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0986 - Zeichen der Angst

0986 - Zeichen der Angst

Titel: 0986 - Zeichen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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hatte, damit sie nicht jedes Mal unter dem Tisch hervorkriechen musste.
    »Aartje ist eben eine Frau, die sich mit Technik auskennt«, kommentierte Kobylanski.
    »Bei dir klingt das so, als wäre das eine Seltenheit«, erwiderte Vaneiden und warf ohne Vorwarnung einen Schraubenzieher in seine Richtung, den der Pole gekonnt auffing, was Vinca zum Lachen brachte.
    »Wir müssen irgendetwas unternehmen«, erklang Nicole Duvals ernste Stimme. Alle Blicke wandten sich ihr zu. Die Französin stand etwas abseits der Gruppe an eine Wand gelehnt. Sie hatte sich von ihrer heftigen Konfrontation mit der Kassette des Blinden Wächters recht schnell wieder erholt, verzog bei zu ruckartigen Bewegungen aber nach wie vor das Gesicht. Artimus war aufgefallen, dass sie in der letzten halben Stunde immer wieder zu der Kiste auf dem Tisch im Nebenraum gesehen hatte.
    »Und wie genau stellst du dir das vor?«, fragte Vinca. »Zamorra ist unseres Wissens der Einzige, der diese Schriftzeichen lesen kann. Wir werden warten müssen, bis er aus der Kuppel der Herrscher zurückkehrt und sich bei uns meldet.«
    »Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung«, sagte Nicole und gesellte sich zu der Gruppe. »Als ich vorhin mit Zamorra sprach, hat er mir von Mysati erzählt. Sie ist eine Herrscherin, die sich derzeit auf Château Montagne befindet. Zamorra hat ihr die Schriftzeichen in den Katakomben gezeigt, also kann sie sie vermutlich ebenfalls lesen.«
    »Was macht denn eine Herrscherin auf der Erde?«, wollte Valentin wissen.
    »Das hat mit Ted und seinem Gedächtnis zu tun und ist wohl eine längere Geschichte, aber wenn Zamorra sie in seiner Abwesenheit im Château lässt, vertraut er ihr offenbar.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Aartje Vaneiden. »Rufen wir sie an. Das Visofon müsste wieder einwandfrei funktionieren. Da war nur ein Kabel durchgeschmort, das sich leicht ersetzen ließ.«
    Nicole setzte sich vor den Bildschirm. Da sich Artimus’ Arbeitsräume auf dem neuesten technischen Stand befanden, durfte natürlich auch das hochmoderne Bildtelefon nicht fehlen. Zamorras Partnerin stellte eine Verbindung zum Château her, und kurz darauf erschien das Gesicht des ältlichen Butlers William auf dem Bildschirm.
    »Mademoiselle Nicole«, grüßte er. Man musste William schon sehr gut kennen, um den Hauch von Überraschung - und vielleicht auch Erleichterung - in seiner Stimme wahrzunehmen. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Hallo, William«, sagte Nicole. »Ich bräuchte dringend die Hilfe einer gewissen Mysati, die sich laut Zamorra im Château befinden soll.«
    William verzog keine Miene. »Die junge Dame weilt in der Tat derzeit als Gast des Professors hier. Wenn Sie sich einen Moment gedulden möchten, Mademoiselle, werde ich versuchen, sie so schnell wie möglich ausfindig zu machen.«
    »Danke, William.« Der Butler verneigte sich leicht und verschwand vom Bildschirm. Man hörte Schritte und das Geräusch einer sich öffnenden und schließenden Tür.
    »Der Kerl ist echt steif wie ein Bügelbrett«, kommentierte Kobylanski über Nicoles Schulter.
    »Im Gegensatz zu dir weiß er aber wenigstens, wann man die Klappe halten sollte«, schoss Nicole zurück.
    Artimus musste ein Schmunzeln unterdrücken. Wenn Aartje und Nicole anwesend waren, hatte der arme Valentin wirklich keine Chance.
    Nach einer Weile erklangen aus dem Lautsprecher des Visofons erneut Schritte, und Williams Gesicht erschien wieder auf dem Bildschirm.
    »Mademoiselle, Miss Mysati ist nun hier, zusammen mit Mr. Ewigk.« Als William »Miss« gesagt hatte, war ein Kichern zu hören gewesen, und Artimus hätte schwören können, dass das linke Augenlid des Butlers daraufhin leicht entnervt gezuckt hatte. Diese Mysati scheint den guten William ja ganz schön auf Trab zu halten.
    Das Gesicht des Butlers verschwand wieder und stattdessen schauten ihnen nun Ted Ewigk und eine junge Frau entgegen.
    »Hallo, Ted«, grüßte Nicole. »Und ich nehme an, du musst dann wohl Mysati sein.« Die junge Frau nickte, und Artimus sah, wie Nicole sie argwöhnisch musterte. »Ist das etwa mein Top?«, entfuhr es der Französin.
    Bevor Mysati etwas erwidern konnte, mischte sich Ted Ewigk ein. »Ihr beide könnte später immer noch über Mode diskutieren. Du rufst doch sicher wegen etwas Wichtigem an, oder? William sagte, du bräuchtest unsere Hilfe.«
    Nicole atmete einmal tief durch und schien sich zusammenzureißen. »Ja, du hast recht,«
    »Also, worum geht es?«, wollte Ewigk

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