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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zitterten. Dennoch besaß er noch die Kraft, seinem Freund Mut zuzusprechen.
    „Die bisherigen statistischen Auswertungen beweisen, daß die Zentren von Weltraumbeben sich von Ausbruch zu Ausbruch- sehr weit gegeneinander verschieben. Das heißt im Klartext, daß das nächste Bebenzentrum mindestens dreieinhalbtausend Lichtjahre von Klintoor entfernt sein wird, so daß Terra noch für einige Zeit sicher ist."
    „Für einige Zeit!" ;Tifflor sprang auf und ballte die Fäuste.
    „Sicher, mit großer Wahrscheinlichkeit stehen die Orbiterflotten uns demnächst für Evakuierungsmaßnahmen zur-Verfügung! Aber sollen wir Terraner schon wieder von unserer Heimatwelt fliehen, nachdem wir soviel gelitten haben, um sie in der Ferne wiederzufinden und an ihren alten Platz im Solsystem zurückzubringen? Sollen wir die Erde vielleicht diesmal für immer verlieren?"
    „Ich verstehe, daß du müde bist und resignieren möchtest, Tiff", sagte Homer G. Adams. „Aber du wirst den Kopf nicht in den Sand stecken; das weiß ich." Er stellte sich dicht vor Tifflor, blickte zu ihm auf und lächelte.
    „Erstens läßt deine Auffassung von Pflicht und Verantwortung das nicht zu, denn du hast das Amt des Ersten Terraners angenommen, als die Mehrheit der Terraner dir ihr Vertrauen aussprach - und zweitens haben wir beide uns dem Schicksal immer gestellt und versucht, aus allem das Beste für die Menschheit zu machen. Das wird sich auch künftig nicht ändern."
    Der starre Gesichtsausdruck Tifflors lockerte sich auf. In den Augen erschien sogar ein leichtes Lächeln.
    „Nein, das wird sich nicht ändern Homer." Er seufzte, setzte sich und tastete eine Verbindung zur Hyperfunkzentrale von Imperium-Alpha. „Ich brauche einen Hyperfunkkontakt zur NEL-Flotte der Orbiter im Solsystem, Kommandeur Quiryleinen! Mit Dringlichkeitsstufe Alpha eins!"
    Er wartete die Bestätigung ab dann blickte er auf und sagte: „Wo steckt eigentlich Jen Salik, Homer?"
    „Vinchheimer wollte ihm eine Unterkunft in Alpha besorgen", erwiderte Homer G. Adams. „Ich frage sofort nach."
    Tifflor nickte.
    Eloff T. Vinchheimer war der Erste Rechercheur in Adams Dienststelle. Er sorgte dafür, daß sein Chef stets alle für Entscheidungen notwendigen Informationen zur Verfügung hatte - pasitronisch aufbereitet selbstverständlich.
    Adams führte ein kurzes Interkomgespräch, danach meinte er: „Salik befindet sich in der-Robotküche von Alpha-Bezirk dreiundzwanzig. Er ist gerade dabei, eine komplizierte Mehlspeise zÜbereiten zu lassen. Vinchheimer fragt an, ob wir ihm noch eine halbe Stunde Zeit geben könnten."
    „Er hat so lange Zeit, bis Quiryleinen wieder in Alpha ist", antwortete der Erste Terraner.
     
    *
     
    Quiryleinen atmete tief durch, als ein Hilfsroboter ihm mitteilte, daß er Sinkharsink sprechen könnte.
    Mit schweren Schritten stapfte er durch den schmalen Korridor, passierte voller Ungeduld die Desinfektionsschleuse und betrat schließlich das Bordhospital der BARDERNEL, des Flaggschiffs seiner aus 25.000 Keilschiffen bestehenden Flotte, die sich im interplanetarischen Raum des Solsystems befand.
    Der Kommandeur der NEL-Flotte war untersetzt und breit und hatte das flache „Affengesicht" seines genetischen Vorbilds, des Flibustiers Axe. Psychisch unterschied er sich allerdings vom OriginaI wie der Tag von der Nacht. Er war ein umsichtiger, stets verantwortungsvoll handelnder Orbiter, der seine Pflicht, das Solsystem und damit das Zentrum der in die Milchstraße eingefallenen Garbeschianerhorden zu besetzen, ohne unnötige Gewaltanwendung ausgeführt hatte.
    Er war sogar soweit gegangen, den solaren Garbeschianern die Frist, bis zu der sie das Solsystem räumen sollten, zu verlängern, um ihnen Gelegenheit zu geben, ihre Behauptung sie seien gar keine Garbeschianer, zu beweisen.
    Die Beweise hatten ihn zu dem Schluß kommen lassen, daß es sich bei den Terranern um geläuterte Garbeschianer handelte, die keine Gefahr für die alteingesessenen Zivilisationen der Milchstraße mehr darstellten.
    Was ihn immer gestört hatte und wahrscheinlich aus dem Unterbewußtsein heraus seine milde Behandlung der solaren Garbeschianer veranlaßte, war das Fehlen von Kontakten mit wirklich großen Zivilisationen gewesen, die nicht von Garbeschianern gegründet worden waren.
    Heute war er froh darüber, daß er so und nicht anders gehandelt hatte, denn es schien, als ob die Terraner tatsächlich nicht von Garbeschianern abstammten. Das hatte er jedenfalls aus den

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