0984 - Waffen der Verdammnis
stehen. Niemand ist vorerst in der Lage, zwei zusammenhängende Wörter zu sagen. Einige Besatzungsmitglieder griffen sogar unsere Leuten an und mußten paralysiert werden."
Betroffen blickte AImira Nukor Seyran Sindrossan an, der neben ihr saß, dann sagte sie ins Mikrophon des TeIekoms: „Lassen Sie die Leute schnellstens in die Bordhospitäler der ADMIRAL KEN-OS und der JETELBAR schaffen. Sie sollen die beste Behandlung bekommen. Ist die HARMOS startfähig?"
Der Koordinator verneinte.
Almira Nukor unterbrach die Verbindung und schaute durch die Panzertroplonkuppel ihres Shifts nach vorn. Sie fragte sich, welcher uralten Rasse die Erbauer der Station und des seltsamen Raumschiffs angehören mochten. Raumschiffe dieser Konstruktion waren bisher nicht beobachtet worden, und es lagen aus den vergangenen Jahrtausenden auch keine Berichte über Sichtungen oder Kontakte mit solchen Schiffen vor.
„Hallo, Admiralin!" meldete sich Lüy Piötah über TeIekom. „Ich habe mein Schiff in die Atmosphäre gebracht und kreise über dem seltsamen Berg. Ganz in der Nähe beobachten meine Leute und ich zahlreiche fremdartige Lebewesen."
„Was?" fuhr Almira Nukor auf. „Wie sind sie ausgerüstet?"
„Keine technische Ausrüstung", antwortete der Blue. „Bei allen grünen Sandkreaturen, diese Wesen laufen fast unbekleidet herum! Es handelt sich um eine hominide Lebensform mit einem Kopf, einem Rumpf, zwei Armen und zwei Beinen. Aber sie sind durchschnittlich zweieinhalb Meter groß, haben einen fast runden Rumpf und einen langgestreckten Kopf mit zwei großen kugelförmigen Augen. Ihre Bewaffnung scheint nur aus Steinschleudern zu bestehen."
„Dann sind es Wilde", meinte Almira Nukor. „Eingeborene dieses Planeten."
„Giwisch spricht!" schaltete sich der Kommandant des Topsiderschiffs in die Kommunikation ein. „Ich könnte mit der VIILZUP landen und ein paar der Eingeborenen einfangen."
„Lüy Piötah, haben Sie den Eindruck, daß die Eingeborenen etwas mit der ganzen Sache zu tun haben könnten?" fragte die Admiralin.
„Bei der weißen Kreatur der Wahrheit - nein!" rief der Blue aus. „Vielleicht haben sie den Berg, in dem sich die Station befindet, als Götterberg angebetet, aber niemals können sie etwas mit dem Überfall auf die HARMOS zu tun gehabt haben. Sie laufen übrigens vom Berg aus in alle Richtungen davon."
„Wir haben sie verscheucht", sagte Almira Nukor. „Giwisch, ich bin strikt dagegen, die Eingeborenen dieses Planeten ohne zwingende Notwendigkeit zu belästigen. Aber fragen Sie bei Mertlan von Kmosz nach; ihm unterstehen die Schiffe der GAVOK."
„Mir genügt Ihre Antwort, Admiralin", erwiderte der Topsider.
„Achtung!" schrie Lüy Piötah. „Aus dem Loch im Berg quillt Rauch! Dort muß sich eine schwere Explosion ereignet haben!"
„Anhalten!" befahl Almira Nukor dem Piloten ihres Shift.
Im nächsten Moment spürte sie starke Vibrationen, die den gelandeten Flugpanzer durchliefen, dann übertrugen die Außenmikrophone ein dumpfes Grollen.
„Es wäre möglich, daß die Besatzung des fremden Schiffes vor ihrem Start eine zeitlich verzögerte Selbstzerstörung der Station auslöste", sagte Seyran Sindrossan.
„Fast wäre ich nicht von allein darauf gekommen", meinte die Admiralin ironisch.
Sie rief den Bergungs-Koordinator an und befahl ihm, die Besatzung der HARMOS beschleunigt bergen und wegfliegen zu lassen. Anschließend sollten alle Bergungstrupps in ihre Beiboote zurückkehren und sich einige Kilometer vom Berg entfernen.
Wenig später liefen abermals starke Vibrationen durch das Plateau und teilten sich den Flugpanzern mit.
Das folgende Grollen hörte sich Lauter an als zuvor - und plötzlich bildeten sich zahllose Risse auf dem Felsboden, die sich schnell verbreiterten.
Admiralin Nukor trieb die Bergungstrupps zu noch größerer Eile an, dann befahl sie ihren Shiftpiloten, zu starten und in die Korvette zurückzufliegen.
Sie blickte ihren Fremdrassenspezialisten an, als wäre er ein Verrückter, als er schrie: „Nicht starten! Wir müssen zur Felswand, Admiralin!"
„Was wollen Sie?" fragte sie drohend.
„Ich habe dort Bewegung gesehen!" rief Seyran Sindrossan. Er betätigte den Schalter, der den Notausstieg des Flugpanzers öffnete, glitt behende hindurch und stand draußen auf dem Plateau, bevor die Admiralin reagieren konnte.
Im nächsten Moment startete er mit Hilfe seines Flugaggregats und flog in Richtung Felswand.
„Hinterher!" befahl Almira Nokur dem
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