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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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39 handelte es sich um einen schmerzhaften Biss, bei dem ein süchtig machendes Gift in den Körper des Opfers gelangte. Es entwickelte sich zu einem willenlosen Sklaven, der alles dafür tun würde, den nächsten peinigenden Kuss zu empfangen.
    Und zwei dieser Monstren aus uralter Zeit befanden sich hier in der Höhle! Duval überlegte fieberhaft, wie sie aus dieser Situation herauskommen konnte. Sie rief sich kurz in Erinnerung, was Zamorra ihr erzählt hatte.
    Seit der Gosh-Dämon Surrosh und seine Brüder Kenresh und Jefrash die Dunkelkristalle, drei der sechs Seelenhorte der Sha’ktanar, in sich trugen, sahen sie in den einfachen Gosh keine Artgenossen mehr, sondern nur noch Fußvolk. Bessere Soldaten. Kanonenfutter eben. Sie sollten nach dem Willen der drei über die Welt herfallen.
    Die anderen Gosh müssen beim Einsturz der Höhle getötet worden sein, vermutete die französische Dämonenjägerin. Die beiden hier scheinen leider überlebt zu haben.
    Die Gosh bewegten sich äußerst schnell über die Trümmer hinweg, obwohl sie beide sichtlich von herabfallenden Steinen verletzt waren. Auf Nicole wirkte es, als würden sie ständig schnüffeln, wie ein Hund der Witterung aufnimmt.
    Der vordere Gosh blieb stehen und berührte seinen Artgenossen mit der Hand. Sie blickten sich beide an, dann zeigte der Erste in Duvals Richtung, obwohl er sie hinter ihrer Deckung kaum sehen konnte. Sie kicherten, dann trennten sie sich und bewegten sich von verschiedenen Richtungen aus auf Nicole zu.
    Die Dreckskerle wollen mich in die Zange nehmen, erkannte die Französin. Sie griff in die Innentasche ihrer Jeansjacke und öffnete den Klettverschluss. Ihre rechte Hand umfasste den E-Blaster.
    Nicole schüttelte den Kopf. Wenn die beiden Gosh aus zwei verschiedenen Richtungen kamen, würde sie mit dem Blaster vermutlich nur einen erschießen können und hätte keine Zeit mehr, sich gegen den anderen zu wehren.
    Aber sie besaß ein Mittel, sich gegen beide zur gleichen Zeit zur Wehr zu setzen. Besser gesagt befand sich dieses Mittel an einer Kette mit Schnellverschluss um den Hals von Professor Zamorra.
    Sein Amulett, das der Zauberer Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte.
    Nicole rief nach Merlins Stern.
    ***
    Der Ruf traf die Frau unvorbereitet. Sie wollte erst nicht glauben, dass sie endlich Erfolg bei ihrer Suche hatte, doch was sie hörte, schien echt zu sein.
    Wie viele Tage und Nächte hatte sie auf einen solchen Erfolg gewartet! Zusammen mit ihrem Partner hatte sie gesucht und war so vielen Spuren gefolgt, nur, um am Ende stets mit leeren Händen dazustehen.
    Oft genug hatte sie selbst gerufen und war doch nicht erhört worden. Und jedes Mal hatte sie die Enttäuschung deprimierter gemacht. Aber dieses Mal…
    Sie konzentrierte sich auf den Ruf und lokalisierte, wo er ausgesandt wurde. Sie wusste jetzt, in welcher Höhle sich die Ruferin befand, und würde das Ziel nie mehr vergessen.
    Obwohl die Frau keine Augen besaß, schien sie dennoch auf eine rätselhafte Art und Weise sehen zu können. In ihren leeren Augenhöhlen flackerte öfter ein Blitz auf und verlosch wieder. Jeden, den dieses Licht traf, glaubte seltsamerweise, dass sie ihm bis ins Innere seiner Seele geblickt hätte.
    Sie hatte keine Zeit mehr, auf ihren Partner zu warten oder ihn zu benachrichtigen, deshalb handelte sie sofort. Diejenige, auf die sie so lange gewartet hatte, befand sich in höchster Not, deshalb musste sie sofort reagieren.
    Sie versetzte sich dorthin, woher der Ruf kam.
    ***
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, stöhnte Luis, als er Nicole Duvals plötzliche Abwesenheit bemerkte. »Sie ist spurlos verschwunden!«
    »Ihr seid mir vielleicht zwei Superhelden«, spottete die Spezialistin von der Spurensicherung. »Anstatt auf euren Gast aufzupassen, macht ihr euch ständig gegenseitig an. Ich möchte nicht wissen, was die Señora jetzt schon für ein negatives Bild von der spanischen Polizei hat. Sie glaubt bestimmt, hier würden nur Dilettanten und Wichtigtuer arbeiten. Was meinst du, Oscar?«
    Ihr Kollege unterbrach seine Arbeit für einige Sekunden. Er schaute hoch und schüttelte den Kopf. »Der eine ist ein Träumer, der nicht aufwachen will, und der andere glaubt ständig, dass er ein heißer Typ ist, an dem keine Frau vorbei gehen kann. Armes Spanien. Kein Wunder, dass wir eine Arbeitslosenquote von 20 Prozent haben.«
    Er winkte ab und wandte sich wieder seiner Arbeit zu, als sich José rechtfertigen

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