0984 - Waffen der Verdammnis
völligen Ausfall seiner Großhirntätigkeit fest. Die Fremden benutzten offenbar eine Waffe, die die Gehirnfunktionen blockierte, die den Menschen erst zum Menschen machten.
Bilir Thanai befahl den sofortigen Rückzug zum Schiff, denn gegen die neuen Waffen des Gegners gab es so gut wie keine Gegenwehr. Unter diesen Umständen wäre eine Weiterführung des Angriffs oder auch nur ein Halten der Stellungen Selbstmord gewesen.
Aus allen Waffen unablässig feuernd, zogen sich die Flugpanzer, Kampfroboter und Raumfahrer zurück. In der Feuerwalze, die hinter ihnen tobte, wurden viele der feindlichen Roboter zerstört. Doch zahlreiche eigene-Roboter sowie Shifts und Raumfahrer gingen durch die unheimliche Wirkung der fremden Waffen verloren.
Die Feuerwalze wurde lückenhaft, und Bilir Thanai befürchtete schon, ihre Streitmacht könnte vor dem Erreichen der HARMOS aufgerieben werden. Aber da stellten die feindlichen Roboter plötzlich die Verfolgung ein.
Auch die Fremden selbst kämpften nicht mehr.
Bilir Thanai begriff den Umschwung im Verhalten der Fremden nicht, aber sie war viel zu erleichtert darüber, um sich lange Gedanken zu machen. Während sie weiterhin den Rückzug ihrer Truppe leitete, schickte sie eine Gruppe Kampf- und Medoroboter aus. Sie sollten nach Überlebenden und verwundeten Raumfahrern suchen und sie zurückbringen und möglichst auch einige ausgefallene Roboter bergen.
Endlich lag der unheimliche Berg hinter ihnen. Die Streitmacht wurde in die HARMOS eingeschleust, die Schleusen geschlossen und die Waffenkuppeln ausgefahren.
Der Schwere Kreuzer hatte den Status einer belagerten Festung erhalten.
*
Amtranik kam mit seinem gepanzerten Kampfgleiter in der verwüsteten Stellung an, als die Laboris sich gerade sammelten, um dem fliehenden Feind nachzustoßen.
Er landete das ovale Flugzeug, ließ das Oberteil zurückfahren, stellte sich auf die Steuerkonsole und breitete die Arme aus.
„Halt!" rief er mit weithin schallender Stimme, und die voll aufgedrehte Innenbeleuchtung des Kampfgleiters hüllte ihn in eine strahlende Lichtfülle. „Garbeschianer, hört auf mein Kommando, denn ich bin Amtranik, der Führer der Horden von Garbesch, die einst gegen die Orbiter des Armadan von Harpoon kämpften - und ich werde euch schon bald zu den Sternen führen, damit wir in den Kampf der neuen Horden von Garbesch eingreifen und ihn für uns entscheiden können!"
Die Laboris blieben stehen, wandten die Köpfe und schauten zu dem Mann hin, der von ihnen Gehorsam verlangte. Ihre Haltung ließ deutlich erkennen, daß sie nicht gewillt waren, den mit großen Verlusten bezahlten Sieg über die Feinde zu verschenken. Es sei denn, der Unbekannte konnte sie davon überzeugen daß er tatsächlich der legendäre Hordenführer Amtranik war.
Einer der Kämpfer löste sich schließlich aus seiner Erstarrung und kam langsam auf den Kampfgleiter zu.
Er war größer und etwas breiter gebaut als die anderen Laboris, aber immer noch etwas kleiner und schmaler als Amtranik.
Wenige Meter vor dem Gleiter blieb er stehen.
„Ich bin Yesevi Ath, Vorbeißer aller Laboris von Arpa Chai und von der Positronik des Hay Hayyat auserwählt, das Vermächtnis Amtraniks zu erfüllen und meine Getreuen zu den neuen Horden von Garbesch zu führen.
Wir alle verehren den berühmten Hordenführer Amtranik und werden uns seiner Befehlsgewalt unterstellen, wenn er zurückkehrt. Aber woher sollen wir wissen, daß du wirklich Amtranik bist?"
Über das winzige, in seinem Schädel installierte Kommandogerät erteilte Amtranik seinen Robotern einen lautlosen Befehl. Siebzehn metallische Nachbildungen von Laboris schwebten mit Hilfe ihrer energetischen Prallfeldkissen heran, landeten und bildeten einen Kreis um den Kampfgleiter, der auch Yesevi Ath einschloß.
Mit einem anderen Gedankenbefehl aktivierte Amtranik einen Multidimensionsschirm um sich und schaltete ihn so, daß sein Gleiter und er sichtbar für Außenstehende blieb.
„Erkennt meine Macht, Laboris!" rief er. „Ihr habt gesehen, wie meine Roboter mit den Waffen der Verdammnis den Feind in die Flucht schlugen, der nahe daran war, euch zu vernichten. Ich bin mächtiger als ihr, weil ich Amtranik bin, dem alle Machtmittel der VAZIFAR uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Ob ihr mir glaubt, daß ich Amtranik bin oder ob ihr es mir nicht glaubt, als Garbeschianer müßt ihr dem Mächtigeren gehorchen."
„Das ist richtig", erwiderte Yesevi Ath, „denn so hielten wir es
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