten ihre Häuser verlassen und sich unten vor dem Haus der Bertmans versammelt. Heftige Diskussionen wurden geführt.
Weitere Polizeifahrzeuge trafen ein. Die Kripo war informiert und nahm sofort
die Spurensicherung auf. Die Waffe, aus der auf Sonja Rösch und vermutlich auch
auf das Ehepaar Bertman gefeuert worden war, lag noch
auf der Terrasse. Kripochef Merkert, der vom Leiter der Schutzpolizei, Behrend,
umgehend informiert worden war, nahm mit einem Assistenten die ersten
Ermittlungen auf. Merkerts Begleiter stocherte vorsichtig in dem Einschussloch , um das Projektil als Beweisstück
sicherzustellen.
    In der Zwischenzeit hatte Merkert die Tatwaffe in ein Tuch
eingewickelt und an sich genommen. Im Garten wimmelte es von Polizisten.
Scheinwerfer leuchteten die äußersten Ecken und Winkel aus. Aber die Geflohene
war nicht auffindbar, und auch die direkten Nachbarn der Bertmans konnten keine Hinweise geben. Der Polizeifotograf machte seine Aufnahmen vom
Tatort und den beiden Leichen, die von dem inzwischen ebenfalls eingetroffenen
Polizeiarzt eingehend untersucht wurden. »Tod durch Genickschuss «,
konstatierte der Mediziner und machte sich Notizen in seinen Berichtsbogen.
»Der Mann war sofort tot. Die Frau lebte noch einige Minuten länger, was auch
mit den Aussagen der Röschs übereinstimmt. Merkwürdig ist nur eines ...«
    »Die Einschusslöcher sind völlig
sauber«, sagte Kriminalkommissar Merkert leise. »Es ist kein Blut zu sehen .«
    »Das ist völlig unnormal und muss noch
untersucht werden .«
    Merkerts Assistent, ein stiller, junger Mann mit wuscheligem,
dunklem Haar und einer modernen, goldfarben eingefassten Brille, kam mit der

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