0984 - Waffen der Verdammnis
auf Arpa Chai und so hielten es unsere Ahnen, wie die Überlieferungen berichten. Wir unterstellen uns deinem Befehl."
„Die Positronik der Station im Hay Hayyat und die Kommandopositronik meines Flaggschiffs werden euch später bestätigen, daß ich Amtranik bin", erklärte er. „Ich will die Feinde deshalb nicht weiterverfolgen lassen, weil wir sie noch brauchen, um unsere Waffen und unsere kämpferischen Fähigkeiten an ihnen zu erproben. Ihr habt viel Mut und Können bewiesen, und euer Anführer Yesevi Ath wird einmal mein Stellvertreter werden, aber noch fehlt euch vieles von dem, was ihr beim Entscheidungskampf zwischen den Sternen braucht."
Er deutete mit der rechten Hand senkrecht nach oben.
„Denn zwischen die Sterne werden wir fahren, um die Feinde der Horden von Garbesch zu vernichten und ihre Welten in unseren Besitz zu bringen, deren Reichtümer für euch unvorstellbar sind. Jeder von euch wird eine ungeheure Machtfülle erwerben, und die besten werden Herrscher über ganze Welten werden."
In die Augen der Laboris trat ein wildes Funkeln. Amtraniks einfache Worte hatten die tiefverwurzelten Instinkte aller Garbeschianer aufgewühlt. Donnerndes Jubelgeschrei erfüllte die ausgeglühten und geschwärzten Katakomben.
Als der Jubel verklungen war, sagte Amtranik: „Wenn der Gefangene, den ihr zuletzt machtet, noch lebt, bringt ihn zu mir, denn ich will mit ihm reden!"
Yesevi Ath sah den Hordenführer nachdenklich an, dann erwiderte er.
„Wir gehorchen, Amtranik."
Er wandte sich an seine Leute und rief einige bellende Befehle.
*
Amtranik schaltete den Multidimensionsschirm wieder aus. Nachdenklich blickte er dem Weichen entgegen, den zwei Laboris zwischen sich führten.
Der Weiche wirkte gegen seine Bewacher klein und verletzlich, doch Amtranik wußte, daß dieser Eindruck täuschte. Der Anführer der Feinde hatte bewiesen, daß er sich hervorragend in der Strategie und Taktik des mordernen Kampfes auskannte - und nur darauf kam es an. Gegenüber Energiewaffen waren Garbeschianer und Weiche trotz der physischen Überlegenheit der Garbeschianer gleich verletzlich.
Als die beiden Laboris mit dem Gefangenen vor dem Kampfgleiter ankamen, stieg Amtranik aus und stellte sich dem Weichen gegenüber. Der Gefangene wies eine blutverkrustete Platzwunde an der Stirn auf und schien erschöpft zu sein. Aber seine Augen verrieten, daß sein psychischer Widerstandswille ungebrochen war.
Amtranik schaltete den vor seiner Brust hängenden Translator ein. Es folgte das übliche Frage- und Antwortspiel, das es der Positronik des Translators nach und nach ermöglichte, Worte der fremden Sprache Begriffen der eigenen Sprache zuzuordnen und so die Basis für eine sinnvolle Übersetzung zu schaffen.
Als die Positronik durch ein Lichtsignal anzeigte, daß diese Basis vorhanden war, sagte Amtranik: „Wer bist du?"
Der Gefangene musterte sein Gegenüber. In seinen Augen loderte der Zorn.
„Ich bin ein friedliebender Terraner und heiße Thurlow Veled. Du aber bist vom Wahnsinn verblendet, denn du führst deine Leute in einen Kampf, für den es keine logische Notwendigkeit gibt."
„Für uns schon", erwiderte Amtranik. „Du wirst wissen, daß die Horden von Garbesch hervorragend für den Kampf im Weltraum ausgebildet sind und ..."
Thurlow Veled lachte.
Amtranik registrierte verblüfft die rätselhafte Reaktion des Gefangenen. Sie schien Heiterkeit auszudrücken, aber kein Weicher hatte jemals Heiterkeit empfunden, wenn ihm gegenüber die Horden von Garbesch erwähnt wurden, denn die Garbeschianer verbreiteten überall, wo sie auftraten, Furcht und Entsetzen.
Der Verstand des Gefangenen mußte während der Kämpfe gelitten haben.
„Hast du vergessen, wie die Horden von Garbesch in diese Galaxis einfielen und wie sie mit den Waffen der Verdammnis die Raumflotten ihrer Feinde zerschlugen?"
Thurlow Veled lachte nicht mehr. Diesmal schien er verblüfft zu sein.
„Wir haben überhaupt niemanden angegriffen", erklärte er.
„Ich spreche von den Horden von Garbesch", sagte Amtranik.
„Ich auch", erwiderte der Gefangene. „Wir gehören nämlich zu den Horden von Garbesch. Das glauben jedenfalls die sogenannten Orbiter."
„Die Orbiter scheinen nicht zu wissen, daß niemals Weiche zu den Horden von Garbesch gehörten", sagte Amtranik mehr zu sich selbst als zu dem Gefangenen. „Das ist die Bestätigung dafür, daß es keinen Ritter der Tiefe mehr gibt und daß den Orbitern eine zielbewußte Führung
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