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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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sah. Und die anderen schafften es nicht, seine Spur zu lesen. Relativ ratlos hasteten sie an der magischen Kuppel durcheinander, zeigten da- und dorthin und setzten sich schließlich in eine Richtung in Bewegung, die in einem stumpfen Winkel von Zamorra wegführte.
    Der Professor atmete auf. Und rief das Amulett. Umgehend erschien es in seiner Hand. Damit würde er versuchen, seine Spur zu verwischen.
    Zamorra rannte auf eine Felsformation zu. Die schien ihm hoch genug zu sein, um sich einen Überblick zu verschaffen und sich neu zu orientieren. Über der Felsenkante erschien plötzlich ein Vogel. Schräg vor Zamorra flatterte er in der Luft.
    Ein Sternenfalke, dachte der Meister des Übersinnlichen verblüfft. Was will der denn hier?
    Der seltsame Vogel ließ sich plötzlich fallen. Knapp über dem Boden beschrieb er einen eleganten Bogen nach oben - und raste direkt auf Zamorra zu!
    Der Meister des Übersinnlichen erschrak. Er wollte noch ausweichen, schaffte es aber nicht mehr. Mit voller Wucht prallte der Sternenfalke gegen seinen Schädel.
    Etwas explodierte in seinem Kopf. Zamorra sah grell leuchtende, immer wieder explodierende Sterne in blutroten Nebeln. Stöhnend sank er in die Knie. Als er wieder bei sich war, umringten ihn seine Häscher. Zamorra glaubte, den Sternenfalken, der ihn entlarvt hatte, noch für einen Moment über sich schweben zu sehen, aber dann war da nur noch ein kurz aufleuchtendes grünliches Flimmern, das im nächsten Moment verschwand.
    Die Zentauren schienen die Gesetzmäßigkeiten von Zamorras Unsichtbarkeit begriffen zu haben, denn sie banden ihm einen Faun auf den Rücken. Der klammerte sich unter dem schadenfrohen Gejohle der anderen mit seinen muskulösen Beinen an Zamorras Hüften fest und schlang seine Arme um dessen Hals. So musste der Professor den Kerl, der ihm immer wieder die Zunge in die Ohren steckte, bis zum Tempel der Priesterinnen tragen.
    ***
    Asmodis weilte auf Ondas Einladung hin in einem der verstreut stehenden Tempelhäuser, die von den Priesterinnen bewohnt wurden. Der Erzdämon hatte die Erlaubnis, sich so lange auf Avalon aufzuhalten, bis sich die Herrin vom See meldete und etwas Gegenteiliges anwies. Da die Oberpriesterin keine Verhaltensmaßregeln ausgesprochen hatte, versuchte Asmodis, sich in aller Ruhe mit den magischen Strukturen der Feeninsel zu beschäftigen. Vielleicht brachte ihn das ja weiter. Im Gegensatz zu früher konnte er nicht nur auf wesentlich mehr Zeit, sondern auch auf einen größeren Erfahrungsschatz, den er im Umgang mit Caermardhins Magien beträchtlich erweitert hatte, zurückgreifen. Und, was genauso wichtig war, er besaß wieder die nötige Antriebskraft. Vorjahresfrist, als er sich hier aufgehalten hatte, war ihm diese vorübergehend völlig abhandengekommen.
    Der Erzdämon saß im Schneidersitz auf dem Boden und war damit beschäftigt, seine mentalen Energien den Kraftströmen des Tempels anzugleichen. Schaffte er es, konnte er das heilige Bauwerk der Priesterinnen magisch erkunden, wovon er sich Einiges versprach.
    Es klopfte an die Tür. Der Erzdämon schnaubte unwillig. Er unterbrach seinen Versuch nur ungern, da er einen ersten kleinen Erfolg zu sehen glaubte. »Herein«, rief er.
    Onda trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. »Ich muss mit dir reden, Asmodis«, flüsterte sie. »Eigentlich dürfte ich es dir gar nicht sagen und ich weiß auch nicht, warum ich es tue.«
    Weil du in mich verliebt bist. Meinst du, das hätte ich nicht bemerkt?
    Asmodis sagte nichts.
    »Es wird schneller geschehen, als ich ahnen konnte. Die Herrin öffnet demnächst den Schlund, denn es ist Besuch auf der Insel angekommen, den sie unbedingt sehen will.«
    »Ach ja? Und wer ist dieser ach so interessante Besuch, der anscheinend mehr zu bieten hat als ich?«
    »Zamorra und Nicole Duval.«
    »Wie bitte?« Schwefelwolken sammelten sich vor Asmodis’ Gesicht. »Hm. Die beiden waren doch schon früher hier, ohne dass die Herrin vom See gesteigertes Interesse an ihnen gezeigt hätte. Warum jetzt so plötzlich?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist auch nicht meine Aufgabe, darüber nachzudenken.«
    Ohne dass Onda die Bewegung hätte wahrnehmen können, stand Asmodis plötzlich wieder auf den Beinen.
    Duval war ein Teil von CHAVACH, dem Jäger. Sie dürfte sich dadurch ganz extrem verändert haben. Ob es damit zusammenhängt? Wenn ja, hieße das, dass noch immer etwas von CHAVACH in Duval steckt. Zu was sollte das gut sein? Würde nur Sinn machen,

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