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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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zu können. Bei der könnte es sich nämlich durchaus um ein Stück Höllenüberbleibsel handeln, wahrscheinlich sogar das stärkste und größte, das überlebt hat. Bisher hat mich die Sphäre aber abgewiesen, was ich erstens nicht verstehe und was zweitens mächtig an meinem Stolz und Selbstbewusstsein nagt. Diese Scharte muss ausgewetzt werden. Und das nicht nur, weil es der Wächter so will. Man könnte, nun, durchaus sagen, dass da ein gewisses Eigeninteresse besteht. Also denn, auf in den Kampf, Sid Amos… !«
    ***
    New York
    Zamorra und Nicole waren nicht sicher, überhaupt zu Mickey Mantle Vordringen zu können. Der Pitcher hatte sich zur psychologischen Behandlung an einen unbekannten Ort zurückgezogen, wie in den Medien zu hören war, wahrscheinlich in ein Sanatorium. Wenn überhaupt, würden sie den Kontakt wohl nur über dessen Verlobte Velita Dominguez hersteilen können.
    »Wir versuchend einfach«, hatte Nicole lächelnd gesagt. »Und wenn’s nicht funktioniert, dann gehen wir halt wieder zurück aufs Château. New York liegt ja bloß ein paar Schritte vor der Haustür.«
    Mit einem Taxi fuhren die Dämonenjäger nach Manhattan hinein und bestellten sich ein Hotelzimmer. In den Medienberichten über den Fall Mantle hatte Nicole mitbekommen, dass Velita Dominguez Anwältin und Teilhaberin an einer Anwaltskanzlei war. Zamorra rief »Adams, Dominguez & Winterbottom« an und gab vor, Miss Dominguez als Verteidigerin in einem komplizierten Fall engagieren zu wollen. Aber erst nach drei Stunden Wartezeit und zwei weiteren Anrufen meldete sie sich tatsächlich zurück.
    »Guten Morgen, Professor Zamorra«, begrüßte ihn eine angenehme Stimme mit leicht rauchigem Timbre. »Ich hoffe sehr, dass Sie kein Reporter sind, der sich auf diese Weise Zugang zu Mister Mantle verschaffen will. Glauben Sie mir, es würde nicht funktionieren. Sie wären auch nicht der Erste, der es auf diese Weise versucht.«
    Zamorra lachte leise. »Ertappt, Miss Dominguez. Es geht tatsächlich um Mister Mantle. Ich bitte allerdings kein Medienvertreter und möchte Sie bitten, mir nur einen Moment zuzuhören. Danach beuge ich mich jeder Entscheidung Ihrerseits. Einverstanden?«
    Die Anwältin zögerte einen Moment. »Ich hatte eigentlich einen französischen Akzent erwartet«, sagte sie unvermutet.
    »Wie bitte?«
    Nun war es Dominguez, die leise lachte. »Ich habe mir erlaubt, im Vorfeld unseres Gesprächs ein wenig zu recherchieren, Professor, so wie ich das immer mache. Eigentlich habe ich ja nicht damit gerechnet, wirklich fündig zu werden. Und dann stoße ich im Internet plötzlich auf einen französischen Parapsychologen. Das sind Sie doch, oder?«
    »Ja.«
    »Hm. Und genau das ist der Grund, warum ich Sie zurückgerufen habe. Nicht wegen Ihrer wunderschönen grauen Augen. Ich bin nur extrem neugierig, denn mir war schon klar, dass es um Mick gehen muss. Ich frage mich jetzt natürlich, was ein Parapsychologe und - Dämonenjäger? Habe ich das wirklich richtig gelesen? - von Mick will.«
    »Das erzähle ich Ihnen gleich. Vorab noch eine Frage: Es hätte ja auch wirklich nur um eine Konsultation gehen können. Warum bringen Sie den Anruf eines Parapsychologen aber sofort mit Mister Mantle in Verbindung? Hat es etwas mit Lost Soul zu tun?«
    »Lost Soul«, flüsterte die Anwältin. Zamorra merkte, dass er sie damit aus der Fassung gebracht hatte. »Was wissen Sie von Lost Soul, Professor?«
    »Oh, eine ganze Menge. Ich weiß, dass Mister Mantle es exzessiv gespielt hat und süchtig danach war. Ich war übrigens auch schon drin in den magischen Welten des Duncan Wexford. Dort bin ich Mister Mantle gegenübergetreten. Als Feind. Wir haben uns bis aufs Blut bekämpft. Er hätte mich fast gekillt, aber ich bin ihm im letzten Moment entkommen. Er war ein toller Kämpfer und nannte sich Mickaman.«
    Zamorra hörte ein scharfes Pfeifen. Die Anwältin hatte die Luft ausgestoßen.
    »Wie… war das gerade, Professor? Der letzte Name, den Sie genannt haben?« Ihre Stimme klang nun rau und krächzend, vollkommen verunsichert. Am Ende des Satzes räusperte sie sich vernehmlich.
    »Mickaman.«
    »Mickaman…« Es klang abwesend.
    »Ja. Haben Sie den Namen schon mal gehört? Klar haben Sie. Und ich bin mir relativ sicher, dass Ihr Verlobter momentan zumindest unter partiellem Gedächtnisschwund leidet. Möglicherweise redet er von Dämonen und Monstern und kann das genauso wenig einordnen wie Sie. Deswegen hat Sie mein Anruf neugierig gemacht,

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