Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0982 - Der Auserwählte

Titel: 0982 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gewinnen.
    Ich spürte, daß die Kopfschmerzen, unter denen ich seit meinem Erwachen in dem Traumprojektor litt, wieder stärker wurden. Bilder aus den Träumen, die ich erlebt hatte, wurden in mir lebendig, ohne daß ich ihren Sinn verstand. Sie waren einfach zu fremdartig. Unwillkürlich griff ich mir an die Stirn und stöhnte leise.
    „Was ist mit dir?" fragte Rhodan.
    Die Umgebung schien vor meinen Augen zu verschwimmen. Rhodan wurde zu einem Schatten, der hin und her schwankte. Ich taumelte zurück und mußte mich gegen eine Maschine stützen.
    „Laire!" Perrys Stimme kam wie aus weiter Ferne. „Nartus! Kümmert euch um den Arkoniden. Der Aufenthalt in eurer Anlage ist ihm nicht bekommen."
    Meine Sehfähigkeit erlosch fast völlig, aber ich hörte jemand schnell hin und her laufen. Dann wurde ich an den Händen ergriffen und sanft zu Boden gedrückt. Mein Extrasinn meldete sich mit noch nie erlebter Wucht - und Deutlichkeit. Ein Schwall von Impulsen prasselte auf mich ein.
    Alles, was ich verstand, war: Vorsicht, er ist Orbanaschol!
    In einem Winkel meines Bewußtseins begriff ich, daß diese Botschaft irrational war. Erinnerungen aus meiner Jugendzeit vermischten sich mit gerade erlebten Traumfragmenten. Mein Extrasinn war tatsächlich gestört, und ich hatte keine Möglichkeit, irgend etwas dagegen zu unternehmen.
    Orbanaschol! Orbanaschol! Orbanaschol! hämmerte es in meine Gedanken.
    „Warum schreit er so?" fragte jemand.
    „Er ruft einen Namen", sagte Rhodan. „Ihr könnt nicht verstehen, welche schreckliche Bedeutung er für Atlan hat. Es ist so, wie ich befürchtete: Sein Extrahirn ist angegriffen. Ihr könnt ihn in diesem Zustand auf keinen Fall auf die andere Seite schicken. Das würde zu einer Katastrophe führen."
    „Hört nicht auf diesen Heuchler!" schrie ich. „Er ist Orbanaschol."
    Laire fragte: „Wer ist Orbanaschol?"
    „Ein arkonidischer Diktator, der vor mehr als zehntausend Jahren lebte", antwortete Orbanaschol.
    Ich kicherte bösartig.
    „Ich wußte, daß er hier auftauchen würde", sagte ich. Meine Blicke klärten sich wieder, und ich konnte sehen, daß Laire, Nartus, zwei Androiden und Orbanaschol vor mir standen. Der Diktator war eigens von Krandhor hergekommen, um meine Exekution zu befehlen.
    „Legt ihn in Fesseln, solange noch Zeit ist!" rief ich Laire zu.
    „Er hält mich für Orbanaschol", sagte Orbanaschol. Seine Haltung war eine schauspielerische Meisterleistung. Er tat, als wäre er über meinen Zustand besorgt. „Es ist schlimmer, als ich angenommen habe. Er braucht dringend Ruhe. Das Trainingsprogramm hat schon viel Zeit gekostet. Bei jedem anderen müßtet ihr von,vorn beginnen, daher schlage ich vor, daß wir beide auf die andere Seite gehen, Laire."
    Ich schaute mich vorsichtig um, denn wie ich Orbanaschol kannte, war er nicht allein gekommen, sondern hatte einen seiner Killer mitgebracht, vermutlich den Blinden Sofgart.
    „Er muß so schnell wie möglich zur BASIS zurückgebracht und behandelt werden", verlangte Orbanaschol. „Ich schlage vor, ihn zu paralysieren."
    „Nein", entschied Laire. „Er wird weder paralysiert noch in die BASIS zurückgebracht. Dies ist nur ein vorübergehender Anfall. In ein paar Stunden wird er sich wieder wohl fühlen."
    Orbanaschol wollte einen Einwand erheben, aber ich war nicht bereit, seine Hetze länger zu dulden. Mit einem Satz kam ich auf die Beine und warf mich auf den Diktator. Er hatte offenbar mit einem Angriff gerechnet, denn er trat zur Seite und wich meinen Schlägen geschickt aus. Bevor ich mit ihm abrechnen konnte, wurde ich von Laire gepackt und mühelos hochgehoben.
    „Aufhören!" befahl der Roboter. „Atlan, dieser Mann ist nicht Orbanaschol, sondern Perry Rhodan."
    „Holt Fartuloon", verlangte ich. „Er hält sich vermutlich im Tarkihl auf und wird dieses Ungeheuer entlarven."
    „Normalerweise kann er sich nicht an Einzelheiten aus seiner Jugendzeit erinnern", sagte Orbanaschol. „Es ist möglich, daß durch den Einfluß der Träume eine psychologische Barriere gebrochen ist."
    „Es ist besser, wenn du diesen Raum vorübergehend verläßt", sagte Laire zu Orbanasehol. „Er wird sich dann beruhigen."
    Widerstrebend entfernte sich der Diktator.
    „Ich verstehe nicht, daß ihr ihn gehen laßt", sagte ich zu Laire und Nartus. „Er ist einer der gefährlichsten Verbrecher, die uns jemals bedroht haben."
    „Immer mit der Ruhe", erwiderte der Roboter, dessen Gleichmut mich allmählich verzweifeln

Weitere Kostenlose Bücher