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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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auf.
    Drei Priesterinnen, die mit einem Ballspiel beschäftigt waren, fuhren herum. Ein Flimmern erschien zwischen ihren Fingern. Die Energiespeere erloschen sofort wieder, als sie den Erzdämon erkannten.
    »Asmodis«, zischte Astara. »Was willst du schon wieder hier? Die Herrin schätzt deine Besuche nicht, das weißt du ganz genau. Pass nur auf, dass sie dich nicht irgendwann einmal in ihr Reich zieht und dir den Kragen umdreht.«
    Asmodis, der in Gestalt des Klingonenkriegers erschien, grinste hämisch. »Ersteres wäre mir lieb, Letzteres wüsste ich zu verhindern. Ich will zu eurer Oberpriesterin. Wärt ihr so nett, sie zu informieren?«
    Astara starrte ihn einen Moment an. Dann drehte sie sich ihren Schwestern zu. »Spielt kurz ohne mich weiter, ich bin gleich zurück.«
    Kurze Zeit später erschien sie in Begleitung Ondas. Die Oberpriesterin sah aus wie immer. Sie hatte ihre weizenblonden Haare zu einem knielangen Zopf zusammengebunden, den sie über ihrer Schulter und ihren wunderschön geformten Brüsten trug. In ihrem Gesicht fanden Reife und Schönheit zu einer perfekten Mischung zusammen. Als sie den Erzdämon sah, lächelte sie. Unsicher, wie es Asmodis schien. Das verblüffte ihn.
    Onda kam näher. Ihr prächtiges, von Brokat und Goldfäden gesäumtes purpurrotes Gewand floss um ihren schlanken Körper und brachte ihn trotz der Schwere des Stoffs formvollendet zur Geltung. Die Oberpriesterin ging geschmeidig wie ein Tiger.
    »Hallo Asmodis«, begrüßte sie ihn, als sie vor ihm stand. »Welche Überraschung. Ich freue mich, dass du wieder hier bist. Was führt dich zurück nach Avalon?«
    »Ich wollte dich wieder sehen, meine Liebe. Und mit dir reden.«
    »Also gut. Dann lass uns ein Stück durchs Land gehen, so wie wir es bei deinem letzten Besuch auch gemacht haben. Beim Gehen redet es sich am Besten, wie ich finde.«
    »Einverstanden.«
    Der Erzdämon und die Priesterin verließen das kleine Dorf und gingen über Wiesen und Felder.
    »Konntest du die Erkenntnis gewinnen, die du so fieberhaft gesucht hast, mein Freund?«, fragte Onda.
    »Noch nicht. Aber ich bin auf dem besten Weg.« Asmodis schnaubte. Eine Schwefelwolke bildete sich vor seiner Nase. »Warum mich LUZIFER in bestimmten Dingen angelogen hat, weiß ich zwar immer noch nicht. Aber vielleicht erschließt es sich mir, wenn ich endlich zu den Höllenfragmenten Vordringen kann, die den Untergang der Schwefelklüfte überlebt zu haben scheinen. Vor allem die Sphäre in Kolumbien könnte stark zu einer positiven Veränderung meines Wissensstands beitragen.« Er grinste. »Es gäbe da aber sicher auch noch einen anderen Weg. Einen, den du mir vielleicht ebnen könntest, Onda.«
    Die Oberpriesterin blieb stehen. Asmodis tat es ihr gleich. Onda schaute ihn einen Moment an, fast sehnsuchtsvoll, wie es ihm schien, dann setzte sie sich auf einen Stein. »Ich schätze dich sehr, Asmodis, und was ich für dich tun kann, tue ich gerne. Erwarte aber nicht zu viel von mir.«
    Der Erzdämon wob mit seinen Fingern ein magisches Zeichen in die Luft. Gegenüber dem Stein, auf dem Onda saß, wuchs ein ungleich größerer aus dem Boden. Asmodis pflanzte sich darauf.
    »Ach weißt du, ich bin ein bescheidener Dämon, deswegen erwarte ich gar nichts von dir. Ich bitte dich aber, mir einen Weg zu zeigen, wie ich zur Herrin vom See, vielleicht sogar in das Herz Avalons kommen kann. Ich muss dringend mit ihr reden. Denn ich bin mir sicher, dass sie all die Dinge weiß, die ich nicht weiß und die mich Tag und Nacht quälen.«
    Onda streckte ihre Hände mit den golden lackierten Fingernägeln aus. Ganz kurz berührte sie den Erzdämon an den Wangen. Fast erschrocken zog sie ihre Hände wieder zurück. »Wie gesagt, erwarte nicht zu viel von mir, Asmodis. Das genau ist der Wunsch, den ich dir nicht erfüllen kann. Es gibt keine Möglichkeit, von sich aus zur Herrin zu kommen. Sie alleine bestimmt, wen sie sehen will und wen nicht. Und sie öffnet den Weg.«
    »Es gibt also einen?« Asmodis stellte seine gezackten Lauscher auf.
    »Ich habe schon viel zu viel erzählt, scheint mir. Du lässt mich vertrauensseliger werden, als ich eigentlich bin.«
    »Hör zu, Onda, mir ist das Ganze extrem wichtig. Wenn du mir den Weg zeigst, mache ich dir das größte Geschenk, das ich vergeben kann.«
    Ein amüsiertes Funkeln trat in die Augen der Oberpriesterin. »Ach. Und das wäre?«
    Asmodis betrachtete seine Fingernägel. »Nicht mehr und nicht weniger als die Unsterblichkeit.

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