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0985 - Erzfeind der Orbiter

Titel: 0985 - Erzfeind der Orbiter
Autoren: Unbekannt
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große Verantwortung. Oder wolltest du kein Risiko eingehen?"
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Falls Goonerbrek durch die Verzögerung der dritten Kodeabstrahlung wieder eine Spur mißtrauisch geworden war, so hatte der indirekte Tadel das restlos beseitigt.
    „Das war es nicht, Kodebewahrer", versicherte der Schaltmeister. „Ich nahm an, daß das Lichtlose niemals erregt werden dürfte."
    „Es ist ein Diener Armadans von Harpoon, ein Werkzeug, das nicht danach gefragt wird, ob und wann und zu welchem Zweck es aktiviert werden will, Goonerbrek."
    Amtranik deutete in den Schacht unter dem durchsichtigen Boden der Halle. Die Plattform am Grund des Schachtes schwebte nicht mehr in sechzig Metern Tiefe, sondern sank rasch tiefer. In zirka hundert Metern Tiefe verschwand sie so abrupt, als hätte sie sich in nichts aufgelöst.
    „Siehst du, der Austausch geht ganz normal vor sich."
    An Stelle der Plattform befand sich in etwa hundert Metern Tiefe plötzlich ein bläulich strahlender Zylinder. Er war durchsichtig und leer - und er schwebte aufwärts.
    Unmittelbar unter dem Boden der Halle hielt der Zylinder an. An seiner Oberseite und im Hallenboden bildete sich je eine etwa fünf Meter durchmessende Offnung.
    Amtranik sprang einfach hinein. Er fühlte, wie er von einem Kraftfeld sanft umschlossen wurde und langsam abwärts sank, bis seine Füße den Boden des Zylinders berührten.
    Als er nach oben schaute, sah er, daß Goonerbrek ihm nicht gefolgt war. Sofort regte sich der Argwohn in ihm, der Schaltmeister könnte ihm eine Falle gestellt haben, aber dann sah er das schnelle Blinken am Kuppeldach der Halle und hörte die in kurzen Intervallen kommenden Pfeiftöne.
    Beides zusammen signalisierte jedem hier befindlichen Orbiter, daß er mit größter Dringlichkeit gebraucht wurde und sich bei der Hauptzentrale von Martappon melden sollte. Das konnte nur mit Hilfe eines Funkgeräts schnell genug geschehen. Da aber Funkgeräte in diesem empfindlichsten Teil der Anlage nicht benutzt werden durften, mußte der auf diese Weise alarmierte die Abtastanlage verlassen und von einer Nachbarsektion aus die Hauptzentrale anrufen.
    Das ist die Gelegenheit! durchfuhr es den Garbeschianer.
    Er winkte zu Goonerbrek hinauf.
    „Erledige das! Es wird sicher nicht lange dauern. Ich gehe schon voraus. Du kannst dann nachkommen.
    Aber beeile dich!"
    Mit dem letzten Satz sprach Amtranik das Gegenteil von dem aus, was er wollte. Doch das war nicht so wichtig. Wichtig war die psychologische Wirkung dieser Aufforderung. Sie mußte dem Schaltmeister, der durch die letzte Zurechtweisung ohnehin ein gemindertes Selbstbewußtsein hatte, den Rest geben. Er würde völlig vergessen, daß eigentlich immer zwei Personen gleichzeitig die geheime Kontrollstation betreten sollten.
    Amtranik wartete, bis Goonerbrek davongelaufen war, dann bediente er nochmals sein Kommandogerät.
    Der aus programmierten Energiestrukturen bestehende Zylinder sank zirka hundert Meter tief, dann verschwand er - un dmit ihm Amtranik ...
     
    *
     
    Tuurndak hatte ausgesagt, daß der letzte „Schritt" zur geheimen Kontrollstation in einer „Versetzung" der autorisierten Person bestünde. Mehr hatte selbst er als einer der engsten Vertrauten des Ritters der Tiefe nicht gewußt.
    Wie Amtranik feststellte, war das auch nicht notwendig gewesen. Wichtig war nur, daß die „Versetzung" funktionierte. Dadurch sicherte Armadan von Harpoon sein allerletztes Geheimnis noch einmal ab, denn wenn niemand wußte, wo sich die geheime Kontrollstation wirklich befand, konnte sich auch niemand illegal Zugang verschaffen - außer auf dem einzigen, vielfach gesicherten Weg.
    Aber mit dieser Möglichkeit hatte Armadan von Harpoon offenkundig nicht gerechnet. Er hatte auch niemals erfahren, daß Tuurndak sich für einige Zeit in der Gewalt seines gefährlichsten Widersachers befunden hatte.
    Der Garbeschianer sah sich um. Er befand sich in einem kreisrunden Raum von etwa fünf Metern Höhe, in dem zahlreiche würfelförmige Schalteinheiten von zirka drei Metern Kantenlänge standen. Amtranik zählte vierundzwanzig. Für jede Anlagewelt war also eine eigene Schalteinheit vorhanden, denn daß es sich um Schalteinheiten handelte, war an den Sensorplatten zu sehen, die sich an jeweils einer Wand der Würfel befanden.
    Der Mittelpunkt des Raumes war leer. Dort hatte das transmitterartige Transportmittel den Garbeschianer abgesetzt. Ein drei Meter durchmessender gelbleuchtender Kreisring
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