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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorübergehend eure Arbeit übernehmen, da eure Orientierungsschwierigkeiten zu stark geworden waren", sagte Amtranik. „Ich ließ eure Aktivitäten hemmen, damit ihr im Zustand unklaren Denkens euch nicht zu unzweckmäßigen Kurzschlußhandlungen verleiten lassen konntet. Da euer Denken wieder normal funktioniert, solltet ihr euch nicht von Gefühlen lenken lassen, sondern es akzeptieren, daß Roboter für euch einsprangen."
    Yesevi Ath stand auf und stellte sich neben den Roboter, der an seinem Kontrollpult schaltete.
    „Ich akzeptiere es", sagte er grollend. „Aber jetzt werde ich meine Arbeit wieder selbst ausführen."
    „Sei nicht ungeduldig!" mahnte Usilfe Eth. „Ich sehe auf den Bildschirmen die Oberfläche einesPlaneten, und sie beeindruckt mich sehr. Ist das Martappon?"
    Amtranik erkannte wieder einmal, daß die Gefährtin Yesevi Aths in manchen kritischen Situationen vernünftiger reagierte als der ehemalige Vorbeißer von Arpa Chai.
    „Es ist Mar appon", antwortete er. „Und ihr werdet eure Arbeit noch nicht wieder übernehmen. Ich will nämlich, daß ihr euch bis zur Landung wieder ganz erholt habt, denn ich erwarte den Besuch eines hochgestellten Orbiters an Bord und lege Wert darauf, daß meine Mannschaft den Eindruck von Gesundheit und Zuverlässigkeit erweckt."
    „Orbiter!" stieß Ssiru Oth, der Astrogator, hervor, der als letzter der Zentralebesatzung zu sich gekommen war. Er verdrehte die Augen. „Sollen wir zulassen, daß ein Orbiter an Bord eines Hordenschiffes kommt?" Sein Blick verriet den alten, instinktbedingten Haß des Garbeschianers.
    „An Bord der VAZIFAR befehle nur ich!" stellte Amtranik klar. „Für die Orbiter bin ich Keijder, der Kodebewahrer Armadans von Harpoon und für sie heißt mein Schiff nicht VAZIFAR, sondern GAVRIELL. Wir sind mit ihm von Hadros gekommen, einer Dunkelwelt, auf der sich eine weitere Anlage des Ritters der Tiefe befindet - und ihr seid selbstverständlich keine Garbeschianer, sondern ebenfalls Orbiter, wenn auch von anderer Gestalt als die der Anlage. Ich verlange von euch, daß ihr entsprechend auftretet!"
    „Dein Wille ist unser Wille", erklärte Yesevi Ath und setzte sich wieder.
    „Aber wir werden uns bald als Garbeschianer zu erkennen geben und dann unsere Feinde aus dem Universum fegen?" fragte Ssiru 0th.
    „Das ist so sicher wie die Existenz des Universums!" sagte Amtranik.
    Ssiru Oths Augen leuchteten in freudiger Erregung auf.
    „Dann will ich gern einen Orbiter spielen", versicherte er.
     
    *
     
    Die VAZIFAR war vor wenigen Minuten gelandet. Sie schwebte mit der Unterseite nur Millimeter über einer von vielen Stahlplatten, die eine riesige Fläche des Planeten Martappon bedeckten.
    Während der Landung hatte Amtranik weitere Beobachtungen von großem Informationswert anstellen können. Die Entmottung und Überholung von Keilraumschiffen, ihre Bemannung mit neu produzierten Orbitern und ihre Starts in den Weltraum liefen noch immer mit Hochdruck, obwohl sich inzwischen allein über dieser einen von vierundzwanzig Anlagewelten rund 18.000 Einheiten gesammelt hatten und Hunderttausende von Keilschiffen in okkupierten Sonnensystemen der vermeintlichen Garbeschianer stationiert waren.
    Amtranik empfand immer mehr Respekt vor der Leistung des Armadan von Harpoon. Er hatte mit den Anlagewelten und den Armaden der Keilschiffe vorausschauend eine Macht geschaffen, die allen anderen Mächten innerhalb dieser Galaxis weit überlegen sein mußte.
    Dennoch war der Hordenführer sicher, daß er diese Macht brechen würde, wenn es ihm gelang, heimlich die Besatzungen von mindestens tausend Keilraumschiffen herstellen zu lassen, deren Denken und Fühlen nicht vom Orbiterinstinkt, sondern vom Hordeninstinkt der Garbeschianer beherrscht wurde.
    Allerdings würde er seinen ursprünglichen Plan aufgeben müssen, diese „umgedrehten" Orbiter nach den körperlichen Vorbildern von Laboris herstellen zu lassen. Das hätte zu unnötigen Überlegungen und Fragen der echten Orbiter und damit nur zu Komplikationen geführt.
    Aber wenn er mindestens tausend größere Keilschiffe besaß, konnte er die Maske fallen lassen, denn er war überzeugt davon, daß die Macht der Orbiter auf tönernen Füßen stand. Diese Kunstwesen waren psychisch so programmiert, daß sie niemals leichtfertig anderes intelligentes Leben vernichteten. Eine solche Hemmung besaßen Garbeschianer nicht. Sie würden das Zögern des Feindes ausnutzen, um seine Kräfte zu zersplittern und die

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