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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer hochwertigen Verbundlegierung. Auf ihm zeigte ein Relief die Abbildung eines Brunnens in einer Stahlwüste. Der Garbeschianer warf Goonerbrek einen schnellen Seitenblick zu, aber der Orbiter schien in das Geheimnis der Bedeutung des Reliefs nicht eingeweiht zu sein. Er ahnte nicht, welche Bewandtnis es mit dem Objekt hatte, das ein normaler Brunnen zu sein schien.
    Wenig später fing Amtranik einen Seitenbliek Goonerbreks auf. Er wußte, was der Orbiter dachte. Das Tor war nämlich alles andere als harmlos. In ihm verbarg sich ein Mentorezeptor, der mit einer Sicherheitsanlage gekoppelt war, die bei der Annäherung Unbefugter tödlich zuschlagen würde.
    Falls ein Unbefugter die unsichtbare Grenzlinie überschritt, deren Entfernung vom Tor sich aus der Meßzahl einer bestimmten physikalischen Größe ergab, die wiederum aus einem Vorgang im Innern der Sonne Roggyein abgeleitet wurde, war er so gut wie tot.
    Amtranik fürchtete sich nicht vor einem solchen Tod; da er gezwungen war, dieses Risiko auf sich zu nehmen. Deshalb gewann er das stumme Psychoduell zwischen ihm und Goonerbrek. Als der Orbiter stehenblieb, weil die unsichtbare GrenzIinie so dicht vor ihm lag, daß er nicht wußte, ob er einen weiteren Schritt tun durfte, ging Amtranik noch einen halben Schritt weiter. Er konnte es sich erlauben, da seine Fähigkeit, Entfernungen mit dem bloßen Auge abzuschätzen, unübertroffen war.
    Anschließend drehte er sich zu Goonerbrek um und sagte: „Dein Vertrauen in meine Kenntnis der Fakten scheint nicht groß zu sein, wenn du es nicht wagst, mit mir Schritt zu halten, Goonerbrek."
    Auf dem Gesicht des Schaltmeisters zeigte sich tödliche Verlegenheit. Inzwischen kannte sich Amtranik gut genug in der Mimik der Orbiter aus, um das zu bemerken. Genau dieses Gefühl hatte er bei Goonerbrek hervorrufen wollen, denn um so gefügiger würde dieser Orbiter später ihm gegenüber sein.
    Der Hordenführer tippte auf das kleine flache Kommandogerät, das an seinen rechten Unterarm geschnallt war. Ein identisches Gerät trug Goonerbrek am .Gürtel seiner Montur.
    „Soll ich den Kodeimpuls abstrahlen oder du?" fragte er.
    „Du bist der Kodebewahrer Armadans von Harpoon, Keijder", erwiderte der Schaltmeister kleinlaut.
    „Vergiß es niemals!" stieß Amtranik bellend hervor.
    Danach aktivierte er das Kommandogerät und tippte den geheimsten Kode des Ritters der Tiefe auf den Sensorpunkten, die sich auf der Oberfläche des Geräts befanden.
    Hatte Tuurndak ihm den komplizierten Kode exakt und vollständig verraten oder nicht? Wenn nicht, würde er es niemals erfahren, denn der Tod würde zu schnell kommen.
    Lautlos schwang das Tor um eine Mittelachse herum auf. Goonerbrek seufzte. Amtranik ließ sich sein Triumphgefühl. nicht anmerken. Es wäre auch noch zu früh für Triumph gewesen, denn der Mentorezeptor des Tores war nur eine Hürde, die genommen werden mußte.
    Ohne im geringsten zu zögern, ging Amtranik durch die Öffnung und betrat eine große Halle mit Wänden aus synthetischem Marmor und echtem Gold, deren Boden aus schwarzem Panzertroplon bestand. Im Mittelpunkt der Bodenfläche ragte etwas auf, das einem überdimensionalen Sarkophag glich. Er war von einem etwa halbkugelförmigen, flimmernden Feld umhüllt.
    Nach Amtraniks Informationen benötigte ein Ritter der Tiefe kein technisehes Instrument, um die zweite Hürde vor dem Heiligtum der Gesamtanlage zu beseitigen. Da seine Orbiter jedoch nicht über seine besonderen Kräfte verfügten, hatte er die Voraussetzung dafür geschaffen, daß einige von ihnen dennoch Zutritt zur Abtastanlage erhielten.
    Auch hier mußte wieder das Kommandogerät einspringen, um den Kode abzustrahlen, der die gleiche Reaktion hervorrief wie die Kräfte Armadans von Harpoon.
    Kaum hatte Amtranik den Kode abgestrahlt, als hallende Gongschläge dureh die Halle dröhntenein weiteres p,sychologisches Moment, das Armadan von Harpoon sich für die Orbiter ausgedacht hatte.
    Amtranik bemerkte, daß Goonerbrek zu völliger Bewegungslosigkeit erstarrt war und kaum noch zu atmen wagte.
    Als die Gongschläge verhallt waren, wurde der Boden der Halle allmahlich durchsichtig. Ein Schacht wurde unter ihm sichtbar, etwa sechzig Meter durchmessend und genauso tief. An seinem Grund schwebte eine Plattform.
    Die Plattform war leer, denn die Vorbilder, nach denen die Anlage die Orbiter produzierte, waren längst abgetastet worden. Ihre genetischen Daten befanden sich in den Speichern der Abtastanlage

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