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0983 - Schwingen des Verderbens

0983 - Schwingen des Verderbens

Titel: 0983 - Schwingen des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Gefolge hierher zurückzog. Dem ersten Schwung der Auswanderer aus der Hölle gehörten natürlich seine Gefährtin Carrie und die gemeinsame Tochter Kassandra an.
    Die Hölle befand sich in einer anderen Dimension als dieser Planet. Vassago baute eine zusätzliche Sicherung ein, indem er seinen neuen Zufluchtsort wiederum in eine andere Dimension versetzte und mit einer Art magischen Schutzschirm umgab. Vassago nannte es eine Dimensionsblase. Dies sollte seiner Meinung nach genügen, um den Untergang der Hölle überleben zu können.
    In der ersten Zeit, in der sie sich auf dieser Welt aufhielten, war natürlich alles neu und unbekannt. Viele der Dämonen und Hilfsgeister bekamen eine Art Heimweh nach der Hölle, ihnen war alles fremd, sie waren mit den hiesigen Verhältnissen nicht einverstanden. Vassago musste öfter eingreifen und ein Machtwort sprechen. Und manchmal ließ es sich auch nicht vermeiden, dass der eine oder andere Dämon oder Hilfsgeist im Verlauf dieses Machtworts sein Leben verlor. Aber schon Asmodis hatte immer gesagt: »Mit Schwund muss man rechnen.« Und so fiel dieser minimale Schwund an Höllenwesen kaum auf.
    In der kurzen Zeit bis zum Untergang der Hölle fühlten sie sich absolut sicher. Vassago glaubte, dass er das Richtige getan hatte, um seine Sippe zu schützen. Einen größeren Schutz zu bieten war selbst er nicht imstande.
    Doch dann kam jener entscheidende Tag, jene Stunde, die alles verändern sollte.
    Obwohl Vassago alles erdenklich Mögliche versucht hatte, um die seinen zu schützen, war es doch nicht genug gewesen. Der Untergang der Hölle war nicht nur auf deren Sphäre bezogen, er war ein interuniverselles Ereignis. Jeder Höllenbewohner besaß eine Verbindung mit seiner Ursprungsdimension, und auch wenn sich die Dämonen außerhalb der Sieben Kreise der Hölle befanden, so waren sie doch damit durch ein unsichtbares Band verbunden, das sie nicht zu lösen imstande waren.
    Als die Hölle verging, wurden alle ihre Bewohner, die sich außerhalb befanden, durch das unsichtbare Band angezogen. Die Dimensionsblase wurde herumgewirbelt, als würde sie sich in einer übergroßen Zentrifuge befinden, und dann wurden die Dämonen und ihre Hilfsgeister durch die Dimensionen zurück in die Hölle gezerrt. Da der Ort der Verdammnis zu diesem Zeitpunkt aufhörte zu existieren, wurden Vassago und seine Sippe abgestoßen und über die Erde verstreut, jenem Planeten, der wahrscheinlich die größte Affinität zur Hölle besaß.
    Monate verbrachten die Dämonischen im Schockzustand, viele von ihnen starben sogar dabei, aber wie immer in der Natur überlebten die Stärksten. Einige zog es an den Schwarzen See nach Kolumbien, andere wiederum wurden nie mehr gefunden.
    Vassago schäumte vor Zorn, als er wieder zu sich kam. Sein großer, mit viel Aufwand in Szene gesetzter Plan war wirkungslos gewesen. Schlussendlich hätte er sich die übermenschliche Arbeit sparen und den Untergang der Hölle dort mit seiner Sippe abwarten können. Aber woher hätte er wissen sollen, dass er dem Zugriff der Hölle nicht entkommen konnte?
    Als Nächstes stellte er fest, dass seine Gefährtin und ihre gemeinsame Tochter fehlten. Wenn Vassago Gefühle für andere Wesen entwickelt hatte, dann - wenn auch in geringem Maße - für Carrie und besonders für Kassandra. Auch wenn ihm die Kleine bisher fast nur Ärger bereitet hatte und er deswegen andere Dämonen oft in ihre Schranken weisen musste, so stand sie ihm näher als jedes andere Wesen.
    Als Erstes suchte Vassago einen Zufluchtsort, an dem er seine Sippe um sich herum sammelte. Er sandte Rufe aus und entdeckte auf diese Weise viele seiner Leute. Durch Zufall kam er in die Nähe des Schwarzen Sees und konnte Carrie gerade noch davor retten, Selbstmord zu begehen, indem sie sich in den See begab.
    Kassandra schien eine ganze Weile vor ihm erwacht zu sein, denn er fand eine Spur von ihr am Schwarzen See. Die Spur konnte er bis in die Antarktis weiterverfolgen, wo sich die Blaue Stadt befunden hatte, in der Amun-Re, der ehemalige Erzmagier und Herrscher des Krakenthrons des versunkenen Atlantis Ende Januar 1986 im ewigen Eis eingeschlossen worden war. Mit Verwunderung nahm Vassago wahr, dass die Blaue Stadt, die schon viele Tausend Jahre unter der Antarktis existierte, verschwunden war. An Stelle der Stadt befand sich jetzt ein mehrere Kilometer durchmessender, bis zu knapp 20 Meter tief liegender Krater.
    Aber das Verschwinden der Stadt musste auch schon wieder

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