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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Umgehend materialisierte es in ihrer Hand. Sie schloss sie und drückte Merlins Stern einen Kuss aufs Zentrum mit dem Drudenfuß. Irgendwie fühlte sie sich danach. »Wo fangen wir an?«
    »Direkt in der Höhle des Löwen, würde ich vorschlagen. Gehen wir zu Onda und ihren Priesterinnen und quetschen sie mit List und Tücke ein bisschen aus. Vielleicht erfahren wir da ja was.«
    ***
    Grellrote Blitze zuckten aus den Augen der Herrin vom See. Nach Asmodis war nun schon wieder Besuch auf Avalon eingetroffen. Zamorra und Nicole Duval, sie kannte sie beide. Dass sie den siebten Stern von Myrrian-ey-Llyrana bei sich trugen, schützte sie vor dem sofortigen vernichtet Werden.
    Die Herrin vom See sah die beiden Menschen auf einer Klippe stehen und sich umarmen.
    »Sie sind so lächerlich schwach. Wie können sie überhaupt eine Daseinsberechtigung haben?«
    Nicole Duval rief den Stern zu sich. Im selben Moment, als er in ihrer Hand auftauchte, erstarrte die Herrin vom See.
    »Was bei LUZIFERS Allmacht, ist das?«, flüsterte sie. Ein Gefühl wallte in ihr hoch, das sie schon seit vielen Äonen nicht mehr kannte.
    Entsetzen!
    Da war plötzlich das Echo einer furchtbaren Kraft. Einer Kraft, die sich CHAVACH nannte und in der nur ein einziges Ziel loderte: den KAISER LUZIFER zu töten.
    Duval, der Stern und noch einige andere magische Komponenten, die sie im Moment nicht identifizieren konnte, bildeten zusammen diese Kraft. Sie war es gewesen, die LUZIFER vernichtet und die Schwefelklüfte hatte untergehen lassen! Doch sie war in Ansätzen noch immer wirksam.
    Wer war CHAVACH wirklich? Und was wollte er hier?
    »Ich muss es wissen. Was hat er vor? Will er die Zeitenfähre nun auch noch versenken?«
    Dazu schien CHAVACH nun allerdings viel zu schwach.
    Die Herrin vom See verlor keine Zeit. Sie meldete sich bei der Oberpriesterin. Mit ihrer ungeheuren Präsenz füllte sie deren gesamten Geist aus.
    Höre, Onda, Zamorra und Duval sind auf Avalon angekommen. Fangt sie umgehend ein, bevor sie wieder von hier verschwinden, und schickt sie mir durch den Schlund. Ich will beide sehen. Unversehrt.
    Ich höre und gehorche, Herrin.
    ***
    Zamorra und Nicole wanderten zu Fuß ins Landesinnere. Ähnlich wie Brocéliande zeichnete sich Avalon durch wunderschöne Landschaften und eine märchenhafte Fauna und Flora aus. Sie sahen zwei schneeweiße Einhörner über die Klippen galoppieren und spielerisch aneinander hochsteigen, sie bemerkten eine Horde Trolle, die sich auf einem Felsen vergnügte und sich von den Menschen nicht weiter stören ließ. Als sie durch einen Wald gingen, stutzte Nicole plötzlich.
    »Hörst du das, Chéri? Da bricht irgendwas durch die Büsche.«
    Tatsächlich vernahm auch Zamorra das Brechen von Ästen und Schnauben, das aus zwei Kehlen zu kommen schien.
    Seitlich von ihnen erschienen zwei Männer mit langen schwarzen Haaren und dick verfilzten Bärten.
    »Ups, die scheinen nackt zu sein. Muss ich jetzt wegschauen?«, fragte Nicole, die die Oberkörper der Männer bis zum Bachnabel sah.
    »Glaube ich kaum«, erwiderte der Professor, der einen etwas besseren Blickwinkel besaß.
    Und dann sah auch Nicole, was er meinte. Knapp unter dem Bauchnabel gingen die Männer in kräftige Pferdekörper über.
    Zentauren!
    Die Hybridwesen bauten sich drohend vor Zamorra und Nicole auf. Sie tänzelten und stiegen auf den Hinterbeinen. In ihren kräftigen Händen hielten sie fast zierlich wirkende Armbrüste. Nun wurde der Wald ringsum lebendig. Trolle, Faune und weitere wunderliche Wesen erschienen und kreisten die Menschen ein. Einige waren ebenfalls bewaffnet.
    Nicole war das Scherzen längst vergangen. »Die sind feindselig«, flüsterte sie. »Trotz Merlins Stern. Das verstehe ich nicht.«
    »Wir warten, was sie wollen.«
    Zwei weiße Einhörner erschienen zwischen den Bäumen. Priesterinnen ritten sie. Eine von ihnen war die Oberpriesterin. Zamorra erkannte sie sofort.
    »Hallo Onda«, begrüßte er sie freundlich und drehte sich so, dass sie das Amulett nicht übersehen konnte. »Mit einer freundlichen Begrüßung hatten wir durchaus gerechnet, aber nicht mit einem Staatsempfang.«
    Onda, die ohne Sattel saß und sich nur mit der rechten Hand an der Mähne festhielt, presste dem Einhorn die Fersen in die Flanken. Es stieg, während weißer Rauch aus den Nüstern quoll. Die Oberpriesterin beugte sich nach vorne. Sie schien mit dem Tier verwachsen zu sein, so sicher hielt sie sich.
    »Zamorra und Duval, ihr seid unsere

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