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0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließ.
    „Welche Zeitrechnung benutzt du, Atlan?"
    „Terranische Standardzeit natürlich."
    „Und welches Jahr ist danach?"
    Worauf wollte er mit seiner albernen Frage hinaus?
    „Dreitausendfünfhundertsiebenundachtzig", sagte ich.
    „Richtig", nickte er. „Und wie alt bist du?"
    Ich zögerte, denn ich spürte, daß irgend etwas nicht in Ordnung war.
    „Ich weiß nicht, ob es gut ist, ihn so in die Enge zu treiben", warnte Nartus unbehaglich. „Roboter pflegen kurzzuschließen, wenn man sie mit einem unlösbaren Dilemma konfrontiert. Dieser Mann leidet offenbar an Schizophrenie, und wir sollten ..."
    „Du unverschämter Zwerg!" fuhr ich ihm ins Wort. „Für die Beleidigung eines Kristallprinzen von Arkon wird man dich einkerkern."
    „Dieser Zwerg", versetzte Laire geduldig, „meint es nur gut mit dir."
    Ich starrte ihn an.
    „Das ist eine Verschwörung!" schrie ich. Plötzlich sah ich alles ganz deutlich. Laire und Nartus steckten mit Orbanaschol unter einer Decke. Sie versuchten, mich als geisteskranken und unzuverlässigen Mann hinzustellen.
    Dieser Rufmord war schlimmer als jeder gewaltsame Angriff.
    „Solange Fartuloon in Freiheit ist, habt’ihr keine Chance", sagte ich grimmig. „Er wird eure Pläne durchkreuzen."
    Laire sah mich ausdruckslos an.
    „Paß auf ihn auf", befahl Laire dem Demonteur. „Ich werde mich mit den Kosmokratenin Verbindung setzen und fragen, was zu tun ist."
     
    8. Perry Rhodan
     
    Ich stand vor dem Eingang der Halle, in der die anderen sich aufhielten, und wartete darauf, daß Laire mich zurückrief. Wenn der Roboter mich nicht bald zu Atlan gehen ließ, mußte ich versuchen, gewaltsam zu meinem Freund zu gelangen. Der Arkonide hatte ganz offensichtlich einen schweren Schock erlitten. Sein Extrasinn spielte verrückt und versorgte ihn mit Informationen aus einer Zeit von vor vielen tausend Jahren. Nur so war Atlans Verhalten zu erklären.
    Ich befürchtete, daß dies erst der Beginn eines gefährlichen Prozesses war. Jede Erinnerung, die Atlan in sich lebendig werden ließ, würde seine Lage komplizieren. Ein Mann konnte nicht in zwei verschiedenen Zeiten leben, es sei denn um den Preis seines Verstandes.
    Mein Groll gegen Laire und seine Auftraggeber wuchs, denn sie waren letztlich dafür verantwortlich, wenn Atlan geisteskrank werden sollte. Selbst wenn ich vom Zustand des Arkoniden profitieren sollte, wünschte ich ihm dieses Schicksal nicht. Es wäre wichtig gewesen, nun mit meinen Freunden in der BASIS zu sprechen, aber über Helmfunk und Armbandgerät konnte ich sie nicht erreichen und ohne Laires Hilfe würde ich die Space-Jet, in der sich eine starke Hyperfunkanlage befand, ‘nicht erreichen.
    Ich rief mir ins Gedächtnis zurück, was ich über Atlans Extrasinn wußte. Vielleicht gab es eine Möglichkeit, dem Arkoniden zu helfen. Es war jedoch fraglich, ob er mich überhaupt an sich heranließ, solange er mich für Orbanaschol hielt.
    Wenn ich mich auch dagegen sträubte, mußte ich eingestehen, daß Laire die Schlüsselposition innehatte.
    Alles hing davon ab, wie der Roboter entscheiden würde. Es wäre verantwortungslos gewesen, Atlan in diesem Zustand auf die andere Seite zu bringen. Doch ob die Kosmokraten genauso darüber dachten, wußte ich nicht. Es war völlig unklar, was jenseits der Barys auf Atlan wartete. Vielleicht war sein psychischer Zustand bedeutungslos.
    Einer von Nartus’ Androiden kam heraus. Er nahm drei Schritt von mir entfernt Aufstellung und richtete eine Waffe auf mich.
    „Was soll das?" fragte ich ihn.
    „Ich habe den Befehl, dich nicht hineinzulassen", erwiderte er lakonisch.
    Was mochte sich hinter der Tür abspielen?
    „Wie ist dein Name", erkundigte ich mich bei dem Androiden.
    „Vermeer", lautete die Antwort.
    „Natürlich würdest du nicht auf mich schießen, Vermeer", sagte ich beschwörend und bewegte mich langsam auf ihn zu. „Du darfst mich auf keinen Fall töten, das ist doch richtig?"
    „Ja", sagte er und hob drohend die Waffe. „Trotzdem werde ich auf dich schießen, wenn du nicht sofort stehenbleibst. Das ist ein Lähmstrahler."
    Ich hielt inne und überlegte, wie ich ihn überlisten konnte. Sicher war er zu klug, um auf einen simplen Trick hereinzufallen. Die einzige Möglichkeit bestand darin, ihn abzulenken und ihm die Waffe zu entwenden. Ich wollte so schnell wie möglich zu Atlan, denn ich hatte das Gefühl, daß Laire in der augenblicklichen Situation Fehler begehen könnte, die dem Arkoniden noch mehr

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