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098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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komm schon«, sagte ihr Mann, als sie zögernd vor der Tür
stehenblieb. »Hast du das auch gehört ?« , fragte die
Frau flüsternd und blickte sich verwirrt im beleuchteten Hausflur um.
    »Was soll ich gehört haben ?«
    »Das ... Geräusch ...«
    »Hier ist's vollkommen still .«
    »Eben nicht ... Da war etwas ...« Sonja Rösch sprach noch immer
mit gedämpfter Stimme. »Ich habe so etwas noch nie gehört. Einen hellen,
sirrenden Ton. Eine seltsam schwingende, sphärische Melodie ...« Der Mann
zuckte bloß die Achseln und drängte zum Aufbruch. Sie verließen das Haus und
gingen die Straße hinunter. Die Ein- und Zweifamilienhäuser in der Marienstraße
waren schon älteren Datums. Dazwischen befanden sich alte Villen, gebaut um die
Jahrhundertwende.
    Hinter einigen Fenstern brannte noch Licht. Am Gehwegrand wuchsen
alte Bäume. Die Gärten hinter den niedrigen Umzäunungen waren gepflegt. Erwin
Rösch, ein großer, dunkelblonder Mann Ende dreißig, hakte seine hübsche Frau
unter und beschleunigte unwillkürlich seinen Schritt. Sonja Rösch wirkte
weiterhin nachdenklich. Man sah ihr an, dass sie
etwas bedrückte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie konnte es
sich nicht erklären, hatte jedoch plötzlich eine Ahnung, dass in dieser Nacht noch etwas passierte ...
     
    ●
     
    Sie mussten bis zum Ende der Straße
gehen. » Lass uns zurückgehen, nach Hause«, sagte
Sonja Rösch plötzlich und blieb stehen.
    »Was ist denn bloß los mit dir ?«
    »Ich ... weiß es nicht. Aber es ist eine unerklärliche Angst, eine
Beklemmung, wie ich sie noch nie hatte .« Sonja Rösch
wollte weitersprechen, hielt aber im Ansatz inne. Sie hatte ihren Blick gehoben
und starrte in den sternenübersäten, klaren Nachthimmel. »Was ist das ?« , stieß sie hervor. »Schon wieder Sphärenklänge ?« , sagte Erwin Rösch grinsend. »Diesmal aus dem Himmel?
Dann wissen wir wenigstens, woher sie kommen .«
    »Es bewegt sich«, flüsterte Sonja Rösch. »Sieh doch nach oben ...
der Stern ... er bewegt sich ...« Sie streckte die Hand aus, und der
Mann folgte ihr mit dem Blick. Dann sah er es auch ...
    Ein Stern war wesentlich größer als die anderen. Er bewegte sich
lautlos am Himmel, wurde rasend schnell größer und schien den Häusern der
kleinen Stadt entgegenzufallen. Das Paar hielt den Atem an. Das Licht hatte die
Form einer Scheibe. Die Scheibe wuchs, war halb so groß wie der Mond, wurde im
nächsten Moment größer, als die Mondscheibe sonst je wurde. Das Objekt jagte
blitzschnell am Himmel entlang und war im nächsten Moment verschwunden. Länger
als acht oder zehn Sekunden hatte der Spuk nicht gedauert. »Ein UFO ... ich werd verrückt ... wir haben ein UFO gesehen ...«, stieß
Sonja Rösch hervor. Sie war aufgeregt. »Unsinn«, reagierte ihr Mann scharf.
»Aber du hast es doch auch wahrgenommen«, widersprach die Frau.
    »Ich habe ein rundes Licht gesehen, das war alles. Nun lass dich um Himmels Willen nicht auch noch von der
allgemeinen Untertassen-Hysterie anstecken, die augenblicklich grassiert
...«
    Die Zeitungen der letzten Wochen waren voll davon. Über
verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens sollten in den vergangenen Tagen
angeblich viele merkwürdige Objekte am Himmel beobachtet worden sein. Die
meisten Sichtungen fanden später eine reale
Erklärung. Himmelserscheinungen, Nordlichter, Wetterballons sollten es gewesen
sein. Das sagte Erwin Rösch auch seiner Frau. Aber die wollte davon nichts
wissen. »Ich habe nie an Fliegende Untertassen geglaubt ... Aber das war
eine. So schnell kommt kein Ballon näher, Erwin. Und auch ein Flugzeug kann es
nicht gewesen sein. Das Licht raste völlig lautlos heran .« Dem Mann gelang es nicht, seine Frau vom Gegenteil zu überzeugen. Die
Himmelserscheinung war nirgends mehr zu sehen. Die hell
leuchtende Scheibe war über dem Gebiet verschwunden, in dem der Günnigfelder Friedhof lag. Auf dem Weg bis zum zweitletzten
Haus der Straße, in dem die Bertmans wohnten, kamen
sie beide nicht von dem Erlebnis los und redeten darüber.
    »Vielleicht haben Lilo und Heinz die Erscheinung auch gesehen«,
sagte Sonja Rösch noch, als sie vor dem niedrigen Zauntor anlangten. Das Haus der mit ihnen befreundeten Familie war etwas von der Straße
zurückgesetzt. Ein Natursteinweg führte vom Zaun zum Haus und auch noch an der
Treppe vorbei. Ein sauber angelegter Vorgarten mit blühenden Blumen erfreute
das Auge. Das Grundstück war sehr groß. Auch hinter dem Haus befand sich

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